SARS-CoV-2 - Auswirkung auf Angebot und Auslastung im ÖV (ohne Maskenthematik)

  • BERNMOBILer,
    Die Sexarbeiterinnen fordern bereits staatliche Unterstützung wegen Einnahmenausfall aufgrund Corona. - Blödsinn?
    EL AL hat bereits 1000 Leute entlassen wegen ausgedünntem Flugplan wegen Corona. Diese 1000 Familien haben jetzt nichts mehr zu beissen. - Blödsinn?
    Die Kirchen im Kanton Zürich sagen alle Veranstaltungen ab, bei denen etwas gegessen oder getrunken würde, oder führt die Veranstaltungen ohne Konsumation durch. Das kirchliche Leben wird verstümmelt. - Blödsinn?

    Deutschland verzeichnet seit Oktober 2019 120'000 bestätigte Grippefälle und 200 Grippetote (Quelle), ohne dass es jemanden interessiert; ohne dass jemand nach Massnahmen ruft.

    Und noch etwas: Mit all diesen Massnahmn kann kein einziger Todesfall vermieden werden. Die Wahrheit ist: Wir werden alle sterben. - Natürlich ist die Frage "wann und an was?" Aber wir brauchen als Gesellschaft definitiv wieder einen gesunden Umgang mit dem Tod.

  • Von einer Durchseuchung der Bevölkerung zum jetzigen Zeitpunkt kann nur gewarnt werden, das ist ganz gefährlicher Unsinn. Über das Virus ist dazu viel zu wenig bekannt.

    https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript112.pdf


    Solche Dinge wie die Idee einer Masern-Party gehört zu den Blüten, die eine egoistische Gesellschaft treibt. Ich würde gerne noch mal was dazu sagen. Ich finde nicht nur diesen Gedanken egoistisch. Sondern ich möchte auch davor warnen, dass das auf diejenigen, die so was denken, zurückfallen könnte. Wenn da in der Familie eine Infektion ist und man sich vorstellt, dass das dann auf die Großeltern übergeht, oder auf die Großeltern von Bekannten. Man sollte sich wirklich überlegen, ob man das bewusst herbeigeführt haben will. Deswegen finde ich diesen Gedanken vollkommen daneben. Wir haben leider diese Phänomene in unserer Gesellschaft. So etwas wie Hamsterkäufe und so weiter, wo man nur an sich selbst denkt und sich den Keller voller Konservendo-sen packt. Wir können deswegen solche Dinge nicht machen. Aber wir können andere Dinge machen, die auch schmerzhaft sind. Wir können uns Phänomene angucken, die wir alle kennen in unserer Gesellschaft.

  • Die Kritiker werden in dem Moment verstummen, in dem ein Angehöriger elendig krepiert (kann man dann ja so sagen) weil das Gesundheitssystem nicht mehr aufnahmefähig ist. Jeder hat Verwandschaft die man Schützen sollte. Also ich kenne genügend Leute, die der Risikogruppe angehören und keiner davon sollte jetzt wegen dieses Virus krepieren. Eine normale Grippe überleben alle aber immer wieder Problemlos.

    Pointierte Antworten wie immer..

  • Ich sage überhaupt nicht, dass alle getroffenen Massnahmen sinnvoll sind (z.B. Grenzschliessungen bzw. Einreiseverbote wie sie Israel ja auch verhängt hat sind sehr inneffektiv und mit sehr grossen Auswirkungen). Gerade darum dürfen ja in Italien z.B. Leute zur Arbeit auch die Zone verlassen, damit Schaden für die Wirtschaft gedämpft wird. Es gibt weder ein Sex-Arbeiterin-Besuch-Verbot noch ein weltweites Flugverbot. Dass dort Einnahmen ausfallen hat einen Grund: Geringere Nachfrage und nicht staatliche Massnahmen.
    Blödsinn ist nur der Egoismus jetzt mal absichtlich sehr viele Leute zusätzlich und früher als "geplant" sterben zu lassen, damit man selber wieder Fussballspiele schauen, nach Israel reisen und jeden Umarmen kann.

