Wenn man nicht weiss, wer Radau macht gilt halt alle oder niemanden. Dass es dabei unschuldige betrifft, ist ein Kollateralschaden. Dieser kann verhindert werden, indem man die Radaubrüder benennt. Du gibst ja selber zu dass Kontakte bestehen. Da man diese offensichtlich nicht nutzen will, trifft es halt alle. Die "Unschuldigen" können sich dann bei den "Schuldigen" bedanken.
Mit der gleichen Logik lässt du einen Zug ausfallen, weil der von ein paar Chaoten verdreckt wird oder in einem Wagen Vandalismus betrieben wird. Die meisten Unschuldigen kriegen davon nichts mit, haben für die Fahrt bezahlt und werden hässig, und zwar auf das EVU, das nicht fährt, weil man bezahlt hat und nichts dafür geboten kriegt.
Das ist keine wilde Theorie, sondern deckt sich mit der Forschung: Werden mit Kollateralschäden Unschuldige getroffen, besteht die Gefahr, dass sich ein grosser Teil der Unschuldigen radikalisert. Hast du also 50 Chaoten und bestrafst 5000 Unschuldige, kannst du damit rechnen, bei der nächsten Eskalation 2550 Chatoen zu haben. Beim YB-Match am letzten Sonntag wurden mehrere Tausend Fans bestraft, die beim Saubannerzug in Zürich gar nicht dabei waren, weil sie nicht an Auswärtsspiele reisen und auch nicht wissen können, wer da beteiligt war. Es ist nicht einfach, eine Lösung zu finden, aber die Kollektivstrafe ist eine der schlechtesten.
Übrigens: Das Jahr 2023 war in Bezug auf Ausschreitungen das ruhigste, seit Zahlen erhoben werden. Für 2024 sieht es leider anders aus, Kollektivstrafen sei Dank.
Quellen:
https://www.derbund.ch/harte-strafen-…ik-964440916810
https://www.derbund.ch/gesperrte-fank…ar-478318077772
Gruss Chrigu