Störungen Zürich-Winterthur

  • Das ist aber ja leider genau das, was die Bahn nicht will, Geld investieren in etwas, dass der Bahn im Alltag nichts bringt... Es gäb einige andere Momente, wo der Einteiler über mehr Flexibilität der Lf froh gewesen wäre, aber in Zeiten des Spardrucks wird sowas nie möglich gemacht.

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  • Und die Platzverhältnisse in zwei AKL sind gegenüber zwei oder drei Dostos auch eher beengt....
    Nein, im Endeffekt müsste P halt Geld in die Finger nehmen und dafür sorgen, dass ihre Lf kundig sind! Letzten Freitag hatten wir einfach Glück, dass mindestens zwei liebe Kollegen trotzdem gefahren sind. Das wäre wohl verdammt hässlich geworden, wenn der Shuttle deswegen gescheitert wäre....

    Natürlich wird es eng, aber man könnte ja auch mehr Züge fahren lassen. Wenn ich manchmal sehe wieviele Güterzüge zwischen W und ue gekreuzt werden... :D

    Leider machen die Firmen nur noch genau das was man muss betreffend Kundigkeit. Ist bei Thurbo nicht anders.Seit z. Bsp. Wil-Wf umgebaut ist, haben die meisten Lf's ausserhalb der Stammdepot der Linie Ihre Kundigkeit verloren... war zu teuer...

    Im Störungsfall darf man ja schliesslich die unbekannte Strecke befahren (es gibt Ausnahmen und der Lf darf auch nein sagen und es gibt Einschränkungen). Die Strecke W-Bue ist ja zum Glück eine unverbastelte Strecke ohne Spezielles... :thumbup:

    Ich versuche manche Aussagen von Kollegen nicht auf Boshaftigkeit oder Arroganz zurückzuführen wenn ich sie auch durch Dummheit erklären kann.

  • Mehr Züge = mehr Lf. Und woher nimmsch die wieder? Abgesehen davon: die Leute werden kaum 10 Minuten auf den nächsten Zug warten wollen - die mosten sich in den erst möglichen...
    Du siehst - ein Teufelskreis.....


    Wenn es nur das wäre... Sie mosten sich auch in Züge, die gar nicht mehr aufnahmefähig sind. Wer drin ist weigert sich konsequent aufzuschliessen und Platz zu schaffen, wer draussen ist versucht entgegen aller Vernunft sich reinzuquetschen und bleibt in der Tür stehen. Da spielt es keine Rolle ob der nächste Zug der nur wenige Minuten später fährt mehrfach angekündigt wird. Lieber blockiert man den ersten Zug für 15 Minuten... Alles dahinter bleibt natürlich auch hängen. Da man als Mitarbeiter die Fahrgäste tunlichst nicht mit Körperkontakt am Einsteigen oder am blockieren von Türen hindern soll, wartet man bis sich genügend genervte Mitreisende finden, die das übernehmen.

    Was die Streckenkundigkeit anbelangt: Wie um Himmels Willen soll das mit einigermassen vernünftigem Aufwand funktionieren? Um im Störungsfall auf der sicheren Seite zu sein müssten ja alle zwischen Zürich und Winterthur kundigen Lokführer auch zwischen Zürich und Bülach sowie zwischen Bülach und Winterthur kundig sein. Und das auf einer Strecke wo selbst bereits streckenkundige Lokführer aufgrund sehr weniger Leistungen nur sporadisch fahren. Streckenkunde ist nicht unbeschränkt gültig, in den letzten Jahren sind bei mir einige Umleitungsstrecken aus dem "kenne-ich-Bereich" gefallen, das wird mit der weiteren Zersplitterung des Personals nicht besser...

  • Aha, das wusste ich natürlich nicht. Danke für die Info.

    Weil S-Bahn Material = Selbstabfertigung oder was ist der Grund? Ich wage mal die Vermutung, dass es (auch) am Personaleinsatz in einer solchen chaotischen Situation liegen könnte. Aber vielleicht liege ich da auch völlig falsch als Laie.

  • Ich denke es liegt definitiv daran, dass es S-Bahn Doppelstöcker sind. Es hilft eh allen, wenn da nebst Lokführern nicht auch noch Zugpersonal gesucht werden muss...

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  • Ein Punkt, der auch intern (wieder) zur Diskussion steht, ist hingegen die Streckenkundigkeit der Lf. Aber das ist dann defintiv ein P-Problem und interessiert mich im Betrieb zu keiner Sekunde.

