Energiestrategie 2050

  • Fgee

    Einspruch stattgegeben, die "überhöhte" notwendige Leistung bei der PVA hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Damit reduzieren sich die Kosten der AKW selbstverständlich. Andererseits bin ich überzeugt, dass auch nicht gleich die 5-fache Leistung bei PVA gegenüber einem Bandenergiekraftwerk notwendig ist. Gerade in den Alpen und auf dem Jura müssten Anlagen möglich sein, die auch im Winter akzeptable Leistungen bringen.

    Bezüglich der politischen Machbarkeit bin ich gleicher Meinung, AKWs werden sich nicht durchsetzen lassen. Abgesehen davon bleibt die Thematik der radioaktiven Abfällen.

    Ich verfolge mit Interesse die Aktivitäten z. B. von NewGreenTec zu den kleinen Windkraftwerken. Nicht dass das die alleinseeligmachende Lösung ist. Doch wenn wie selbstverständlich auf vielen Dächern sowohl PVA wie eine kleine Windkraftanlage installiert werden, sind die Schwankungen zwischen Tag/Nacht, Sommer/Winter etc. kleiner. Und entsprechend sinkt der Speicherbedarf. Und sind wir ehrlich, im städtischen Kontext sind diese kleinen Vertikalachsanlagen von 1,5 bis 3m Höhe auch visuell kein Problem. Da stehen ganz andere Dinge auf den Dächern rum (Antennen, Kamine, Klima- bzw. Lüftungsgeräte etc.).

  • Ich glaube hingegen die öffentliche Meinung zu KKWs durchaus noch kippen könnte. Vor allem angesichts neuer Technologien und auch Ziele CO2 Emissionen zu senken welche die Vertretbarkeit von Erdgas und importierter Kohlenstrom noch weiter in Frage stellen werden.

    Man bemerke, dass In Osteuropa der Bau von KKWs plötzlich wieder Salonfähig geworden ist. Auch wenn es dort primär darum gibt bestehende KKWs zu ersetzten.

    Ich glaube die Frage der radioaktiven Abfällen wurde zugespitzt durch generelle Opposition gegen Atomkraft welche dauzu geführt hat dass man die Ansprüche immer weiter hochgeschraubt hat weil man in der Entsorgungsfrage eine Möglichkeit erkannt hat Projekte generell zu blockieren. Es war also gar nicht möglich eine sinnvolle Diskussion zu führen weil jede Variante automatisch nicht wegen der Sache aber aus Prinzip abgeblockt wurde. Sollte die Akzeptanz von Atomkraft wieder steigen wird auch hier wieder ein ausgewogener Dialog möglich werden.

    Einmal editiert, zuletzt von amogles (29. August 2022 16:40)

  • Die Relation "Photovoltaik unter der Hochenebdecke" (max. 20% Wirkungsgrad) gegenüber "Power to Gaz" / "Power to eFuel" (ebenfalls lausiger Wirkungsgrad) ist mir noch ein wenig zu kurz gekommen. Da "Power to Gaz" / "Power to eFuel" hauptsächlich dann produziert wird, wenn NICHT Hochnebel ist, scheint mir das durchaus konkurrenzfähig.

    Wenn wir dann noch davon ausgehen, dass "Power to Gaz" / "Power to eFuel" überwiegend mit Überschussstrom hergestellt wird, der sonst ungenutzt weggeworfen werden müsste, wird das dann plötzlich interessant gegenüber "16.8 GWp unter der Hochnebeldecke". Was meint ihr?

  • Ich glaube "power to gas" funktioniert nur wenn der Strom extrem billig ist, also wenn Kraftwerke tatsächlich Strom "wegschmeissen" müssen den sie sonsts nicht verkaufen können.

    Die Idee mag für den Gasbetreiber interessant sein, aber für den Strombetreiber weniger.