    Deutschland verzeichnet seit Oktober 2019 120'000 bestätigte Grippefälle und 200 Grippetote (Quelle), ohne dass es jemanden interessiert; ohne dass jemand nach Massnahmen ruft.

    Eine Massnahme um die Zahl möglichst tief zu halten ist die jährliche Impfung. Ich hoffe du hast sie letzten Herbst gemacht, damit möglichst viele Leute immun sind.
    Und bei den Zahlen: Dann lassen wir jetzt also in Deutschland mal so mit Absicht 133200 Leute sterben (80 Mio infizierte bei gleicher Mortalitätsrate) und die Welt ist wieder ok? Dabei nicht eingerechnet die vielen Toten mehr durch die Überlastung des Gesundheitssystems.

    EL AL hat bereits 1000 Leute entlassen wegen ausgedünntem Flugplan wegen Corona. Diese 1000 Familien haben jetzt nichts mehr zu beissen. - Blödsinn?

    Also hat Israel keine Sozialwerke um dies abzufedern und die Leute verhungern? Sobald die Reiselust wieder zunimmt (und das wird sie relativ rasch nach dem ersten "Schock") werden 2000 neue Leute bei der Airline gebraucht.
    Ein Toter wird aber nicht mehr lebendig wenn die Epidemie durch ist.

  • Meine Definition von öffentlichen Leben besteht aus Restaurants, Veranstaltungen, Kino, Konzerten - Dinge bei denen grundsätzlich die Möglichkeit besteht dass sich Menschen gegenseitig über den Weg laufen. Dass die Güter des täglichen Bedarfs vorhanden sind, hat für mich eher mit überleben zu tun.

    Dass Menschen an einer Krankheit sterben ist nicht schön, genauso wenig wie es schön ist wenn Menschen an einem Virus sterben. Für mich ist das aber etwas, was zum Leben dazu gehört und sich nicht vermeiden lässt. Ich frage mich halt was am Ende ein Menschenleben wert sein darf. Ist es in Ordnung dass wir Menschen in die Arbeitslosigkeit schicken, Firmen dem Konkurs überlassen damit - im Verhältnis - ein paar wenige Menschen vielleicht ein paar Jahre länger leben? Für mich persönlich passt dies halt einfach nicht. Sicher, der Staat kann, und muss meines Erachtens, in einer solchen Situation unterstützend tätig werden. Er wird aber nicht die finanziellen Möglichkeiten haben dies ohne Weiteres über eine längere Zeit in vollem Umfang tun zu können. Das Geld dafür muss am Ende auch irgendwo her kommen. Wenn die Menschen kein Geld mehr über die Steuern in die Staatskasse einbringen weil sie keine Jobs mehr haben bzw. auf Kurzarbeit gesetzt sind, fehlen irgendwann auch die Mittel für die nötigen Hilfen.

  • Hi zusammen

    Und um Fgee‘s frage zu beantworten: ich wähle Coronabier

    Du magst spanisches Bier? Ich auch!

    Die Vergleiche mit der Grippe sind auch Blödsinn und sollten endlich aufhören. Bei der Grippe herrscht eine hohe Herdenimmunität.

    Corona-Viren sind meinen Infos zufolge Grippeviren - das aktuelle Coronavirus ist offenbar eine Mutation eines bestehenden Virus, der so absolut neu ist und gegen den es zur Zeit keine Impfung gibt. Und aus diesem Grund reagieren alle so panisch.
    In der heutigen Puls-Sendung wird von diversen Entwicklungen in verschiedene Richtungen berichtet. Nach diesen Berichten sind diebisherigen Resultate weiter fortgeschritten, als das bisher zu vermute war.
    Doch, ich denke schon, das sich das Virus weiter ausbreiten wird - am meisten würde es bei seinem Siegeszug von der panischen Reaktionen unterstützt. Also bleibt mal schön cool und wäscht/desinfiziert eure Hände!!!

