Der oben verlinkte Artikel ist aus meiner Sicht einfach aus der SER etwas neu formuliert worden, also keine Eigenleistung, oder etwa nicht?
Georg bringt hier unbewusst relativ grosse Missverständnisse zu Tage, die ich hier oft rauslese wenn es um Medienberichterstattungen rund um Bahnen geht
- Der/Die DurchschnittsleserInnen eines solchen Artikels interessierts nicht, ob der Artikel eine Eigenleistung ist
- Der/Die DurchschnittsleserInnen lesen nicht noch alle Fachmagazine wie ein SER oä
- Der/Die DurchschnittsleserInnen hat ein anders Verständnis und Interessenbedürfnis beim Inhalt verschiedenster Artikel
Salopp gesagt:
Von 10'000 können 9950 kaum eine Ae 6/6 von einer Re 6/6 unterscheiden und es ist für die eigentlich übermittelte Nachricht bei einer Katastrophe mit irgendwie 32 Toten auch (in den allermeisten Fällen) völlig unerheblich ob es nun "Ae" oder "Re" war, man könnte für diese 9950 LeserInnen auch eine entgleiste BRIO Bahn abbilden als Symbolbild - Und so verhält es sich mit so manchen Medieninhalt
Klar wäre es stets erstrebenswert, eine möglichst detaillierte und korrekte Darstellung aller Parameter abzubilden und niederzuschreiben, aber es ist für Durchschnittslesende nicht zentral.
Klar ist es nervig, wenn im Prättigau ein Zug entgleist und irgend ein Medium den SBB RailInfo-Tweet abbildet und schreibt, die SBB habe die Linie gesperrt und Ersatzbusse aufgeboten, aber dieses "SBB" ist nicht der zentrale Inhalt der Meldung und das was für allfällig Betroffene relevant ist
Es ist bei News aus den Tiefen der Bahn manchmal sehr zum Schmunzeln, welche Randerscheinungen hier zu schier ausufernden Diskursen und Medienkritiken führt
Nicht dass ich das irgendjemandem nachtrage, es ist auch kein Angriff auf irgendwen auf persönlicher Ebene, aber man muss sich auch bewusst sein:
Hier diskutieren nur "50 Kenner" von "10'000 Tagesgeschehen-Interessierten LeserInnen" eines Medienartikels der möglichst viele Ansprechen und grundsätzlich informieren soll, und diese "nur 50" sind dann für Redaktionen ein Rauschen weit weg
Dass man aber grundsätzlich Medien für ihre Arbeit kritisieren darf, ist klar und auch wichtig.
Aber man darf auch nicht vergessen, dass sich ein verändertes Verhalten der Medien auch einem veränderten Konsumbedürfnis gegenüberstehen
Die Welt ist schneller und oberflächlicher geworden im gesamten Konsum
Man sieht das bei anderen Medien:
- dauerten Kinofilme früher oft knapp 2h sind es heute kaum mehr 90min
- Radiosongs in den 80 dauerten oft gegen 4min, heute sinds noch knapp über 3min
- hatten in den 70s Serienepisoden oft Längen von gegen 40min sind es heute oft 30min
Dies schlägt sich auch in Medienartikel nieder - Dass dann kürzere News-Artikel öfter gelesen werden liegt auf der Hand, und wenn man dann noch jeden Fachbegriff korrekt niederschreibt und Fachjargon und Nebendaten einschiebt springen die News-KonsumentInnen ab, relativ schnell.
Und wieso das so ist, wäre dann wieder eine Ei/Huhn-Frage