Beiträge von Wrzlbrnft

    Was machen die Bahnunternehmen für einen Lärm um das bisschen Technik in den orangen Entwertern., das kostet weiss Gott keine Welt. Die teuren Invesdtitionen wie Stromanschluss etc. können weiterverwendet werden.

    Es geht voll und ganz nur darum das Ticketing, koste es was es wolle, zu digitalisieren.

    Die Wartung kostet durchaus etwas, auch werden Ersatzteile nicht bis in alle Ewigkeit verfügbar sein.

    Mindestens die Datenkraken-Diskussion finde ich müssig. Von der öffentlichen Hand überwachten Verkehrsunternehmen vertraue ich da immer noch mehr als windigen IT-Konzernen wie Google, Apple, Meta oder Microsoft, deren Produkte von gut 90% von uns jeden einzelnen Tag genutzt werden und die uns viel genauer und subtiler bespitzeln, als dies SBB & Co. machen dürften.

    Glaube kaum, dass alle, die hier nun "Datenschutz" schreien, sämtliche Cookies und Verläufe deaktiviert sowie DSGVO-Optionen in jeder einzelnen von ihr genutzten App entsprechend konfiguriert haben. Wäre schön, wenn hier der Ball etwas flacher gehalten würde.

    (Dass auch in Zukunft ein offline nutzbares Angebot für Billettkäufe verfügbar sein muss und wenn es in einer Art Chipkartenmodell o.ä. besteht, darin besteht bei mir kein Zweifel. Schon alleine für die vielen Touristen, die sich nicht die horrenden Roaming-Gebühren für das Schweizerische Mobilfunknetz leisten wollen. Was hier etwa die MGB plant, finde ich mehr als deplatziert.)

    Im Moment dürfte es für eine Verbindung Zürich - Kreuzlingen tatsächlich schneller sein, sich einen Flixbus nach Konstanz zu schnappen und dort dann zurück nach Kreuzlingen zu fahren. Natürlich ohne GA-Anerkennung und zahlenmässig waren die Verbindungen auch schon mal mehr.

    Etwas weisse Deko und der Betrieb fällt auseinander:

    (…)

    Immerhin: auch bei der RhB, die ja jedes Mal sofort als Leuchtturmbahn herangezogen wird, wenn es im Flachland zu schneebedingten Betriebsstörungen kommt, wurde bereits kapituliert und nur noch eine wenigsagende Allgemeinmeldung publiziert…

    "Streckenunterbruch

    02.12.2023: Auf dem Netz der RhB sind diverse Strecken unterbrochen. Grund dafür ist starker Schneefall. Eine Ersatzbeförderung ist nur sehr eingeschränkt möglich. Dauer: unbestimmt
    Stand: 2. Dezember 2023 03:57"

    Ich gebe zu, mich da auch immer wieder mal an der Nase nehmen zu müssen. Merke aber auch, wie meine Reaktionen sich danach unterscheiden, "wer" Anfragen stellt und in welchem Ton. Die fallen dann je nach dem verständnisvoller oder - im schlechteren Fall - auch mal knapp, genervt und zynisch aus. Wenn aber gleichzeitig dasselbe Thema schon x-Mal durchgekaut wurde, lässt eben auch mein Geduldsfaden irgendwann nach. :S

    Das geografische Einzugsgebiet, Zielpublikum (in Interlaken: viele ausländische Gäste mit Gepäck, viel Frequenz Richtung Flughäfen) sowie die verkehrsnetzliche Einbettung sind in Interlaken andere als in Sursee. Ich vermute, man würde z.B. auch in Sursee mit IR26 / IC2 halten, wenn es die Knoten Olten und Luzern trassentechnisch zuliessen.

    Würde dann aber wiederum andere Knoten, allen voran Olten kaputt machen.

    Letztlich halt eine Philosophiefrage, wieviel man den Reisenden aufs Mal zumuten will, aber auch eine Netzfrage. Das Infrastrukturnetz der SOB ist um Welten kleiner, die Auswirkungen auf den "Restschweizer" Verkehr wesentlich geringer.

    Ja, die Produzierenden gingen mir auch durch den Kopf, die erschienen mir dann eben zu holprig. Auch ich stosse manchmal an (von mir als solche empfundenen) Grenzen. ;)

    Und doch sind wir im Deutschen noch relativ gesegnet. Bei slawischen Sprachen etwa bestimmt die Beugung des Nachnamens eigentlich über das gelesene Geschlecht einer Person, da wird die Diskussion noch viel heftiger geführt.

    Und wie sich Sprache verändert hat. Vergleiche doch nur mal die Art der Sprache in einer Nachrichtensendung z.B. aus den 80ern gegenüber heute. Und da haben keineswegs "irgendwelche Köpfe, die das durchsetzen wollten" das den anderen hineingedrückt, es hat sich halt Schritt für Schritt so entwickelt. Das Beispiel von Michael verstehe ich als Art Hommage an das Althochdeutsche, wo vieles noch mit Y statt I geschrieben und in eoner Art formuliert wirde, die wir heute als geschwollen bezeichnen würden. Es genügt schon ein Blick in amtliche Regelwerke, wie etwa dem Obligationenrecht, wo althergebrachte Paragraphen ganz anders formuliert und ausgeschmückt sind als welche, die erst kürzlich hinzugefügt und deutlich nüchterner und trockener formuliert wurden.

    Gleiches etwa in der Jugendsprache. Begriffe wie "Gönn dir", "Mach nicht diesen" oder "Save" wurden nicht von irgendwem bestummen, sondern haben sich durch die heutige Medienkultur, welche von einem riesigen Haufen an Content-Produzent:innen (ja, hier habe ich keinen neutralen Begriff gefunden 😘) auf TikTok, YouTube, usw. geprägt und dominiert wird, verbreitet. Da kamn doch kaum jemand daherkommen und die Behauptung aufstellen, dass das "von Köpfen" gemacht wurde, die das so festgelegt hätten.

    Ich werde es somit ganz sicher nicht "einfach tun", nur weil es gewisse Kreise, die auch sonst quasi von oben herab die Menschen verbessern/belehren/umpolen wollen, "gut" finden. Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck, und es wäre vielleicht der Sache und dem Diskussionsklima förderlich ( Michael hat's weiter oben auch irgendwo gut zusammengefasst), wenn auch die fundamentalistische Pro-Gender-Fraktion das unablässige Beackern des Themas (in der verzweifelten Hoffnung "Steter Tropfen höhlt den Stein"?) einmal etwas entspannter angehen und reduzieren könnte. Es mag durchaus stimmen, dass sich Sprache stetig verändert, aber dies eben "vom Volch aus" und nicht verordnet von "Besseren" und/oder Besserwissern.

    Das unablässige Beackern dieses Themas findet doch vor allem von konservativen Kreisen statt, die statt zielführenden Diskussionen einfach die gesellschaftliche Spaltung und Polarisierung vorantreiben, um dabei vor allem sich selber ins Rampenlicht zu stellen, oder habe ich da in den letzten Jahren etwas Grundlegendes verpasst?

    Daneben lese ich hier viele entspannte und fundierte Beiträge und eigentlich nur wenige, welche die Diskussion künstlich aufbauschen und einen Komplott einer linken Woke-Minderheiten-Bubble verorten.