"Kassensturz" vom 26. Juni 2007

  • Hallo zusammen,

    hat jemand von Euch auch den "Kassensturz" gesehen?

    Ging unter anderem über die Stehplätze und die Preiserhöhung von gewissen Strecken.

    Morgens und Abends soll es Zürich - Bern und auch Bern - Zürich zum Beispiel mal für mal Stehplätze haben.

    Auf den nächste Fahrplanwechsel sollte die Strecke noch höher berechnet werden mit Zusatzkilometern eben z.b. von Zürich nach Bern.

    Die Reisenden müssen schlussendlich erst mal die Stehplätze in Kauf nehmen und für die selben noch über 6% mehr Ticketpreise bezahlen?
    Persönlich finde ich das eine fast nicht zumutbare Tatsache.

    Ein "hoher" vom VöV hab dem K-Moderatoren ein Interview; einer von der SBB hat sich nicht bereit erklärt für ein solches.

    Man hätte halt nicht genügend Rollmaterial bei der SBB, hat es unter anderem geheissen im Interview.

    Hab mir dann mal folgendes überlegt: gibts eigentlich noch die Vorläufer-Züge bei Stamm-Zügen? Noch vor ein paar Jahren nahmen solche Züge z.b. im Winter die Reisenden dem Stammzug von Zürich nach Chur ab. So kamen dann halt zwei volle Züge jeweils in Chur an und dabei konnten alle Leute sitzen.

    Könnte man nicht z.b. solche Vorläufer fahren lassen von Zürich nach Bern? Oder kommt das die SBB zu teuer, weil es 1 Lokführer und 1 Mann/Frau Zugpersonal mehr brauchen würde?
    Diese Vorläufer könnten z.b. 5 Minuten vor dem Stammzug fahren und dann über die alte Strecke. Denn EW II 1. und 2. Klasse würden sicher genügen; in der 1. Klasse sitzt man in denen nach wie vor sehr bequem.

    Oder 1 DPZ fahren lassen im Voraus? Die könnten etwa 300 Leute in 1. und 2. Klasse mitfahren. Und auf diesem Weg würden die Gäste vielleicht ja auch bereit sein, 6% mehr zu zahlen auf dieser Strecke.

    Ich denke, wenn für viele Leute das stehen in diesen IC 2000 schon im Voraus feststeht, ist das für die betreffenden Leute nicht so eine erfreuliche Sache sein, oder wie seht Ihr das?

    Auf der Strecke Zürich - Basel z.b. könnten ja nur schon Apm oder Bpm hinten an den betreffenden Zügen wieder angehängt werden, wenn die Züge ohne Halt unterwegs sein. Oder haben die SBB schon zu viele Wagen der EW 1 und 2 oder eben auch den Bpm abgebrochen?

    Was meint Ihr zu meinen Gedanken?


    Gruss

    zürcher

  • Also Stehplätze habe ich ab Bern eigentlich am Morgen noch nie erlebt, wenn ich da mal um 6h02 oder 6h30 wegfuhr. Und die Sitze waren auch nicht zu 100% Belegt.

    Hingegen am vergangenen Sonntag 18h09 ab Chur nach Zürich, da war in der 2. Klasse der hinterletzte Sitz belegt und es gar auch Treppen-Sitzplätze und Stehplätze. Und das trotz 5-Wagenmodul EW IV am IC2000. Und es war blosss Sommersaison ausserhalb der Schulferien (aber eben Jodlerfest-Abtransport und dazu noch Einrückzeit für Rekruten und andere Leute welche "grüne Ferien in Sämis Ferienverein" geniessen.

  • Ist es nicht weniger das Rollmaterial als die zu den Stosszeiten sowohl in Bern als auch Zürich ohnehin schon vollkommen ausgelastete Schieneninfrastruktur? Da seh ich die grösseren Probleme, noch mehr Züge dort reinzuschieben, würde die Fahrplanstabilität weiter gefährden.

