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Zitat von Tagesanzeiger vom 28.6.2016Alles anzeigenDie Geister-S-Bahnen
Zur Stosszeit ein ganzes S-Bahn-Abteil für sich allein gefällig? Kein Problem, wenn man in der richtigen Region wohnt.Mia M.* freut und wundert sich gleichzeitig: Seit dem grossen Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember hat sie auf ihrem Arbeitsweg zwischen Pfäffikon ZH und Zürich ein ganzes S-Bahn-Abteil für sich allein – und das in der Stosszeit. Während die S 3 auf derselben Strecke gestossen voll ist, herrscht in «ihrer» S 19 zwar nicht gerade gähnende Leere, aber das Platzangebot überzeugt: Sie kann sich das Abteil aussuchen.
Noch krasser ist das Bild in Regensdorf: Die S 6 Richtung Zürich ist voll, die S 21 verwaist. Obwohl die Pendler als überaus schlau und anpassungsfähig gelten, wenn es darum geht, die für sie bequemste Lösung zu finden: Das neue Angebot im Ober- und Unterland scheint kaum Beachtung zu finden.
SBB-Sprecher Reto Schärli kennt die Erklärung: «Bis sich neue Angebote bei den Pendlern durchsetzen, braucht es jeweils eine gewisse Zeit.» Noch sind die Zahlen aber schwach. Nur 1200 Fahrgäste steigen an einem Tag in die S 21. Zum Vergleich: Während der Betriebszeit der S 21 in der Rushhour reisen über 7000 Passagiere mit der S 6. Etwas besser sind die Zahlen bei der S 19: Dort steigen täglich 5500 Passagiere zu.
Mit Gadget und Gipfeli auf Passagierjagd
Die SBB haben reagiert. Bereits seit einigen Tagen macht eine Plakatkampagne das Gewohnheitstier S-Bahn-Pendler auf die neuen Angebote aufmerksam. «Früher los und mehr Platz mit der S 21» heisst es auf dem Plakat. Oder: «Ich warte lieber auf die S 19.»
Gestern Montag startete gleichzeitig eine Aktion, die an vier weiteren Tagen fortgesetzt wird. In den Bahnhöfen Pfäffikon, Fehraltorf, Illnau, Effretikon und Dietlikon einerseits und Regensdorf-Watt und Zürich-Affoltern andererseits wird Fahrgästen ein Schiebepuzzle übergeben. Das Ziel des Spiels ist, dass sich Passagiere gleichmässig verteilen. Zusammen mit den 4300 Puzzles werden auch 4300 Gipfeli verteilt. Schärli: «Wir hoffen, dass mit der Kampagne an sieben Bahnhöfen die neuen S-Bahnen künftig besser ausgelastet sind.»* Name geändert (http://Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
(Erstellt: 28.06.2016, 11:29 Uhr)
Die Verbindungen der "leeren" S21 findet man im Online-Fahrplan teils gar nicht oder nur schlecht. Gerade auch für Teilstrecken "Zürich HB - Oerlikon" könnte sie als Entlastung dienen. Da sie aber dazu 1 Minute länger braucht, als die anderen S-Bahnen, wird sie ausgeblendet. Im ZVV-Fahrplan findet man sie nicht und im SBB-Fahrplan an falscher Reihenfolge.
Ich denke da wäre eine Optimierung der Online-Fahrplananzeige sinnvoller als mit Gadgets auf Passagierjagd zu gehen.
Viele Grüsse
Markus