    Das hier finde ich noch ganz interessant.

    Gruss
    BigBoy

  • Wenn man nichts tut, dann geht die Infektionsrate schön exponentiell weiter. Und mit ihr die Zahl der in der Intensivstation zu betreuenden und auch die Todesrate. Sobald die Intensivstationen das nicht mehr leisten können, sei es weil zu viele Patienten da sind oder weil das medizinische Personal sich selbst angesteckt hat, steigt die Sterberate überproportional. Die WHO versteht unter einem "milden Verlauf" eine Lungenentzündung, die ohne künstliche Zufuhr von Sauerstoff überlebbar ist.

    Die ersten nun geltenden Massnahmen wurden vor 10 Tagen aktiviert. Ich und viele andere haben diese Massnahmen zwar bereits mit Beginn der jährlichen Grippewelle oder spätestens mit den Berichten über erste Fälle in Europa angewendet. Dass die Massnahmen, wenn sie zum Zeitpunkt einer tiefen Infektionsrate ergriffen werden, wirken, sieht man jetzt dann, denn jetzt werden dann die ersten Personen diagnostiziert, welche sich nach Inkrafttreten dieser Massnahmen infiziert haben. Von Infektion bis zum Auftreten von Symptomen dauert es 10-14 Tage. Eine Ansteckung ist ab zwei Tage vor dem Auftreten von Symptomen möglich (dann hat der eigene Körper genügend Viren produziert). Sprich: Alle Leute, bisher getestet wurden, haben sich mehrheitlich vor dem 28.2. angesteckt.

    Mathematikinteressierte, welche sowohl die Zahlen aus China, jene aus Italien und auch die weltweiten Zahlen analysiert haben, sehen sehr schön einen exponentiellen Verlauf. So richtig wie aus dem Lehrbuch. Die Zahl der infizierten wächst von einem Tag zum nächsten um einen Faktor zwischen 1.2 und 1.3.

    Heute haben wir in der Schweiz 374 getestete Infizierte. Die Dunkelziffer (Leute, die es selbst gar nicht merken) dürfte aufgrund der zahlreichen sehr milden Verläufe erheblich sein.
    Die Zahlen werden also in einer Woche 374*1.2^7=1340, in zwei Wochen 4'824, in vier Wochen 62'519, in 5 Wochen 225'068 und in 6 Wochen 810'246 betragen wenn es genau so weitergeht. Danach ist die Infektionsrate in Relation zur Bevölkerung so gross, dass die Neuinfektionen abflachen, da zu wenige nicht-infizierte vorhanden sind die sich anstecken können bei Kontakten. Die dazugehörigen Todeszahlen betragen jeweils 5% davon (in Italien aktuell 463 Tote auf 9'172 getestete Infektionen). Das wären dann also in der Schweiz irgendwo zwischen 11'000 und 40'000 Tote. Vielleicht sind die Zahlen in der Schweiz nur halb so hoch, weil die Schweiz im Gegensatz zu Italien kein Drittwelt-Land ist(?!?). Da die schweizer Spitäler kaum so viele Patienten betreuen können, wird die Zahl der Todesopfer in diesem Szenario höher ausfallen.
    Ich habe heute von einem Chef-Arzt von einem grossen US-Spital gehört, dass schon eine stark ausfallende normale Grippewelle in den USA die Spitaler über ihre Leistungsfähigkeit hinaus belastet.

    Wenn dann Tausende von Menschen sterben, dann habe wir dann ein Panik-Element, als wäre die Pest ausgebrochen. Das schadet dann der Wirtschaft mehr als alles, was die paar Massnahmen nun bewirken.
    An Einschränkungen haben wir: Wer Erkältungs- oder Grippesymptome hat, bleibt zu Hause. Wer bei der Arbeit keinen Kontakt zu anderen hat, der könnte durchaus arbeiten gehen, wenn er sich fit fühlt.

