Ducrot stellt Zugshalte an kleineren Bahnhöfen in Frage

  • Nur weil ein Kanton etwas bestellt, heisst das noch nicht, dass es auch geliefert wird. Die Kapazität (auch für Halte) wird im Netznutzungskonzept NNK und den entsprechenden Netznutzungsplänen NNP festgelegt, denen ein Angebotskonzept zugrunde liegt. Es wäre theoretisch durchaus denkbar (nicht unbedingt realistisch), dass der Bund ein Angebotskonzept mit weniger RV Halten beschliesst.

  • Denkbar wäre ebenfalls, dass eine Taktverdichtung im RV nur möglich ist, wenn man die Anzahl Halte reduziert.

    Und die Zeit vergeht wie im Zug.

    „Wunderbarerweise gibt es Nachtzüge noch, obwohl alles getan wurde, um sie auszulöschen.“
    J.M. Simon, ehem. Generaldirektor der Compagnie Internationale des Wagons-Lits, 1993

  • Bei Strecken mit mehr Güterverkehr als Fernverkehr und grösserer Vmax als das was der Güterverkehr fahren kann, sind zusätzliche Halte insbesondere bei spurtstarken Fahrzeugen kein Problem. Darum können die Halte zwischen Arth-Goldau und Erstfeld und jene an der Südbahn problemlos bedient werden. Und aus dem gleichen Grund (gleiche Vmax = jeder Halt frisst Kapazität) wurden ja die Hal an der Gotthard-Bergstrecke gestrichen.

    Auf der Südbahn und zwischen Arth-Goldau und dem Tessin sind primär die massiv schnelleren Fernverkehrszüge Trasseefresser. Dies im Gegensatz zum Mittelland wo meist nur einzelne Güterzüge Fahren.

  • Die Erklärungen von RABe 520 anders mit dem Kapazitätsdreieck ausgedrückt:
    Die drei Eckenpunkte sind:
    1. Die Differenz zwischen dem schnellsten und dem langsamsten Zug
    2. Die Zugfolgezeit
    3. Die vorhandene Infrastruktur (Einspur oder Mehrspur)
    Wenn ein Parameter verändert wird, dann vergrössert bzw. verkleinert sich die Fläche des Dreiecks (= Kapazität). Es gibt auch viele Beispiele, die eine Reduktionen der Kapazität ergaben. zB. Rückbau Spurwechselstellen. Entfernen des 2. Gleises usw. Oder man drückt auf der einen Seite des Dreiecks und zieht an der andern und die Kapazität bleibt in etwa gleich. zB. Abbau von Überholgleisen und gleichzeitig mehr Blockstellen und damit Reduktion der Zugfolgezeit usw usw.

  • Interessant wäre zudem auch Mal ob man nicht einige Frequenz von Haltestellen deutlich erweitert werden könnte wenn man der Einzugsbereich deutlich verbessert indem man zb Schrägaufzüge zum Dorfkern hinbauen könnte, so würde mir die Haltestellen Russin oder etwas einige der CJ wie Pre-Petijean oder Bollemont zumindest der Fußweg deutlich verkürzen.

    Evt könnte man auch zum Beschleunigen von Verbindungen Anschlusshaltestellen dadurch auch im Dorf machen und die Umsteiger über den Schräglift mit dem Bahnhof verbinden (ähnlich wie in Cossonay)

  • Die Durchfahrt in Sisikon bringt bezüglich Trassen gar nichts, weil die Durchschnittsgeschwindigkeit der S2 durch die anderen Halte zwischen Goldau und Altdorf bestimmt wird. Ein bahnparalleler Bus über 11 km zur Erschliessung eines kleinen Dorfes ohne weiteren Nutzen (die Tellskapelle betrachte ich als unwesentlich) ist auch ökologisch nicht sinnvoll.

    Das gab es ja schon einmal ein paar Jahre, meiner Erinnerung nach gleichzeitig oder kurz nach Umstellung des Regionalverkehrs Erstfeld-Göschenen auf Bus. Sisikon (und Altdorf) wurden dann zum Glück wieder auf Bahn umgestellt

    Bahnfahren entspannt.

  • Das war 1992/1993. Die Regionalzüge fuhren aber nicht in Siisikon durch, sondern entfielen alle zwei Stunden zwischen Brunnen und Flüelen aufgrund der ersten Lichtraumprofilerweiterung der Axentunnels aus.


