Ticker Fahrzeugeinsatz Normalspur

  • Wie bereits erwähnt: Das Schleppen eines modernen Triebzugs ist IMMER ein riesen Aufwand, den man als letzte Option in Betracht zieht.

    Steht der Zug im Unterhalt, so befindet er sich direkt bei den Profis und ist natürlich schneller auf Schlepp eingerichtet als auf der Strecke, gar keine Frage. Ist ja auch mehr Personal anwesend etc.

    Es kommt auf die Art und Weise an, wie geschleppt wird. Tot schleppen bedeutet abtrennen und notlösen aller Federspeicher. Einige Stadler-Fahrzeuge haben einen Schalter, welcher alle Federspeicher löst, auch wenn der Zug tot ist, falls noch genügend Batteriespannung vorhanden ist. Allerdings ist diese Methode nur mit Vorsicht zu geniessen, nur über ganz kleine Distanzen safe und aus meiner Sicht ganz klar nicht zu empfehlen, somit bleibt auch da in vielen Fällen nur das Notlösen an jedem Wagen. Ob man jetzt beim Bombi unter der Treppe Hahnen drehen muss oder sonstwo, spielt eigentlich nicht so eine grosse Rolle - tot schleppen ist IMMER ein Aufwand.

    Man kann aber Triebzüge auch mit aktiver Leittechnik schleppen, sofern die Batterien noch genügend Saft haben (z.B. wenn beide Pantos defekt sind). Dann entfällt das Notlösen und Abtrennen komplett, sprich einfach gesagt: kuppeln, Bremsprobe, abfahren. Gerade Bombis sind in dieser Hinsicht ziemlich problemlos: Ein Bombi auf Schlepp kann theoretisch den ganzen Tag mit Fahrgästen an Bord geschleppt werden. Der Stützbremsbetrieb hält Klima, Batterieladung, Kompressoren etc. ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h aufrecht und der Kunde merkt nicht mal etwas davon (ausser fehlender Klimatisierung während eines Halts im Bahnhof). Dabei kann der "geschleppte" Zug auch an der Spitze verkehren und mit Lokpersonal besetzt sein, alles kein Problem.

    Wir hatten früher manchmal Fälle, wo die Pantos eines Bombis einer Einheit (egal ob vordere oder hintere Einheit) auf dem IC1 komplett versagten. Der Zug ist trotzdem noch mehrere Stunden mit Fahrgästen an Bord via NBS mit 200 km/h verkehrt - trotz nur eines traktionierenden Bombis.

    Um die Frage abschliessend zu beantworten: Nein, der Bombi ist zum Schleppen nicht mühsamer als andere Fahrzeuge, sondern es ist immer ein "Scheiss", wenn tot geschleppt werden muss :)


    Mit bahnsinnigen Grüssen

    Andy...

    7 Mal editiert, zuletzt von Andy (31. März 2024 07:45)

  • Die Ausführungen von Andy erinnern mich an eine Fahrt im IC5 mit 2 ICN-Einheiten. Ab Zürich fuhr die führende Einheit ohne Traktion und Klimatisierung pünktlich bis Olten. Die Verspätung ab Olten wurde dann vom Fahrzeugreset verursacht, dafür wurde das Klima im Fahrzeug deutlich angenehmer. Ich nehme an, auch die ICN haben eine Art Stützbetrieb, allerdings ohne Klimatisierung.

  • Korrekt, alle Triebzüge haben einen Stützbremsbetrieb. In der Regel wird das bei Durchfahrten in Schutzstrecken verwendet, sonst nicht.

    Beim ICN funktioniert der Stützbremsbetrieb nur, wenn auch die Stromabnehmer oben sind, was somit einen Einsatz wie beim Bombi nicht möglich macht (beim Bombi nennt sich der Modus "Steuerwagenbetrieb" und funktioniert somit immer). Auch beim ICN wird die Klimatisierung während des Stützbremsbetriebs aufrecht erhalten. In deinem Fall waren aber sicher die Pantos unten, und somit funktioniert der Stützbremsbetrieb wie erwähnt nicht.

    Der Bombi ist das einzige Fahrzeug, welches eigentlich ohne Einschränkung einen ganzen Tag lang auch mit gesenkten Pantos herumfahren kann, wenn er geschleppt wird bzw. sich im Steuerwagenbetrieb befindet.


    Mit bahnsinnigen Grüssen

    Andy...

    2 Mal editiert, zuletzt von Andy (31. März 2024 08:48)

  • Das bedeutet erfreulicherweise also auch, dass der andere Bombi genug stark motorisiert ist, um den überdimensionierten Steuerwagen den ganzen Tag herumzubewegen. Das ist keine Selbstverständlichkeit; es gibt Triebzüge, bei denen man das nicht einfach so tun könnte.

  • Das bedeutet erfreulicherweise also auch, dass der andere Bombi genug stark motorisiert ist, um den überdimensionierten Steuerwagen den ganzen Tag herumzubewegen. Das ist keine Selbstverständlichkeit; es gibt Triebzüge, bei denen man das nicht einfach so tun könnte.

    Natürlich wird ein Fahrzeug, welches sagen wir mal beide Pantos "verloren" hat, schnellstmöglich ausgewechselt (Bombis in der Regel immer in Zürich). Aber die Leistung reicht aus, um den ganzen Tag auf dem IC1 mit 200 km/h herumzukurven und den Fahrplan zu halten, ja. Die Synchron-Permanentmangetmotoren haben "massig" Leistung auf kleinstem Raum und auch die Kühlung von Trafos und Sttomrichtern ist ausreichend konzipiert.


