Zu einer früheren Fragestellung möchte ich noch einen Aspekt einbringen: Die Mächteverhältnisse rechts/links haben sich zwar kaum geändert, dennoch denke ich, dass es für den ÖV schlechter aussehen wird als auch schon. Denn: GP und GLP jagen SP Stimmen ab: Praktisch kein Unterschied, auch die SP befürwortete sämtliche ÖV Fragen, obgleich das nicht ihr Kerngeschäft ist.
Anders ist die Verschiebung FDP zu SVP. Die FDP ist da weniger strikt, auch sie sieht ein, dass die Wirtschaft einen öffentlichen Verkehr braucht. Von der FDP habe ich zum Beispiel noch nie Sachen gehört wie "Die SVP hat sich zum Ziel gesetzt, alle öv Vorlagen zu bekämpfen, bevor nicht alle Probleme beim IV gelöst sind" Maurer. ( 1. ist das gar nicht möglich, es sei denn man baut alle Strassen aufs Mal massiv aus, 2. wäre das nur von kurzer Dauer und 3. Würde dann, wenn die Quadratur des Kreises doch hätte gelingen sollen, die SVP ein öv Projekt gutheissen oder gäbe es dann eine andere Ausrede?)
Blocher hat übrigens auch schon gesagt, er möchte unbedingt Leuenbergers Departement übernehmen, das war vor ca. 1 Jahr. Aber ehrlich gesagt, ich denke nicht, dass dies einen grossen Einfluss hat. Blocher entscheidet nicht, sondern es wird zu siebt abgestimmt. Beim Justizdepartement standen sowieso solche Geschäfte an, welche sonst einfach Ruth Metzler gemacht hätte, allerdings waren dann nur 3 rechte BR im Amt, womit solche Sachen schwieriger waren.
Wie ich auch schon geschrieben habe, finde ich ein Split der Grünen und Grünliberalen im Sinne der Umwelt problematisch, weil man mit 2 kleinen Parteien niemals einen BR Sitz bekommt, im Gegensatz zu 1 grösseren. In Zürich legte die GP nicht zu, entgegen dem nationalen Trend, alles ging an die GLP. Nehmen wir an, die GLP hätte nicht existiert, wären diese 3 Sitze zwar kaum vollumfänglich zur GP gegangen, aber schätzungsweise 2 davon. Damit wäre der zweite FDP Bundesratssitz ernsthaft in Frage gestellt worden, zugunsten einem Grünen Mandat. (Auch in St. Gallen gab es eine GLP: Sie erreichte ziemlich genau soviele Wählerprozente, wie die Grünen verloren). Ich kann natürlich nachvollziehen, dass die GLP gewisse Leute in ihren Interessen besser abdeckt (auch bei mir...)
Auch finde ich Genners Vorschlag absolut daneben, die SVP zum Bundesrat rauszuwerfen. Damit disqualifiziert man sich selbst, wenn schon hätte sie sich einsetzen müssen, einen der beiden FDP Mandate zu übernehmen, was prozentual gesehen sogar gerechtfertigt wäre (Warum soll eine Partei mit Rund 15% Wählerstimmen 2 Bundesräte haben, eine mit 10% hingegen gar keinen?)
Übrigens: Eine Partei, welche gegen Ausländer war, aber Umweltanliegen befürwortete, war die SD. Aber auch ich bin glücklich, dass das Kapitel des letzten SD Nationalrats nun endgültig besiegelt ist.