    Ich bin für:
    - Ruhe bewahren
    - Massnahmen gemäss Empfehlung BAG konsequent umsetzen (wer es kann, der tut es, speziell beim Pendeln, d.h. jene,. die Alternativen haben überlassen die Sardinenbüchsen in der HVZ ohne Sardinen jenen, die nicht ausweichen können; jeder Arbeitgeber hat ein grosses Interesse, dass sein Personal jetzt weder an Cov19 noch an der Grippe oder einem anderen Erkältungsvirus erkranken, weil das dann zum Teilausfall dieser Arbeitskraft führt)
    - Ansonsten normal weiterleben und konsumieren. Vielleicht das eine oder andere auf virtuell oder online umstellen.

    Das ist mir wesentlich lieber, als wenn dann in 5 Wochen relevante Teile der Bevölkerung nicht mehr aus dem Haus gehen, weil sie schlicht Angst haben und deshalb die alltäglichsten Dinge nicht mehr funktionieren.

    Für mich hiesst das:
    - Da ich heute nur eine Sitzung am Nachmittag hatte, bin ich in der Nebenverkehrszeit an- und abgereist. Den Rest habe ich von zu Hause aus erledigen können. Im Zug war es auf beiden Wegen (13:36 wie auch 16:15) wie ausgestorben; ich war jeweils der einzige Fahrgast im von mir genutzten Wagenteil.
    - Wie schon in den letzten 2-3 Wochen drücke ich keine Hände mehr und halte ca. 1m Mindestabstand, wenn ich mit anderen Leuten spreche.
    - Der Beginn des ersten Meetings von morgen wurde auf 9:15 verschoben, damit ausserhalb der HVZ angereist werden kann. Wer von ausserhalb kommt nimmt via Skype teil.
    - Die Informationsveranstaltung für die ganze Abteilung diese Woche findet statt, aber statt im eng bestuhlten Saal über Microsoft Teams.
    - Einkaufen kann ich ganz normal. Nach dem Einkaufen kann ich mir entweder im Büro oder zu Hause die Hände waschen.

    Ein anderer Immunologe hat auf CNN empfohlen: Wenn sie Risikopatient sind, dann gehen sie jetzt gerade nicht auf Reisen und verlegen sie ihre Aktivitäten nach Möglichkeit von der Öffentlichkeit in den privaten Rahmen. Wenn sie nicht zur Risikogruppe gehören, dann gehen sie statt in die Oper ins Restaurant um die Ecke essen.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Mitteilung von der RhB:
    Wie Ihr wahrscheinlich bereits den Medien entnommen habt, hat die italienische Regierung übers Wochenende ihre Massnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus insbesondere in Norditalien verschärft. Für die RhB bedeutet dies Folgendes: Die Züge der RhB verkehren weiterhin nach Fahrplan. Jedoch dürfen Freizeitreisende derzeit in Tirano nicht mehr einreisen bzw. Touristen müssen im Bahnhof Tirano verbleiben. Wir empfehlen deshalb ab Dienstag, 10. März 2020, allen Freizeitreisenden auf der Berninalinie und im Bernina Express Richtung Süden, bereits in Poschiavo, Le Prese, Brusio oder Campocologno auszusteigen. Der Betrieb des Bernina Express Bus wird bis auf weiteres eingestellt. Weiterhin werden alle Züge nach und von Italien einmal täglich desinfiziert.

  • Ist es in Ordnung dass wir Menschen in die Arbeitslosigkeit schicken, Firmen dem Konkurs überlassen damit - im Verhältnis - ein paar wenige Menschen vielleicht ein paar Jahre länger leben?

