Beiträge von Patrick Rudin

    Wurde Stadler wirklich konkret mit Namen genannt? Es haben ja sicher auch andere Firmen nicht inseriert. Ich kann es (noch) nicht lesen, da ich das Abonnement leider schon vor 3 Jahren gekündigt habe.

    Was bitte ist politisch falsch dran, dass am und seit Samstag Morgen landesweit das weitgehend volle Angebot gefahren wurde? Dass die Perrons geräumt waren? Dass die Züge fuhren? Dass die Weichenheizungen funktionierten?

    Meine Kollegen in München wären wohl froh, es würde wenigstens jetzt (Montag Abend) überhaupt eine S-Bahn fahren.

    Also ich war an beiden Tagen mit Bus und Bahn durch die Ostschweiz unterwegs. Und sorry - was die SBB, THURBO, AB, Postauto und AHW geleistet haben, war stabiler, guter Betrieb. Zu jeder Zeit. Ja, auch bei mir hatte einer der Züge 20 Minuten Verspätung. Aber wisst ihr warum? Es ist Winter, kalt und hat viel Schnee.

    Zu sagen, schaut mal nordöstlich des Bodensees, bevor Ihr motzt, wäre jetzt zu grosse Polemik. Vielleicht habe jedoch ich zu lange dort gewohnt, um jetzt die Leistungen der Schweizer Bahnen zu schätzen?

    Ein anderes Beispiel aus meinem Alltag. Ich bringe das Thema nun immer wieder ein mit den WC Anlagen. Standard ist ja oft, Männer / Weiblein / Rollstuhlgängig (um nicht das unsägliche IV-WC zu nennen). Aber warum lösen wir diese Kategorien nicht einfach auf?! Kabine für das sitzende Geschäft, Kabine für das stehende Geschäft und Grossraum-WC in welchem auch die Wickelgelegenheit installiert werden kann. Also unter dem Strich noch immer drei Kategorien, aber alle Menschen sauber inkludiert ohne Stigmatisierung und nichts.

    Ich (als Mann) kann mir vorstellen, dass es weniger um "wääh" wie Bindenkübel und Urinspritzer geht, sondern vor allem den Frauen um den Sicherheitsaspekt. Das fände ich nun eigentlich wichtiger als alles andere, aber es kann ja sein, dass ich mich irre.

    Wo es nur eine Kabine gibt mit Brünneli innendrin und direktem Zugang, ist doch eh das meiste unisex. Ausser im Giruno.

    Glättli ist schon in Ordnung, der kann seine Politik argumentativ vertreten.

    Juso dagegen... die sind bei mir das grösste No-Go, und ihre Erwachsenenpartei daraus resultierend ebenfalls. Entweder entwachsen der Juso reiche Cüplisozis, die sich nicht mehr an ihre Kampfparolen aus der Jugend erinnern, oder sie bleiben radikal. Einen Mittelweg gibt es bei der Juso einfach nicht. Und wenn ich Stimmen höre wie "Polizei abschaffen" wird mir noch mulmiger, als wenn ein Journalist und Noch-Nationalrat einer anderen Partei am Rande des Spektrums den tollen Handyempfang in Moskaus Innenstadt lobt.

    Wenn mir von Anfang an gesagt wird, ich soll Propaganda nicht 100% ernst nehmen, gibt es dort einfach kein Wählerkreuz von mir.

    Ich finde es ja völlig in Ordnung, dass wir darüber debattieren (ich mache ja auch mit), aber andererseits: wo in der Schweiz werden wir mit der Gendrerei überhaupt konfrontiert? Nicht einmal Tamedia (20 Minuten) und Ringier (Beobachter) nutzen es. Und irgendwelche unerwünscht erhaltene sozialistische Wahlpropaganda, die das vielleicht verwendet, landete bei mir eh ungelesen irgendwo in einem öffentlichen Kübel.

    Da sind wir gegenüber Deutschland und Österreich wirklich wenig damit konfrontiert. Vielleicht auch dadurch, dass wir ein Vielsprachenstaat sind und unser westlicher Nachbar nicht der grösste Fan davon ist...

    Ich glaube, wir alle reden aneinander vorbei. Ich bin zu 100% dafür, die weibliche Form sprachlich zu berücksichtigen - von mir aus gerne auch zuerst: die Fahrdienstleiterinnen und Fahrdienstleiter. Wo eine neutrale Form möglich ist, benutze ich die.

    Ich habe aber Mühe mit der von bestimmten Kreisen ideologisch aufgezwungenen Doktrin, mit dem Doppelpunkt und dem Stern (und in FR mit dem "Mittelpunkt" und in ES mit dem "x") noch alle weiteren Geschlechter zu berücksichtigen. Das ist für mich Gegendere, nicht die Nennung von Mann und Frau.

    Mit dem Behig kann man das nicht vergleichen.

    1.) Wurde das per Volksabstimmung angenommen (zum Glück).

    2.) Haben alle etwas davon, niemand hat einen Nachteil.

    3.) Ermöglicht das gewissen Menschen den Zugang zu Selbstverständlichkeiten des Alltags (hier Benutzung des ÖVs).

    Das Behig polarisiert nicht, es hilft. Was haben Non-binäre Leute von der Gendrerei für einen allgemeinen Vorteil?

    Lustig machen tu ich mich nicht - aber die, die selber betroffen sind, sind entweder extremistisch geworden (siehe Beispiel in meinem Bekanntenkreis) oder möchten nicht aufgrund ihrer Situation im Mittelpunkt stehen.

    Ideologische Radikale, die zu 99,99% gar nicht selber betroffen sind, sorgen für den Unmut in der Bevölkerung. Wir wissen, dass das Thema polarisiert. Aber erst seit wenigen Jahren...

    ich finde die Bemühungen, geschlechtergerecht zu schreiben, damit sich Männer und Frauen gleichermassen angesprochen fühlen können, wenn sie wollen, durchaus legitim.

    Und ich finde es selbstverständlich. Ich schreibe ja auch seit Jahrzehnten "sehr geehrte Damen und Herren". Das hat aber, wie gesagt, mit dem Gegendere nichts zu tun.

    Da mich Sprachen generell interessieren, sehe ich halt den Unterschied zwischen Deutsch und dem Rest (meinem Rest). Auf die Spitze treibt es meines Erachtens die ÖBB mit ihrer Kund:innenkorrespondenz...