Beiträge von Wrzlbrnft

    Ja, die Produzierenden gingen mir auch durch den Kopf, die erschienen mir dann eben zu holprig. Auch ich stosse manchmal an (von mir als solche empfundenen) Grenzen. ;)

    Und doch sind wir im Deutschen noch relativ gesegnet. Bei slawischen Sprachen etwa bestimmt die Beugung des Nachnamens eigentlich über das gelesene Geschlecht einer Person, da wird die Diskussion noch viel heftiger geführt.

    Und wie sich Sprache verändert hat. Vergleiche doch nur mal die Art der Sprache in einer Nachrichtensendung z.B. aus den 80ern gegenüber heute. Und da haben keineswegs "irgendwelche Köpfe, die das durchsetzen wollten" das den anderen hineingedrückt, es hat sich halt Schritt für Schritt so entwickelt. Das Beispiel von Michael verstehe ich als Art Hommage an das Althochdeutsche, wo vieles noch mit Y statt I geschrieben und in eoner Art formuliert wirde, die wir heute als geschwollen bezeichnen würden. Es genügt schon ein Blick in amtliche Regelwerke, wie etwa dem Obligationenrecht, wo althergebrachte Paragraphen ganz anders formuliert und ausgeschmückt sind als welche, die erst kürzlich hinzugefügt und deutlich nüchterner und trockener formuliert wurden.

    Gleiches etwa in der Jugendsprache. Begriffe wie "Gönn dir", "Mach nicht diesen" oder "Save" wurden nicht von irgendwem bestummen, sondern haben sich durch die heutige Medienkultur, welche von einem riesigen Haufen an Content-Produzent:innen (ja, hier habe ich keinen neutralen Begriff gefunden 😘) auf TikTok, YouTube, usw. geprägt und dominiert wird, verbreitet. Da kamn doch kaum jemand daherkommen und die Behauptung aufstellen, dass das "von Köpfen" gemacht wurde, die das so festgelegt hätten.

    Ich werde es somit ganz sicher nicht "einfach tun", nur weil es gewisse Kreise, die auch sonst quasi von oben herab die Menschen verbessern/belehren/umpolen wollen, "gut" finden. Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck, und es wäre vielleicht der Sache und dem Diskussionsklima förderlich ( Michael hat's weiter oben auch irgendwo gut zusammengefasst), wenn auch die fundamentalistische Pro-Gender-Fraktion das unablässige Beackern des Themas (in der verzweifelten Hoffnung "Steter Tropfen höhlt den Stein"?) einmal etwas entspannter angehen und reduzieren könnte. Es mag durchaus stimmen, dass sich Sprache stetig verändert, aber dies eben "vom Volch aus" und nicht verordnet von "Besseren" und/oder Besserwissern.

    Das unablässige Beackern dieses Themas findet doch vor allem von konservativen Kreisen statt, die statt zielführenden Diskussionen einfach die gesellschaftliche Spaltung und Polarisierung vorantreiben, um dabei vor allem sich selber ins Rampenlicht zu stellen, oder habe ich da in den letzten Jahren etwas Grundlegendes verpasst?

    Daneben lese ich hier viele entspannte und fundierte Beiträge und eigentlich nur wenige, welche die Diskussion künstlich aufbauschen und einen Komplott einer linken Woke-Minderheiten-Bubble verorten.

    Du kannst dir selber überlegen, ob du z.B. im Lokführerberuf gerne einen etwas höheren Anteil an nicht nur Männern haben möchtest. £Wenn du dann aber gleichzeitig in der Kommunikation permanent nur von "der Lokführer" sprichst, dann meinst du es wohl nicht sonderlich ernst. Ich habe schon erlebt, dass jemand im Gespräch mit einer Lokführerin gesagt hat "du als Lokführer". Da fühlt man sich dann schon nicht sehr ernstgenommen und das stört auch mich als nicht direkt betroffene Person.