    Dass die SBB viele kleine und grosse Könige geschaffen hat, ist längst bekannt!
    Die oben gemachte Aussage macht mich stutzig! Jeder gegen Jeden! Und: "Geht mich nichts an!"

    P macht seine Lokführer nicht streckenkundig und dem Betrieb ist alles egal! Dass dies wohl sehr zielführend sein wird, dürfen dann die Kunden ausbaden! Auch das Wenden verspäteter IR in Rotkreuz mit in der Pampa stehen gelassener Kunden mit Überseekoffer, damit man die Fahrplanstabilität aufrecht erhalten kann, zeugt von dieser Mentalität!

    Nicht gesprochen wurde hier von den Fahrgästen im betroffenen Zug in Kempthal! Das Evakuieren der Kunden mit athletischen Sprüngen mit Kinderwagen über 1,2 Meter auf's Bahnbord zeugt nicht gerade von geistigem Zustand der Verantwortlichen! Wo waren die in den DPZ vorhandenen Leitern (Plattform Seite Sitzplätze/Veloabteil)? Vermutlich wurden die sogar im Zuge der Verakademisierung der Kaderstellen als "nutzlos" ausgebaut . . .! Früher wurde das LP noch dazu ausgebildet, um die Fahrgäste zu evakuieren.

    Vielleicht trifft es dann mal einen der Verantwortlichen bei einem Brand . . - wäre vielleicht heilsam!

    Die Mentalität: "Geht mich nichts an!" führt zu weiteren Sicherheitsproblemen und zum Verlust des Sicherheitsdenkens zum Nachteile der immer noch zahlenden Kundschaft! Das Zahnrädchensystem Eisenbahn wird so zur "Eisbahn" ohne jegliche Adhäsion . .

  • Nur mal so als kleiner Seitenhieb.. Wir vom Betrieb - und ich rede von der Stufe ZVL - machen sehr viel, was wir nicht müssten, nur um den Betrieb Aufrecht zu erhalten und auch Kunden glücklich zu machen. Dass dies von verschiedenster Seite nicht estimiert oder gar nicht wahrgenommen wird, ist ein leidiges Thema. Es wird oft auch als eine Selbstverständlichkeit angesehen, dass wir dies und das machen.. reiner Goodwill.. Ich kann gut verstehen, dass es einem mal den Nuggi raushaut und sagt "das ist mir egal", aber deswegen gleich am geistigen Zustand zu zweifeln, finde ich sehr dicke Post! Darum machen mich solche Aussagen wie oben sehr wütend! Es gibt sehr wohl Angestellte bei der SBB (egal ob P, G, I) denen das Gesamtergebnis der Eisenbahn am Herzen liegt.

  • Die Ausführungen von Reto kann man m.M. auf das gesamte Unternehmen ausweiten. Es wäre sicher zumindest fraglich ob der Bahnbetrieb noch so ablaufen würde wie er sollte wenn jeder nur das macht, was er muss.
    Allerdings - und hier verstehe ich wiederum Steinbrecher - kann man sich mit zusätzlichem Engagement auch schnell mal die "Finger verbrennen".
    Der optimale Mittelweg führt somit über einen schmalen Grat.

    Thomas

  • Ich kann da als Lokführer Reto nur beipflichten! Schon oft hätte ich einen Zug stehen lassen können weil es mich nichts angegangen ist, aber ich habe ein Kundenorientiertes Denken und daher tue ich alles mögliche um die Fahrgäste ans Ziel zu bringen
    Und wie Reto erwähnt wird das leider nicht immer gewürdigt, egal ob von der Chefetage oder von der Kundschaft, da muss es keinen verwundern, wenn man mal auf Stur schaltet.

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  • Es ist halt schon so, dass das Interesse am reibungslosen Betrieb sehr unterschiedlich gewichtet ist. Irgendwie hab ich immer wieder das Gefühl dass es gewissen Mitarbeitern am A.... vorbeigeht, obs läuft oder nicht...

    Dazu noch eine hübsche Anektode von heute morgen auf dem berühmt-berüchtigten EW II-Ersatzpendel Olten - Stamm - Bern: die Zugbegleiterin fertigt den Zug ab, nix geht - sie greift zum Handy und ruft den Lokführer an, hitzige Diskussion untereinander, O-Ton Zugbegleiterin an Lokführer: du bist verantwortlich für die Türschliessung - endlich kapiert er es - Löcher zu, mit +2 aus Olten raus.