    Mit bahnsinnigen Grüssen

    Andy...

  • Heute machte offenbar einer der beiden IC3 9xx Pendel Probleme. Am morgen kam 913 mit einem defekten 2. Klasse Wagen (sowie auch einem Wagen weniger) nach Chur und fuhr auch so als 918 wieder zurück nach Zürich. Danach wurde der Zug durch einen "IC3 5xx Lok+Wagen Zug" ausgewechselt, von denen offenbar einer vorrätig war. Dieser fuhr als 919 nach Chur und dann als 928 wieder nach Zürich. Dort wäre geplant gewesen, wieder der Planzug einzusetzen als 929, aber dieser wollte offenbar nicht und fiel somit aus. Grund war Türstörung, aber wo genau war nicht offensichtlich. Vielleicht immer noch am defekten Wagen? Wenn ja, warum schaffte man es nicht, diesen Wagen auszuwechseln in dieser langen Standzeit in Zürich? (Das waren ja 5 Stunden). Und der andere Wagen, der in dieser Komp. fehlt, war natürlich auch immer noch nicht vorhanden.
    Ab Chur für den Zug 934 sollte jetzt wiedermal die SOB mit einem 4-teiligen Flirt aushelfen, gemäss Formationsanzeige.

    Ich hoffe aber, dass der geplante "IC3 9xx Pendel" für morgen wieder funktioniert und dass man den fehlenden Wagen, gerade für den grossen Heimreisevekehr, auch wieder einreiht, so dass gemäss Plan dieser Zug mit Re 460 + 2A - WRB - 4B - Bt + Modul fahren kann.
    "Der Laie denkt sich jetzt, ja das ist sicher kein Problem, in Zürich stehen ja immer Wagen herum". :)

    EDIT: Es kam für den 934 kein SOB Flirt, sondern der vierteilige FVD 404 "Brig-Glis". Darauf kam ich nicht, da ich keinen FVD in Chur abgestellt sah.

    2 Mal editiert, zuletzt von StefV (31. März 2024 17:56)

  • 733 bis Bern mit Dispopendel, dort Umstieg auf einen einzelnen IR200. Grund unbekannt (und egal - ich habs genossen😇).

    Beim 724 hat ein LSS im Bereich Notbremse unmotiviert ausgelöst, deshalb blieb der Zug nach Fribourg stehen. Somit fehlten auf dem IC1 2x200m Wand. Um den 733 ab Bern wieder sicherzustellen hat man den 731 in Bern geschwächt. Keine Ersatzfahrzeuge aufgrund Osterverkehr vorhanden.

    Es kam für den 934 kein SOB Flirt, sondern der vierteilige FVD 404 "Brig-Glis". Darauf kam ich nicht, da ich keinen FVD in Chur abgestellt sah.

    Stand seit Mittag in Chur für den 580 bereit und wurde dann für den 934 verwendet (580 in Einfachtraktion 200m).


    Mit bahnsinnigen Grüssen

    Andy...

  • Und es geht noch weiter, der IC3 9xx ist immer noch nicht verfügbar. Nun fährt ein "HVZ IC" (Re 460 - 4x A - 4x B - Bt) als IC3 585 nach Chur und übernachtet dort, um morgen als 558 zurück zu fahren.

  • Nein 583 fährt m.W. ein Zug mit je einer Re 460 vorne und hinten (IC3 5xx Lok+Wagen Zug).

    Hier ist die Rede von einem der beiden IC3 9xx Pendel, die planmässig aus Re 460 - 2x A - 1x WRm - 4x B - Bt besteht. (Hier keinen unterschied der einzelnen Wagentypen, nur der Wagenklasse). Der "defekte" Zug verkehrte, wie oben schon erwähnt, heute nur als IC 3 913 nach Chur und dann als 918 wieder zurück. Es war ein Bpm61 Wagen geschlossen und zusätzlich fehlte ein weiterer 2. Klasse Wagen.

  • Der 724 wurde dann nach relativ langer Standzeit wieder nach Fribourg zurückgefahren, wie mir aus dem Zug berichtet wurde.

    Wofür steht LSS?

  • Wenn man sich überlegt, was die GKA heute Nacht mit dem NJ 409 Zürich-Berlin veranstaltet hat, drängt sich solches 1.April-Gebaren dann schon auf (ein Kollege von mir sass auf dem Rückweg von Bilbao nach Magdeburg da drin): Erst bedienten sie den kurzfristig ausgelegten Halt in Darmstadt doch (Personalwechsel), dafür fanden sich die Reisenden nach Halle/Saale heute morgen spontan in Bitterfeld wieder, weil man diesen Halt noch kurzfristiger und offenbar ohne grossartige Info ans Zugpersonal ausgelegt hatte... SBB-MIKU wird da anshceinden gar nicht mehr aktualisiert: danach hätte der Zug in Darmstadt, Fulda, Erfurt, Leipzig und Halle halten sollen, was schon aufgrund seines Laufwegs (via Aschaffenburg - Schweinfurt - Probstzella - Jena) in den meisten Fällen gar nicht möglich gewesen wärde.

  • Alles okay, ich wollte dir keinesfalls unterstellen, dass das Bild unecht ist, sorry! Der 1. April passte einfach 😄


    Mit bahnsinnigen Grüssen

    Andy...

    Einmal editiert, zuletzt von Andy (1. April 2024 10:49)

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