Beiträge von RailFour

    Klimaschutz fängt vielleicht auch beim Thema Mobilität an...

    So sehe ich das auch. An vielen Orten stösst das immer noch wachsende Mobilitätsbedürfnis an Grenzen - auf Strassen und auf Schiene. Da hätte längst eine Grundsatzdiskussion starten müssen. Weil immer weiter ausbauen (Schiene und Strasse) kann auf Dauer nicht funktionieren.

    Keine Ahnung was du für eine Weltsicht hast. Die Welt heute ist nun mal anders. Anders als vor 30 Jahren. Wie ich schon sagte, wer ein Problem mit der Datensammlung hat, soll allem Fern bleiben.

    Da ist er wieder, dieser Dualismus - wenn heute nur Schwarz-Weiss-Denker die Welt bestimmen sollten, dann gute Nacht.
    Ich gebe auf.

    Wenn ihr keine Daten mehr Preis geben wollt, dann müsst ihr irgendwo nach Sibieren gehen, wo ihr kein Handy Empfang mehr habt. Meldet alle euren Dienste ab, die Zugriff aufs Internet haben.

    Bei solchen Voten frage ich mich immer, wann man wohl in eine dualistische Weltsicht abgebogen ist - das hat wohl mit Digitalisierung zu tun, wo nur noch 0 oder 1 gilt.

    Klar werden überall (zu viele und immer mehr) Daten erhoben. Aber das ist doch längst keinen Grund, sehr darauf zu achten, dass möglichst wenig oder sogar gar keine neuen persönliche Daten generiert werden. Das einzelne Datum ist ja eh kein Problem, aber bei der wachsenden Menge von Daten nimmt die Möglichkeiten von Datenverknüpfungen exponentiell zu und HIER droht Gefahr für den Einzelnen und seine Persönlichkeit (gläserner Bürger). Darum muss bei jeden neuen Projekt von Datengenerierung sehr genau hingeschaut und auch kritisiert werden - leider ist der Daten- und Persönlichkeitsschutz bei uns viel zu schwach - die (Daten)Wirtschaft befehlt den sogenannten Fortschritt.

    Ich an deiner Stelle würde eher fordern, dass die Lokführer eine gewissen Zeit in den Werkstätten verbringen müssen um die bewegten Fahrzeuge "kennenzulernen".

    Ist doch heute schon so, dass die Fahrzeugkenntnis ein wichtiger Ausbildungspunkt ist. Auch muss man doch berücksichtigen, dass die heutigen Fahrzeuge technisch, aber vor allem elektronisch und in Bezug auf Informatik nicht mit denen von früher™ zu vergleichen sind. Also braucht es in der Ausbildung auch Veränderung. Kurz: Weiterentwickelte Fahrzeuge erfordern auch veränderte Ausbildung. Mi der Haltung "früher was alles besser" ist niemandem gedient.

    Und in diesem Zusammenhang ist es natürlich absolut essentiell, dass die SBB ungefähr eine Ahnung haben, wie viele ihrer GA-Kunden welche Distanzen fahren, und wie häufig.

    Gegen reinen internen Gebrauch für irgend welche Statistiken hat niemand was. Aber mit dem Targeting ist eben bereits ein Damm gebrochen, zu was die Daten NOCH verwendet werden. Und das ist bei einem staatsnahen Betrieb wie die SBB eben äusserst fragwürdig. Kerngeschäft ist der Transport und nicht solche Datenbewirtschaftung.

    Solche Statistiken kommen leider nicht an die Öffentlichkeit.

    Und darum ist deine gemachte kausale Abhängigkeit "Jung Lokführer vs Infrastrukturausbau" für mich nicht nachvollziehbar, sondern eher Behauptung oder eigne Beobachtung, die der Wirklichkeit aber kaum standhält.

    Und wie besteht diese Abhängigkeit denn überhaupt:

    - WEIL die Sicherheitseinrichtungen ständig weiter ausgebaut wurden, sind die heutigen jungen Lokführer schlechter geworden

    oder

    - WEIL die heutigen jungen Lokführer schlechter sind, musste die Infrastruktur ständig ausgebaut werden.

    Ziemlicher Unterschied, wie ich finde.

    Und weil wir von früher keine Statistiken in Bezug auf Qualität haben: Vielleicht waren auch früher die jungen Lokführer schlechter, aber man hatte (noch) keine technischen und finanziellen Möglichkeiten, diesem via Infrastruktur zu begegnen.

    Zusammenfassend: Ich finde es schon ein bisschen seltsam, dass man hier einen Generationenkonflikt etablieren will nach dem Motto: Früher™ war alles besser. Ich habe mein Missfallen schon in Zu wenig Personal geschrieben.

    Das Targeting, also das Vermarkten der Daten über Werbung, finde ich eben schon grenzwertig. Die Kernaufgabe der SBB ist sicher nicht, mit Daten zu handeln.

    Man hat leider im Datenschutz ein Türchen gefunden: Man unterscheidet zwischen "personenbezogende Daten" und "Personendaten" und mit den zweiten darf nach Datenschutz Geld verdient werden. Ich finde es eben für ein halbstaatliches Unternehmen wie die SBB grenzwertig.

    Wo habe ich von "bösen Möchten" und von Schadenszufügung an den Kunden geschrieben? Warum solle Unterstellungen? Soll Kritik diffamiert werden? Ich wehre lieber den Anfängen - bei einem Fait accompli wäre es dann zu spät.

    Das ist schade, da du unter anderem ein Problem ansprichst, welches real existiert. (Dienst-)Junges Lokpersonal hat mehr sicherheitsrelevante Vorfälle

    Gibt es denn Statistiken aus früheren Zeiten (wo es dann ja offenbar nur gute Lokführer gegeben hat?), wie die Altersverteilung bei sicherheitsrelevanten Vorfälle war? Waren schon immer "die Jungen" - gleich in welcher Zeit - anfälliger für Fehlleistungen oder ist das heute neu?

    DAS wäre eine interessante Diskussion, wenn man Statistiken vergleichen könnte. Eine einzige Statistik sagt nicht wirklich viel, Verläufe sind interessanter.