Ich glaube, wir alle reden aneinander vorbei. Ich bin zu 100% dafür, die weibliche Form sprachlich zu berücksichtigen - von mir aus gerne auch zuerst: die Fahrdienstleiterinnen und Fahrdienstleiter. Wo eine neutrale Form möglich ist, benutze ich die.
Ich habe aber Mühe mit der von bestimmten Kreisen ideologisch aufgezwungenen Doktrin, mit dem Doppelpunkt und dem Stern (und in FR mit dem "Mittelpunkt" und in ES mit dem "x") noch alle weiteren Geschlechter zu berücksichtigen. Das ist für mich Gegendere, nicht die Nennung von Mann und Frau.
Exakt so sehe ich das auch. Und gebe zu bedenken: Mit "Männer und Frauen" ist die grosse Mehrheit der Bevölkerung angesprochen. Das ist "geschlechtergerechte Sprache" und das ist doch eigentlich selbstverständlich.
- Nun gibt es aber auch Menschen, denen genügt das nicht, die fühlen sich nicht angesprochen von "liebi Fraue und Manne". Die fordern Sprachformen, die auch alles Mögliche "dazwischen" inkludiert. Dort braucht es dann Neutralformen und/oder Genderstern. Letzteres finde ich unmöglich. Und es ist "gendergerechte Sprache" für eine kleine Minderheit.
Immerhin hat das Schweizer Parlament neulich (ich glaube es war dieses Jahr) beschlossen, dass in der Schweiz die beiden Geschlechter "m" und "w" weiterhin genügen, von Amtes wegen. Es brauche in der Schweiz kein "d".
Wenn es aber unvermeidlich ist: Welches Zeichen soll zum Gendern verwendet werden? Hier hab ich schon gelesen, dass der Gender-Doppelpunkt (im Gegensatz zum Genderstern) "maschinenlesbar" sei. Etwa Vorleseprogramme machen beim Doppelpunkt eine kleine Pause, was den Zweck erfülle, wohingegen der Stern als "Stern" vorgelesen werde vom Rechenknecht.