    Ja ist es!
    - Die Wirtschaft hat noch viele Rezessionen durch- und überlebt, auch selbstverschuldete. Momentan spricht man noch nicht von einer Rezession sondern gedämpftem Wachstum
    - Wir stehen nicht vor einem Wirtschaftskollaps, Staatsbankrott oder Massenarbeitslosigkeit
    - Wir sprechen nicht „von wenigen Menschen die eh in ein paar Jahren sterben“
    - Tote erholen sich nach einer überstanden Epidemie nicht wieder, in Gegensatz zur Wirtschaft

  • Michael: Erzählst du das so Menschen in dieser Altersklasse, welche dir nahe stehen? Oder gehst du davon aus, dass diese nicht Teil der Statistik sein werden?

    Grundsätzlich lässt es sich berechnen. Im Bereich öffentliche Sicherheit (also z.B. Sicherheit für Kunden und unbeteiligte Dritte bei der Eisenbahn) gilt hierzulande: Für jedes vermeidbare Todesopfer sind Ausgaben von 10 Mio CHF verhältnismässig. Diese Zahl basiert im wesentlichen auf den volkswirtschaftlichen Gesamtfolgekosten eines Todesopfers. In der Schweiz wären bei vermeidbaren 10'000 Toten also Ausgaben in Höhe von CHF 100 Mia CHF verhältnismässig.

    Da hier mehrheitlich Menschen mit unterdurchschnittleicher Lebenserwartung betroffen sind, kann man diese Zahl vielleicht durch höchstens 10 dividieren. Normalerweise werden damit nicht Dinge betrachtet, welche eine Diskriminierung nach Altersgruppen in sich tragen.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Michael: Erzählst du das so Menschen in dieser Altersklasse, welche dir nahe stehen?

    Es geht ja nicht nur um Alterklassen sondern auch "Junge" mit Vorerkrankungen. Ich bin ziemlich sicher, dass es auch in Michaels und Fgees mittelbarem Umfeld Leute gibt mit Zuckerkrankheit, Immunschwächen oder chronischen Lungenkrankheiten. Mir persönlich fallen da gleich 3 Namen ein im recht engen Umfeld deren Lebenserwartung (auch durch Medikamente erleichtert) momentan nicht drastisch anders ist als der allgemeine Durchschnitt (gegen Grippe impfen sich diese Leute z.B. konsequent).
    Denen dürft ihr gerne mal sagen sie sterben mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in den nächsten Wochen/Monaten, damit ihr möglichst rasch wieder überall "Restaurants, Veranstaltungen, Kino, Konzerten" besuchen könnt. Wegen diese 30-40 Jahren früher sterben, ist doch kein Blödsinn...

  • Mit früher sterben beziehe ich mich nicht auf die mögliche Lebenserwartung, sondern darauf, dass durchaus die Möglichkeit besteht dass das Virus noch etwas länger im Umlauf ist und die Menschen die wir jetzt aktuell mit den getroffenen Massnahmen zu schützen versuchen dann möglicherweise trotzdem erwischt, einfach eben etwas später. An der Sache ändert dies für die Betroffenen wie ich finde nicht so viel.

    Und ja, ich habe von allen drei genannten Krankheitsbildern Personen im direkten Umfeld und nein, ich habe diesen gegenüber keine andere Meinung. Menschen sterben aus den unterschiedlichsten Gründen. Trifft es Menschen aus meinem direkten Umfeld ist dies tragisch, ja. Ich würde aber nicht von der Allgemeinheit erwarten wollen dass sie sich, überspitzt gesagt, zuhause einschliesst, damit ich die Gesellschaft dieser Personen weiter geniessen kann. Vielleicht habe ich einen etwas sehr lockeren Umgang mit dem Thema Krankheit und Tod, das mag zugegeben durchaus sein.