    Im Übrigen kenne ich auch SBB-Kolleginnen, die in so einem Fall auf darauf pfeifen und denen es schlicht egal ist. Es ist ihnen aber ebenfalls egal, wenn sie explizit in der weiblichen Form genannt oder in einer neutralen Form einfach schlicht nicht ausgeschlossen werden. Dann kann - so finde ich - auch ruhig die weibliche oder neutrale Form genutzt werden. ;)

    Ich achte jeweils recht penibel darauf, mindestens in öffentlich geäusserten schriftlichen Texten (wie hier) eine genderneutrale Form zu nutzen, auch wenn ich mich selber als recht heteronormativen Cis-Mann bezeichnen würde. Meine Formulierungen können von manchen durchaus als "radikal" gesehen werden, ich selber sehe sie halt als Versuch, möglichst all jene, die ich potenziell ansprechen möchte, einzuschliessen.

    Dabei geht es mir nicht darum, möglichst viele Gendersternchen in einem Satz unterzubringen oder Debatten um Begriffe wie "Köch:in" führen zu wollen. Wo es geht, formuliere ich Sätze aber so um, dass ich derartige Behelfsmassnahmen umschiffen kann. ("Lokpersonal" statt "Lokführer:in", "Hat irgendwer von euch…" statt "Hat irgendeiner von euch…") Das fordert durchaus Disziplin und mag mitunter als ideologisch taxiert werden können. Ich sehe es aber als respektvollen Beitrag an eine diverse, aufgeschlossene Gesellschaft, der ich so entgegen treten möchte, wie ich auch behandelt will. In der Praxis durchaus mit Erfolg.

    Wer das nicht tun will, soll es nicht tun. Ich verurteile niemand. Vielleicht bilde ich mir im stillen Kämmerchen meine Meinung, umgekehrt kann ich auch niemanden davon abhalten, das über mich zu tun.

    Auch das wird eine subjektive Angst der genannten Gruppe sein, die freilich völlig unbegründet sein wird, welche man mit einer Diskussion auf Augenhöhe aber besser erreichen wird können, statt diese von oben herab zu führen. Mehr Augenhöhe würde ich mir auch hier in der Genderdebatte wünschen. (und ja, auch ich muss mich da manchmal etwas bremsen, merke ich… dem Diskussionsklima dient es aber allemal)

    Man kann sich über alles lustig machen, solange man selber nicht davon betroffen sind. Und natürlich haben der russische Angriff in der Ukraine oder die Situation in Israel und Gaza eine gesellschaftlich höhere Tragweite. Dann sollten wir aber so moralisch konsequent sein und auch "irrelevante" Diskussionen wie dem Fahrzeugpark der Pinzgauer Lokalbahnen unterlassen.

    Kurzum: Wichtigkeit wird oft subjektiv empfunden und doch wird uns dadurch in der Regel dadurch nichts weggenommen. :*

    Und noch zum Thema:

    Bern - Luzern wird via Emmental/Entlebuch gelenkt. Kapazitätsmässig sicher einmal mehr grenzwertig und natürlich ausgerechnet vorhin noch mit einer Störung wegen einer Streckenblockade zwischen Langnau und Konolfingen beeinträchtigt.

    Alternatividee zur Lenkung? "Von Reisen Bern - Luzern wird abgeraten"?

    FART/SIFF liefert bislang keine Echtzeitinformationen an den Online-Fahrplan, somit bringt es auch nichts, Ersatzbusse o.ä. dafür zu erfassen. Eine allgemeine Datenanpassung benötigt mindestens 1-2 Wochen Vorlaufzeit, das lohnt sich nicht, wenn die Strecke demnächst wieder in Betrieb geht.

    rrh1 Was genau erwartest du denn? Wenn hier nicht jemand mitliest, der aktiv über genau diesen Fall Bescheid weiss und auf die relevanten Daten Zugriff hat, so wir dir niemand eine abschliessende Antwort geben können. Die meisten Benutzer hier interessieren sich für die Bahn, die wenigsten aber arbeiten im IT-Bereich der DB oder SBB bzw. in den für die Kundeninformation zuständigen Bereichen. Und selbst wenn, so ist bei einem solchen Tonfall wahrscheinlich niemand mehr bereit dir fachkundig zu antworten, selbst wenn jemand den genauen Hintergrund kennt.