  • Zitat

    Original von zürcher
    Ein "hoher" vom VöV hab dem K-Moderatoren ein Interview;

    Das war Peter Vollmer, Nationalrat und Direktor des VöV. Er ist für die Preiserhöhung des Direkten Verkehrs der richtige Mann. Allerdings drehte sich das ganze Interview etwas stark um betriebliche Aspekte.

    Erstaunt haben mich etwas die Aussagen von Edwin Dutler (Por Bahn Schweiz). Allerdings haben sie sich zum Teil so angehört wie sie aus dem Zusammenhang raus geschnitten wurden...


    Hier noch der Link zum Beitrag:


    http://www.sf.tv/var/videoplaye…3A30%253A49.366

  • Zitat

    Original von zürcher
    Hallo zusammen,

    Hab mir dann mal folgendes überlegt: gibts eigentlich noch die Vorläufer-Züge bei Stamm-Zügen? Noch vor ein paar Jahren nahmen solche Züge z.b. im Winter die Reisenden dem Stammzug von Zürich nach Chur ab. So kamen dann halt zwei volle Züge jeweils in Chur an und dabei konnten alle Leute sitzen.

    Könnte man nicht z.b. solche Vorläufer fahren lassen von Zürich nach Bern? Oder kommt das die SBB zu teuer, weil es 1 Lokführer und 1 Mann/Frau Zugpersonal mehr brauchen würde?
    Diese Vorläufer könnten z.b. 5 Minuten vor dem Stammzug fahren und dann über die alte Strecke. Denn EW II 1. und 2. Klasse würden sicher genügen; in der 1. Klasse sitzt man in denen nach wie vor sehr bequem.

    Oder 1 DPZ fahren lassen im Voraus? Die könnten etwa 300 Leute in 1. und 2. Klasse mitfahren. Und auf diesem Weg würden die Gäste vielleicht ja auch bereit sein, 6% mehr zu zahlen auf dieser Strecke.

    Was meint Ihr zu meinen Gedanken?


    Diese Problematik tritt ja wohl vor allem unter der Woche und während den Stosszeiten auf. Vorläufer Zürich - Bern hätten wohl kaum mehr Platz - weder auf der sowieso schon stark belasteten Strecke und schon gar nicht in den proppenvollen Hallen von Bern und Zürich. Ausser die Platzkapazität auf den einzelnen Zügen voll auszuschöpfen sehe ich keine Möglichkeit.
    Und wenn Du einen Vorläufer 5 Minuten früher über die alte Linie fahren lässt, kommt er garantiert später an als die Stammkomp. Und da die meisten Leute immer möglichst rasch am Ziel sein wollen, wird der grosse Teil den Vorläufer links liegen lassen... zumal auch die Anschlüsse dann evtl nicht mehr gewährleistet sind.
    DPZ ist kein Thema - die werden zu solchen Zeiten für den normalen S-Bahn Verkehr gebraucht.

  • Ich dachte halt eher an die Leute, die "nur" nach Bern wollen. Die würden bestimmt gerne 5 Minunten länger in Kauf nehmen, aber dafür auf dieser recht langen Strecke sitzen können.

    Für all die vielen "Weiterreisenden" gilt das natürlich nicht.

    Demnach gibt's also wegen "Platzmangel" gar keine Vorläufer-Züge mehr bei der SBB?

    Auf die DPZ bin ich gekommen, weil die S-Bahn Zürich ja immer mehr DTZ bekommen; so könnte vielleicht mit solchen Einheiten z.b. Vorläufer gemacht werden?

    Aber steinbrecher, danke einewäg für Deine Infos !


    Zürcher

  • Vorläuferzüge gibt es durchaus noch (hauptsächlich halt im Urlaubsverkehr), nur hätten solche speziell in den Stosszeiten und noch spezieller eben in den Ballungszentren Bern, Basel und Zürich so gut wie keinen Platz mehr im Fahrplangefüge.