  • Corona-Viren sind meinen Infos zufolge Grippeviren - das aktuelle Coronavirus ist offenbar eine Mutation eines bestehenden Virus, der so absolut neu ist und gegen den es zur Zeit keine Impfung gibt. Und aus diesem Grund reagieren alle so panisch.
    In der heutigen Puls-Sendung wird von diversen Entwicklungen in verschiedene Richtungen berichtet. Nach diesen Berichten sind diebisherigen Resultate weiter fortgeschritten, als das bisher zu vermute war.

    Nicht ganz. Influenzaviren (Grippe) und Coronaviren sind nicht per se aus der selben Gruppe. Selbst bei Coronaviren, die ja vorallem das Aussehen des Virus beschreiben, gibt es viele Unterschiede. Coronaviren kommen aber meist aus dem Tierreich und mutieren solange bis sie für den Menschen ansteckbar sind.
    Ein paar wesentliche (bis jetzt bekannte, z.T. nur vage wissenschaftlich belegte) Unterschiede zwischen einem saisonalen Influenzavirus und SARS-CoV-2 ist:
    - Längere Inkubationszeit bei SARS-CoV-2, dadurch bleibt es länger unentdeckt
    - Wahrscheinlich geringere Infektionsrate bei SARS-CoV-2 während der Inkubationszeit als bei Influenza
    - Statistisch höhere Übertragsungsrrate von ca. 2 bis 2.5 Personen pro Infizierter bei SARS-CoV-2
    - Statistisch höhere Rate von "schweren Verläufen" die hospitalisiert werden müssen bei SARS-CoV-2. Das ist aber aufgrund unbekannter Dunkelziffer noch nicht belegbar.

    Also bleibt mal schön cool und wäscht/desinfiziert eure Hände!!!

    Dem ist wenig hinzuzufügen, denn allein diese sehr einfache Massnahme hilft die Epidemie wesentlich zu bremsen.

  • Mit früher sterben beziehe ich mich nicht auf die mögliche Lebenserwartung, sondern darauf, dass durchaus die Möglichkeit besteht dass das Virus noch etwas länger im Umlauf ist und die Menschen die wir jetzt aktuell mit den getroffenen Massnahmen zu schützen versuchen dann möglicherweise trotzdem erwischt, einfach eben etwas später. An der Sache ändert dies für die Betroffenen wie ich finde nicht so viel.

    Michael, leider verstehst du es immer noch nicht, das hätte ich nicht erwartet.
    Die Todesrate bei der Risikogruppe hängt direkt damit zusammen wie gut sie durch das Gesundheitssystem versorgt werden können. Das ein Iran mit einem vergleichsweise schlechten Gesundheitssystem schon jetzt eine deutlich höhere Todesrate hat kommt nicht von ungefähr. Deshalb geht es jetzt darum die Fallzahlen in den Spitälern soweit es geht zu dämpfen (Kurve flach halten).
    Wie es Prof. Dr. Drosten von der Charité schön gesagt hat: Das Virus wird stoppen wenn ca. 70% der Bevölkerung immun dagegen ist (Ansteckungsrate von heute ca. 3 auf unter 1 gesenkt, d.h. 2/3 sind immun). Wenn das in den nächsten 2 Jahren passiert, in der sogar ein Impfstoff möglich ist, hat das Gesundheitssystem kaum Probleme damit und kann die schweren Fälle gut betreuen. Wenn sich diese 70% in den nächsten Monaten infizieren wird es die Spitäler überlasten und Leute die z.B. dank einer zeitlich begrenzten künstlichen Beatmung überleben würden, können dies nicht dann nicht, da alle Intensivbetten schon belegt sind. Ebenso Leute mit anderen Krankheiten können nicht mehr behandelt werden, weil die Kapazitäten fehlen oder das Personal aufgrund eigener Erkrankung fehlt.
    Und momentan gilt auch: Vor einem Impfstoff gibt es eventuell sogar wissenschaftliche Untersuchungen welche bestehenden Medikamente wirksam sein könnten, damit man Covid-19 therapieren könnte. Hier sprechen wir in der Tat im Zeitrahmen von Wochen, wenigen Monaten die man gewinnen muss, im Gegensatz zum Impfstoff der eher gegen ein Jahr braucht (während dessen sich selbstverständlich nicht alle Leute einsperren lassen können und werden).