    Einer davon war am Wochenende schlicht nicht hier im Forum sondern irgendwo in Norddeutschland unterwegs am neue Strecken abklappern. :P

    Mit den EC(E)-Zügen von/nach DB-NETZ-Land gibt es momentan offenbar tiefgreifendere Probleme. Irgendwo fehlt es am korrekten Matching zwischen SBB-Soll- und DB-Ist-Daten, was im SBB-Fahrplan dann zu einer "Ausfall"-Anzeige führt. Wo genau der Fehler liegt, ist bislang nicht bekannt, es dürfte aber über ein triviales Mismatching "ECE" <> "EC" hinaus gehen.
    So muss derzeit aufwändig die Echtzeitinfo für jeden Zug de- und später wieder reaktiviert werden, damit einerseits die Ausfallanzeige während des Verkehrens auf deutscher Seite deaktiviert bleibt, allfällige (gerade zwischen München und Zürich häufig auftretende) Verspätungen aber dennoch wieder im Online-Fahrplan angezeigt werden, sobald sich der Zug der "Fahrplanzuständigkeitsgrenze" (ÖBB bzw. SBB) nähert. Kann zwar auch alles brav im Voraus programmiert werden, aber ist dennoch ein ordentlicher Aufwand und muss operativ auch wieder entfernt oder angepasst werden, falls der Zug auch im Schweizer Abschnitt irgendwie ausfällt.

    Seit 23.9. unterbrochen ist die Centovallibahn zwischen Intragna und Camedo. Die durchgehenden Züge Locarno - Domodossola fallen aus und werden durch Nonstop-Busse entlang dem Lago Maggiore ersetzt. Die FART-Regionalzüge fallen zwischen Intragna und Camedo und werden durch lokale Autobusse ersetzt. Der übrige Regionalverkehr läuft sowohl auf italienischer als auch Schweizer Seite planmäßig.

    KEINE Reisemöglichkeit gibt es somit momentan zwischen Camedo und Re, wurde mir auf Mailanfrage auch von der FART so bestätigt. 🙄

    Das Isolieren kann ich aus betrieblicher Sicht durchaus nachvollziehen. Mir stellt sich aber viel mehr die Frage, wie ein Zug, der mit ‚lediglich‘ +3’ in Bern eintrifft, ohne erkennbaren/kommunizierten Grund erst mit +6‘ weiterfährt und dann vor der Kriegsschlaufe mit +8‘ bereits isoliert werden muss - Stichwort Betriebsqualität.

    Ähnliche Situation übrigens jetzt beim 2528: in Luzern pünktlich weg, in Zofingen schon +6‘ (trotz Wunderwaffe 2. Lok), keine Störung unterwegs erkennbar. Irgendwas stimmt hier nicht.

    Der Grund liegt darin, dass der Zug es nicht mehr schafft, rechtzeitig abzufahren, ohne damit die planmässig im Blockabstand hinterher fahrende Fernverkehrs-Welle mitzuverspäten (was sich wiederum auf die FV-Welle vor Zürich auswirkt und dort zu weiteren Verspätungen führt, ein bisschen - aber nicht viel - mehr Luft gibt's wohl in Richtung Basel). Deswegen gibt es den so genannten "vorbehaltenen Entschluss", dass der IR15 im Verspätungsfall standardmässig erst nach der Berner FV-Welle losfährt (etwa gegen ..06) und vor Zofingen hinter dem RE und nach Sursee hinter die S1 zurückfällt. Würden diese überholt, würde die Wendezeit für den RE in Luzern zu knapp und die S1 käme mit anderen Zügen im Raum Gütsch ins Gehege.

    Der IR15 ist - zusammen mit den FV-Zügen aus München und Wien nach Zürich ein Extrembeispiel, die aktuelle Infrastruktur gibt aber nicht wirklich was Sinnvolleres her.

    Umgekehrt würde es eine noch grössere Gruppe Reisender danken, deren Folgezüge in Summe noch wesentlich mehr Verspätungen, Anschlussbrüche oder mitunter auch vorzeitige Wendungen in Kauf nehmen müssten.

    Die Isolierung eines einzelnen Zuges ist lediglich das Kleinste aller operativ umsetzbaren Übel.

    Im direkten Kontakt mit direkt betroffenen Reisenden darf und soll der Grund ja weiterhin genannt werden.

    Was das "Unknown" (statt "Bern") anbelangt, scheint noch irgendein Bug in den neuen Gabelstrecken-Meldungen zu liegen. Wird angeschaut und hoffentlich rasch korrigiert.