  • amogles in der Regel unterschätzen wir "Laien" gerne den Bedarf an Stoffen wie Wasserstoff in der Industrie. Wenn da mehrere Grossindustrien anstelle von heutigen CO2-lastigen Brennstoffen in Richtung Wasserstoff gehen, dann steigt da der Bedarf noch zusätzlich. Daher kann ich den Überlegungen von Fgee durchaus folgen, "Power to Gaz" als eine Art Energiespeicher zu sehen.

  • Ich glaube die Frage der radioaktiven Abfällen wurde zugespitzt durch generelle Opposition gegen Atomkraft welche dauzu geführt hat dass man die Ansprüche immer weiter hochgeschraubt hat weil man in der Entsorgungsfrage eine Möglichkeit erkannt hat Projekte generell zu blockieren.

    Ich denke nicht, dass diese Frage bewusst einfach so zugespitzt wurde.

    Seien wir doch ehrlich, niemand will weder ein AKW noch eine Endlagerstätte vor der Haustüre haben, jedoch den Strom aus der Steckdose.

    Bevor nicht eine Endlagerlösung für die Abfälle gefunden wurde, denke ich nicht, dass sich die Zustimmung zu AKW's ändert.

    Gleiches gilt überdies für den Fall eines GAU. In Lucens hatten wir Glück, müssen wir unser Glück wirklich herausfordern ? Sind wir wirklich bereit für unsere Generation und die nachfolgenden solche Risiken zu generieren?

    Ich denke mit dem heutigen Technologien wird es bei uns keine neuen AKW geben.

    Die Frage stellt sich da, ob es in naher Zukunft eine neue sicherere und weniger Abfalllastige Lösung geben wird.

    Ich denke sobald dies der Fall ist und auch Produktiv läuft, könnte es einen Umschwung geben.

    Freundlicher Gruss Luca
    SBB - BLS - RM = DC Bahner 8)

  • Ich frage mich, ob es sich nicht plötzlich rechnet, den überflüssigen Sommer Strom in Wasserstoff zu wandeln und diesen im Winter zu nutzen.

    Nach meinen Infos gibt es in der Schweiz ein Mehrfamilienhaus und die EWZ, die das anwenden.

    Ich habe auch in Deutschland eine Firma gefunden (HPS), die ein Produkt mit Brennstoffzelle und Elektrolysator anbietet fürs Einfamilienhaus (picea).

    Dosc

  • Seien wir doch ehrlich, niemand will weder ein AKW noch eine Endlagerstätte vor der Haustüre haben, jedoch den Strom aus der Steckdose.

    Ich denke wenn Du nach Leibstadt oder Gösgen gehst und auf der Strasse Leute fragst was sie denken, dann sind sie generell sehr zufrieden das AKW zu haben.

    Was die tastächlich Gefährdung durch Kernkraft betrifft klaffen Wahrnehmunng und Realität übrigens weit auseinender.


    Quelle: What’s the Death Toll of Nuclear vs Other Energy Sources? | Engineering.com

  • Was die tastächlich Gefährdung durch Kernkraft betrifft klaffen Wahrnehmunng und Realität übrigens weit auseinender.

    Wenn dem wirklich so wäre, dann könnten KKW ihre Risiken zu moderaten Konditionen versichern. Doch dem ist nicht der Fall.

    Der grosse Unterschied dürfte darin liegen, dass die Gefärdung durch Kohle und Öl primär über die Luftverschmutzung (Atemwegserkrankungen etc.) geht. Und da die Kausalität für Regress für einen Krankenversicherer auf den Verursacher ziemlich schwierig ist, werden die Kosten der Allgemeinheit auferlegt. Bei Verstrahlungen ist der Verursacher hingegen ziemlich einfach zu eruieren, so viele Verursacher gibt es nicht und die werden ziemlich gut überwacht.

    Wenn die Krankenkassen bei Atemwegserkrankungen auf den Verursacher der Luftverschmutzung Regress nehmen könnten, würde die Welt anders aussehen. Dann wäre die Nutzung von Brennstoffen, welche Feinstaub und ähnliches freisetzen, längst kein Geschäftsmodell mehr.