    Diese Grafik zeigt das "Kurve flach halten" gut auf. Als grobe Vorstellung kann man annehmen, das ein wesentlicher Teil über der Kapazitäts-Linie die Sache nicht schadlos überstehen würden, am Schluss aber gleichviele Leute infiziert worden sind.

  • Von einer Durchseuchung der Bevölkerung zum jetzigen Zeitpunkt kann nur gewarnt werden, das ist ganz gefährlicher Unsinn. Über das Virus ist dazu viel zu wenig bekannt.

    https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript112.pdf

    Danke für den Link. Ich hab das PDF gelesen, es ist hoch spannend.

    Wesentliche Aussagen, die ich bedenkenswert finde, sind:
    - In Deutschland sterben 850'000 Menschen jedes Jahr. Jedes Jahr! Sterben einfach!
    - Auf die Schweiz umgerechnet sind das jedes Jahr rund 85'000 Tote.
    - Alle diese Toten lassen sich nicht vermeiden, weil der Tod zum Leben gehört... dazu kommt mir in den Sinn: "Das Leben ist eine sexuell übertragene Krankheit, die in 100% der Fälle zum Tod führt"
    und nun corona-spezifisch:
    - Die Corona Inzidenzkurve ist z.Zt. ein U, d.h. viele Kinder und viele Alte erkranken.
    - Solange das so bleibt (und kein W wird), ist die Corona-Mortalität deckungsgleich mit der Mortalität der Bevölkerungsstruktur an sich. Mit anderen Worten: Wenn eine alte Person an Corona stirbt, dann wäre sie, rein statistisch, bald sowieso (an etwas anderem) gestorben. Das ist nicht zynisch, sondern die statistische Realität.

    * * * * * * *

    Im Einzelfall ist das mit dem sterben so: Der Zeitpunkt passt "nie"... Es ist, wie wenn an einem schönen Sommerabend die Kinder draussen spielen und die Eltern rufen: "Heimkommen!" Da rufen die Kinder: "Neiiiiin! Es ist gerade so schön! Lass uns noch etwas spielen!" - Aber irgendwann istves dennoch Zeit.

    Das bringt mich zur Frage an mich selber: An was möchte ich dereinst sterben? Und wie möchte ich sterben?
    Zwischenstand meiner Überlegungen ist: In Würde zu sterben scheint mir erstrebenswerter als um jeden Preis noch ein paar Jahre länger zu leben mit mässiger Lebensqualität. Quasi "lieber ganz tot als halb tot".

  • @BERNMOBILer
    Nun - ich sag' wie es ist:
    Als im christlichen Glauben verwurzelter Mensch glaube ich an ein Leben nach dem Tod.
    Ich stelle mir das "übungshalber" ungefähr vor wie eine Raupe, diensich verpuppt in ihren "Sarg", und darin komplett aufgelöst wird und dann aufersteht als wunderbarer Schmetterling.

    Wenn es aber ein Leben nach dem Tod gibt, dann verliert der Tod seinen Schrecken. Dann ist der Tod nur der Übergang in eine andere Dimension. Dann muss ich nicht um jeden Preis am jetzigen Leben festhalten.

    Vor dem Tod habe ich keine Angst. Nur Sterben - das ist ein anderes Thema. Was ich nicht mag, sind Schmerzen.

    So. Das war jetzt sehr persönlich. Und es ist mir klar, dass ich diese (ich sag mal) "Relativierung des Todes" nicht allgemein voraussetzen kann.