    Der titelgebende Beitrag des SBB-CEO soll wahrscheinlich auch auf die Aufhebung von Haltestellen im Fahrplan Romandie 2025 vorbereiten. Die Fälle sind zwar meines Wissens mindestens lokal zwar bereits bekannt (ohne Gewähr auf Vollständigkeit):.

    111: Vevey-Funi und Corseaux-Cornalles (letztere soll nach der Blockverdichtung Puidoux–Palézieux wider bedient werden)

    210: Vaumarcus (bisher nur wenige Züge). Ligerz (mehrere Jahre vor der Inbetriebnahme des Ligerztunnels)

    251: Yverdon-Champ-Pittet

  • Vaumarcus ist ein Murks mit nur einem Perron bergseitig.

    Yverdon Champ-Pittet hat mit dem Gymnase Intercantonal de la Broye massiv Frequenzen eingebüsst und dürfte verkraftbar sein. Früher wurde die Haltestelle von allen Kanti-Schülern der Waadtländer Gemeinden im Raum Yvonand, Payerne und Avenches genutzt. Nun sind es noch die aus Yvonand und Umgebung.

  • Bei gerade einmal 6 Zupaare Mo-Fr und wahrscheinlich auch keine Behig nicht gerade überraschend. Wie sieht es eigentlich mit den Haltestellen zwischen Palexieuz-Romont und Grandson-Gorgier aus? Diese sind meines Wissens teilweise nicht dem Behig entsprechend.

  • Wie sieht es eigentlich mit den Haltestellen zwischen Palexieuz-Romont und Grandson-Gorgier aus?

    Palézieux - Romont soweit ich sehe alles dicht.

    Nein. Aus irgendeinem Grund fehlen die Zwischenhalte im Kursbuch 2024 im Feld 250, Züge fahren trotzdem. Sie sind aber nur noch im neuen Feld 203 ersichtlich (das war bisher die m1, da hat man wohl an den Nummern gebastelt, leider ist die neue Webseite ein Graus in der Bedienung). Lediglich der Halt in Siviriez wurde im Dezember 2017 aufgegeben.

    Seit 2023 gibt es unter der Woche zur HVZ sechs Zugspaare mit Halt in Oron und Vauderens, jeweils drei am Morgen und drei am Abend.

    2022 und 2021 waren es lediglich fünf Zugspaare: Am Morgen zwei nach Lausanne und eines von Lausanne, am Abend umgekehrt. Von 2018 (Einführung des neuen Fahrplankonzepts im FV zwischen Fribourg und Lausanne mit IR-Halten in Romont und Palézieux, Wegfall der RE) bis 2020 waren es sogar nur drei Zugspaare.

    Von 2013 bis 2017 gab es jeweils am Morgen zwei Verstärkerzüge von Romont nach Lausanne, die als Regio mit Halt in Siviriez, Vauderens und Oron nach Palézieux fuhren, dort während sechs Minuten Pause zu RE wurden und mit Halt in Puidoux-Chexbres (was wohl der einzige Bahnhof der Schweiz mit zwei x im Namen war) nach Lausanne. Am Abend gab es den Spass dann in umgekehrter Richtung.

    Zuvor gab es einen stündlichen HVZ-Shuttle zwischen Palézieux und Romont. 2012 waren es sieben Zugspaare (drei am Morgen, vier am Abend), laut Kursbuch hatten die Züge nur 2. Klasse, was da wohl für Kisten eingesetzt wurden? 2006 war das Konzept auch schon so, aber ich gehe da jetzt nicht in jedem Jahr die Züge zählen...

  • Kann es sein das der Fahrplan dort ziemlich herumgebastelt wird und wurde? Irgendwie scheint es ja bis so etwa 2017 so auszusehen als man den Regionalverkehr wollte einstellen mithilfe von Alibizugpaare und danach halbherzig wieder ausgebaut hatte. Zum anderen steht in Siviriez (https://www.webtrains.net/actualites.php?article=1000000994) ein wohl 2007 neugebaute Haltestelle und sieht beim vorbeifahren einigermassen Modern aus.

  • Hatte man damals bei Neubau nicht auf so etwas geachtet? 7.5 Mio CHF ausgegeben und gerade einmal 10 Betriebsjahre offen gewesen. Schade um das Geld.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!