2020/07/03 - Flankenfahrt MGB in Oberwald

  • Sehe ich nicht so.

    Lieber eine kontrollierbare Kollision mit einer Tunnelwand als wie in diesem Fall eine Kollision mit einer anderen Zugbewegung.

    Die MGB hat in diesem Fall Glück gehabt.

  • Wenn die Tunnelwand so nahe ist wie dort, dann kommt es zwingend danach zur Kollision mit dem anderen Zug, weil es den Verursacher ins Lichtraumprofil treibt.

    Jürg, Heitersberg

    Cette agréable légèreté, qui fait prononcer sur ce qu'on ignore, peut avoir de l'élégance quand on parle, mais non quand on écrit.
    Mme de Staël - ICN 500 003

  • Und damit ist aus meiner Sicht ein weitere Fehler gemacht worden, den ein Zwerg wäre eventuell eine Zusätzliche Sicherheit gewesen.

    Hätte, könnte. würde. Für mich kurz zusammengefasst sparen bis zum Tod!

    Ich glaube nicht, dass diesbezüglich ein Fehler gemacht worden ist.

    Klar, man kann immer noch mehr Sicherheit einbauen, nur ist das halt erstens nicht gratis und geht zweitens auch zulasten der Zuverlässigkeit (eine zusätzliche Weiche kann auch mal eine zusätzliche Störung zur Folge haben).

    Aus diesem Grund wird bei Neu- und Umbauten jeweils eine Risikoanalyse gemacht und dann wird genau so viel Sicherheit eingebaut, wie es braucht um das Risiko auf ein akzeptables Mass zu senken. Ganz eliminieren kann man das Risiko sowieso nicht, also muss irgendwo eine Grenze gesetzt werden, wie viel Restrisiko man toleriert und wie viel die Verhinderung eines zusätzlichen Unfalls kosten darf.

    Dass diese Risikoanalyse heute anders ausfallen würde als beim Bau der aktuellen Anlage ist klar - das liegt einfach daran, dass heute ein kleineres Restrisiko gefordert wird (was dann von anderen wieder als "Vollkasko-Mentalität" bezeichnet wird).

  • Hallo zusammen

    Man kann schon übertreiben. Noch besser ist nur noch den Betrieb ganz einzustellen... Hat es hker Tote gegeben? Nein. Schwerverletzte? Nein. Ich finde es zweckmässig so wie es ist. Bei einem Umbau kann man noch einen Durchrutschweg einbauen und dann ist gut.

    Gruss Chrigi

  • Solche Maximalforderungen führen dazu, dass die Eisenbahn maximal sicher, aber eben auch minimal betreibbar wird.

    Im beschriebenen Fall ist es nun mal so, dass ein Lokführer ein Halt zeigendes Signal überfahren hat. Solche Fehler sind menschlich. Um die Auswirkungen solcher Fehler zu verkleinern, gibt es technische Massnahmen.

    Eine davon ist die Zugsicherung. Wenn ich hier aber die diversen Äusserungen zur Funktionalität der ZSI lese dann frage ich mich einmal mehr, was da in der "Schmalspur-Welt" läuft resp. was man da alles zulässt.

    Eine weitere Massnahme ist der Durchrutschweg (nicht zu verwechseln mit dem Bremsweg!). Der D-Weg ist die Sicherheitsmarge für den Fall, dass ein Lokführer zu spät bremst. Nicht aber dafür, dass ein Lf gar nicht bremst. Dass die örtlichen Gegebenheiten den beim Bau gültigen Regeln genügten, wurde bereits angeführt. Es scheint aber auch klar, dass selbst für Meterspur und tiefere Geschwindigkeit 3.5m ein Witz sind. Vielleicht würde da ein Anlagemanagement, welches die sicherheitsrelevanten Situationen hinsichtlich aktueller Vorgaben durchleuchtet und darauf Massnahmen ableitet, nicht ganz so fehl am Platz sein. Meist führt solches aber zu Erkenntnissen, welche Geld kosten.

    Auch der spurbewirkte Flankenschutz in Form einer Schutzweiche wäre eine Lösung. Die etwas praktischer denkenden Forums-Teilnehmer haben die Problematik darin in Verbindung mit einem Tunnel bereits erkannt.

    Was m.M. kaum etwas bringt, wäre ein Zwergsignal. Wenn schon ein rot leuchtendes Hauptsignal übersehen wurde, hätte ein am Boden stehendes Zwergli kaum mehr Aufmerksam bewirkt.


    Thomas

    2 Mal editiert, zuletzt von RSD-12 (20. März 2022 22:33)

  • Der SUST-Bericht zeigt, was sinnvoll und bezahlbar ist: ZSI-127 einbauen. Und bis dahin hat man eine Leittechnik-Lösung umgesetzt, die diesen Unfall auch verhindert hätte. Fahrbegriff 6 wird jetzt erst gestellt, wenn der Gegenzug die Spaltweiche erreicht hat. Man kann sich jetzt die Frage stellen, weshalb die Leittechnik nicht von Anfang an so programmiert wurde.

  • Man kann sich jetzt die Frage stellen, weshalb die Leittechnik nicht von Anfang an so programmiert wurde.

    Wie weiter oben schon, frage ich mich halt noch immer, wieso im G81 der letzte Meter ausgenutzt werden musste. Denn das Lichtsignal z.B. 30m vor der Weiche aufstellen, ergibt ja auch keine Mehrkosten...?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!