Die Gewerkschaften konkurrierten in Deutschland stärker um Einfluss und Mitglieder als in der Schweiz.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Im Juli 2015 führte man in D das Tarifeinheitsgesetz ein, um den Einfluss von Spartengewerkschaften (und damit kleineren Berufsgruppen) zu verkleinern und fachte damit die Konkurrenz unter den Gewerkschaften erst so richtig an. Jetzt wundert man sich, dass die "Lösung" das Problem verschärft hat.
Nicht nur das. Die Motivation hinter dem Gesetz war es, die SPD-näheren Gewerkschaften unter dem Deutschen Gewerkschaftsbund zu stärken. Die damalige Arbeitsministerin Andrea Nahles gehört der SPD an (heute ist sie die Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit). Weselsky und sein Vorgänger Schell gehören beide jedoch der CDU an. Auch der Marburger Bund vertritt eher liberale und konservative Mitglieder (entsprechend der Einkommensbereiche ihrer Mitglieder).
Hinzu kommt, dass es auch inhaltliche Differenzen zwischen Transnet und GdL gibt. GdL ist wettbewerbsfreundlicher - man nimmt ddie Situation, wie sie ist. Die Transnet dagegen hoffiert eher die DB - manchen ist sie daher zu Arbeitgeberfreundlich - oder eben nur einem Arbeitgeber zu freundlich.