    Gleichwohl brauchen wir als Gesellschaft einen vernünftigen Umgang mit dem Tod bzw. mit der Endlichkeit unseres Lebens.

  • @ Dani
    @ Bernmobiler
    Danke für eure engagierten Beiträge.
    Super!
    Good News ist, dass jetzt schon in den Fallzahlen in CH zumindest sehr geringe Dämpfungen der Zunahmen schon erkennbar sind. In I ind D eher wenig bis keine Dämpfung.
    So ist CH auf gutem Weg.
    Konkret bei der 1. Ableitung gemittelt über 5 Tage bezogen auf die aktuelle Fallzahl.
    Aehnliche Effekte sind auch in den historischen Verlaufszahlen in China erkennbar.
    Aktuell: CH = 15, I = 13, D = 16
    Muss noch sinken. Bei einem Wert kleiner 10 (Fallzahl 37234) war in China Licht am Tunnel sichtbar.

  • - Die Corona Inzidenzkurve ist z.Zt. ein U, d.h. viele Kinder und viele Alte erkranken.
    - Solange das so bleibt (und kein W wird), ist die Corona-Mortalität deckungsgleich mit der Mortalität der Bevölkerungsstruktur an sich. Mit anderen Worten: Wenn eine alte Person an Corona stirbt, dann wäre sie, rein statistisch, bald sowieso (an etwas anderem) gestorben. Das ist nicht zynisch, sondern die statistische Realität.

    Exakt darum geht es, nämlich "das es so bleibt". Das hier verlinkte Script gibt es als täglichen Podcast von NDR-Info, sehr hörens- (oder hier eben auch lesenswert). Relativ emotionslos (wenns nicht gerade darum geht Durchseuchungen zu machen) erzählt der Virologe sowohl aufgrund wissenschaftlicher Fakten aber auch aufgrund seiner langjährigen Erfahrung sehr viel interessantes rund um SARS-CoV-2 und Covid-19.

    Damit es bei der U-Kurve bleibt braucht es eben Massnahmen:

    Zitat von Drosten

    Korinna Henning
    Das heißt: Verlangsamung der Ausbreitung ist nach wie vor die Währung, in der wir einzahlen. Auf eine U-Kurve also, in der wir versuchen können, dass es zu keiner W-Kurve kommt.
    Christian Drosten
    Ja. Wir sollten durch gut gezielte Maßnahmen, wo die Kosten-Nutzen-Rechnung stimmt, versuchen, das Ganze zu verzögern.

    Wenn sich das Virus exponentiell verbreitet, bleibt es eben nicht so.

    Zitat

    Aber das ändert sich ganz stark in dem Moment, wo sich das Altersprofil ändert, wo wir eine W-förmige Epidemiekurve kriegen. Dann sehen wir auf einmal: Es sterben Familienväter, es sterben junge Leute — und das fällt richtig auf. Und das fällt auch auf, wenn die Sterblichkeit an dieser Erkrankung nur fünf Prozent der allgemeinen Sterblichkeit ausmacht.

    Oder eben:

    Zitat von Drosten

    "Bei langsamer Verbreitung werden Corona-Opfer in der normalen Todesrate verschwinden." Jedes Jahr würden in Deutschland 850.000 Menschen sterben. Das Altersprofil sei ähnlich wie bei den Todesfällen durch das neue Virus.


    Gerade in solchen Situationen sollten wir nicht auf Politiker, Schreiberlinge, Forumisten (mich eingeschlossen) oder Twitterer hören sondern auf Experten und Wissenschaftler. Die schüren meist überhaupt keine Panik sondern schlagen überlegte und auch wirksame Massnahmen vor. Diese Sachen dann ggf. noch gegen eine Kosten-Nutzen-Rechnung zu stellen ist natürlich nicht verkehrt, da auch Wissenschaftler natürlich gerne etwas zur Ideologie für ihr Fach tendieren.

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