    Jürg, Heitersberg

    Cette agréable légèreté, qui fait prononcer sur ce qu'on ignore, peut avoir de l'élégance quand on parle, mais non quand on écrit.
    Mme de Staël - ICN 500 003

  • Es ist bei den SBB sicher schon nicht alles Gold was glänzt. Ganz allgemein habe ich aber schon den Eindruck dass ein Grossteil der Mitarbeiter sich für einen möglichst reibungslosen Betrieb einsetzt. Auf der anderen Seite verstehe ich auch wenn insbesondere Lokführer knallhart Dienst nach Vorschrift verrichten. Denn wenn dann irgendwo etwas nicht mehr so läuft wie es soll, so ist der Mann zuvorderst im Zug üblicherweise der, der es ausbaden muss auch wenn er vielleicht gar nicht direkt für die Misere verantwortlich ist. Hier wäre es halt vielleicht schon angebracht seitens Management etwas mehr Wertschätzung an den Tag zu legen. Insofern verstehe ich wenn man dann halt irgendwann nur noch das tut was man muss.

  • Dass die SBB viele kleine und grosse Könige geschaffen hat, ist längst bekannt!
    Die oben gemachte Aussage macht mich stutzig! Jeder gegen Jeden! Und: "Geht mich nichts an!"

    P macht seine Lokführer nicht streckenkundig und dem Betrieb ist alles egal! Dass dies wohl sehr zielführend sein wird, dürfen dann die Kunden ausbaden! Auch das Wenden verspäteter IR in Rotkreuz mit in der Pampa stehen gelassener Kunden mit Überseekoffer, damit man die Fahrplanstabilität aufrecht erhalten kann, zeugt von dieser Mentalität!

    Die Mentalität: "Geht mich nichts an!" führt zu weiteren Sicherheitsproblemen und zum Verlust des Sicherheitsdenkens zum Nachteile der immer noch zahlenden Kundschaft! Das Zahnrädchensystem Eisenbahn wird so zur "Eisbahn" ohne jegliche Adhäsion . .

    Also das kann ich nicht so stehen lassen!
    Von "Oben" her wurde die Aufsplittung der SBB "befohlen" - aber wir kleinen Pinggel an der Basis versuchen auch heute noch, das Beste für die Kunden rauszuholen. Auch wenn's dann mal heisst, dass man unter dem Hag duchfressen muss.
    ABER: es kann verdammt nochmal nicht das Problem des Betriebs sein, wie ein EVU seine Lokführer ausbildet! Es geht mich auch nichts an, welche Strecken Cargo-, BLS-, RailCare- oder andere Lf's befahren dürfen. Das hat nichts mit "Sicherheitsproblem", "Sicherheitsdenken" oder "jeder gegen jeden" zu tun! Und schon gar nicht mit "kleinen oder grossen Königen"... Denkst Du im Ernst, der Personenverkehr interessiert sich dafür, welcher ZVL auf welchen Bahnhöfen stellen darf?? Kaum....
    Im übrigen könnte ich dir einige Beispiele aufzählen, in denen ich mich "einmischte" in Geschäfte von P und G - und als Antwort bekam ich dann genau dieses "Geht Euch nichts an!". Ganz ehrlich: wenn wir vom Betrieb wirklich nur noch für uns schauen würden.......

    Nur mal so als kleiner Seitenhieb.. Wir vom Betrieb - und ich rede von der Stufe ZVL - machen sehr viel, was wir nicht müssten, nur um den Betrieb Aufrecht zu erhalten und auch Kunden glücklich zu machen. Dass dies von verschiedenster Seite nicht estimiert oder gar nicht wahrgenommen wird, ist ein leidiges Thema. Es wird oft auch als eine Selbstverständlichkeit angesehen, dass wir dies und das machen.. reiner Goodwill.. Ich kann gut verstehen, dass es einem mal den Nuggi raushaut und sagt "das ist mir egal", aber deswegen gleich am geistigen Zustand zu zweifeln, finde ich sehr dicke Post! Darum machen mich solche Aussagen wie oben sehr wütend! Es gibt sehr wohl Angestellte bei der SBB (egal ob P, G, I) denen das Gesamtergebnis der Eisenbahn am Herzen liegt.

    Danke!

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