  • Die Argumentationskette im Kassensturz ist ja schon etwas komisch.

    Zunächst stellt man richtig fest, dass gewisse Züge überlaufen.
    Zweitens stellt man fest, dass es weder möglich ist die Züge länger zu machen, noch zu dieser Zeit zusätzliche Züge fahren zu lassen.
    Will man nun folgerichtig drittens den Preis erhöhen, damit weniger Leute diese Züge benützen und es wieder Sitzplätze gibt, dann ist auch nicht gut.
    Ich schlage daher vor, dass der Kassensturz den "Marco Tempest, Zauberer, us Nuh Iork" vobn der Sendung "Einstein" engagiert, um das Problem zu lösen ;)

    Da benutzt man ein Mal ein marktwirtschaftliches Instrument zur Steuerung der Angebotsnutzung, und dann ist natürlich auch nicht gut. Wenn ich der Argumentation etwas tendenziös zuhöre kriege ich ja fast den Einsruck, dass Bahnfahren eh gratis sein muss, schliesslich hat der Steuerzahler die NBS und alle anderen Strecken schon bezahlt. Und der Betrieb ist eh gratis.

    Irgendwie muss man da den Journalisten disqualifizieren und auf die Strafbank schicken...

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Zitat

    Original von Dany

    Da benutzt man ein Mal ein marktwirtschaftliches Instrument zur Steuerung der Angebotsnutzung, und dann ist natürlich auch nicht gut. Wenn ich der Argumentation etwas tendenziös zuhöre kriege ich ja fast den Einsruck, dass Bahnfahren eh gratis sein muss, schliesslich hat der Steuerzahler die NBS und alle anderen Strecken schon bezahlt. Und der Betrieb ist eh gratis.

    Irgendwie muss man da den Journalisten disqualifizieren und auf die Strafbank schicken...


    Da hast Du recht. Da scheint es in der Schweiz nicht anders zu sein, wie in Deutschland. Am besten billig (oder garnichts kosten) und den besten Komfort geniessen X(

    Ich habe die Sendung auch gesehen. Preiserhöhungen sind zwar nicht der Brüller, aber wenn man bedenkt, was die neuen Strecken und das Wagenmaterial zur Instanthaltung kosten, kann ich die SBB schon verstehen.
    Hier im Verkehrsverbund Stuttgart gibt es jedes Jahr Preiserhöhungen im Bereich der 3% Marke. Dieses wird begründet, dass es im Innenraum Stuttgart neue Srecken gebaut werden bzw. neue Wagen beschafft werden. Ich frage mich nur, was hat derjenige von der Erneuerung im Raum Stuttgart, wenn er z.B. in Berglen (also ausserhalb Stuttgarts) wohnt. Er muss auch die Preiserhöhung zahlen, obwohl er nichts davon hat...

    Zur Überfüllung der Züge möchte ich noch sagen, dass es in allen Ballungsräumen im Berufsverkehr zu überfüllten Zügen kommt, in einigen Städten kann man auch froh sein überhaupt noch einen Stehplatz zu ergattern.

  • Soll doch die SBB die Fahrkarten ja erhöhen, dann lohnt sich wieder Auto zu fahren und mehr CO2 zu erzeugen.Teuerung...Gute Idee.

    Nein ich kann verstehen das Zugfahren nicht gratis ist und das man da auch noch den grössten Komfort verlangen muss. Ich finde einfach der der über die NBS fährt einen Zuschlag zahlt,un der der über Burgdorf fährt keinen zahlt. Das gleiche mit dem Lötschberg Basis Tunnel und der alte Tunnel. Unten Zuschlag oben keinen.

    Da darf aber jeder anderer Meinung sein. Was denkt ihr darüber?

    Gruss

    Edit/Mättu: Über Billetpreise und Preisgestaltungen kann man hier weiterdiskutieren.

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