  • Ich denke wenn Du nach Leibstadt oder Gösgen gehst und auf der Strasse Leute fragst was sie denken, dann sind sie generell sehr zufrieden das AKW zu haben.

    Was die tastächlich Gefährdung durch Kernkraft betrifft klaffen Wahrnehmunng und Realität übrigens weit auseinander.

    Ich weiss nicht ob die Einwohner von Seascale, Pripjat und Fukushima diese Ansicht teilen...

    Solange nichts geschieht ist es ein guter Steuerzahler, aber geschieht etwas haben wir unter Umständen ein ganz anderes Problem.

    Es gibt heute sehr viele Möglichkeiten, weshalb müssen wir als Mensch da russisch Roulett spielen?

    Freundlicher Gruss Luca
    SBB - BLS - RM = DC Bahner 8)

  • Du kannst AKW schon abstellen. Aber erst sollte eine Alternative bereit stehen, um flexibel Bandernergie zu produzieren zu können. Solange zu vertretbaren Kosten nicht genügend Speicherkapazität vorhanden ist, welche Flauten und Mangellagen überbrücken kann, hat man die Wahl: Atom oder Fossil, sprich Kohle, Öl oder Gas.

    Wasser (insbesondere Laufkraftwerke) wären auch Bandenergie, aber aufgrund des Klimawandels ist das nun nicht mehr zuverlässig genug. Fossil wiederum heizt das Klima auf, was sich dann u.a. wieder aufs Wasser auswirkt. Unsere nördlichen Nachbarn erleben gerade die Stunde der Wahrheit, weil Merkel Atom weghaben wollte und gleichzeitig mit den Russen ins Risiko ging (jawoll, während wir hierzulande schon lange keinen GAU mehr hatten, ist das andere nun eingetreten mit Putler). sbb_bls_rm Fukushima war ein Tsunami, mir ist schleierhaft woher bei uns ein solcher entstehen sollte.

    Sodann wächst die Bevölkerung munter weiter (Zuwanderung). Weiter sollen Verkehr und anderes elektrifiziert werden (Wärmepumpen und e-Cargovelos brauchen Strom).

    Die Rechnung geht so nicht auf. Auch ohne besondere Sympathien für Herren wie Imark oder Rösti: in dem Punkt haben sie leider recht. Schliesslich: für den bereits vorhandenen Atommüll brauchen wir ohnehin Endlager - ob nun einige Fässer mehr oder weniger spielt eine geringe Rolle.

    Und was wenn die Bahn wegen Strommangels nicht mehr fahren kann? Dann herrscht hier im Forum Heulen und Zähneklappern. :D Apropos Bahn, ich hätte einen Sparvorschlag: die Beleuchtung diverser Gleisfelder. Scheint mir zum einen ziemlich willkürlich, was da beleuchtet wird und was nicht. Betrifft Unterhalt, Standorte und auch Einsatz. Zum anderen sehe ich immer wieder leere Gleisflächen, taghell beschienen. Für was?

  • luesker Öl und Gas aus Russland ist also ein Riesenproblem, bei Uran aus Russland (ja, daher kommt der Rohstoff für unsere AKW! https://www.tagesanzeiger.ch/schweizer-kern…nd-917246134946) ist dann aber alles in Ordnung? Sorry, die Logik kapier ich nicht...

    Mit einer seriösen Risikobetrachtung dürften sowieso keine neuen AKW mehr gebaut werden. Das Schadensausmass im Falle eines GAUs ist so gross, dass ein Ereignis statistisch gesehen nur etwa alle 1 Mio. Jahre eintreffen dürfte um ein akzeptables Risiko zu erreichen. Wir hatten in den letzten 50 Jahren aber gleich mehrere solche Ereignisse (und dazu braucht es nicht unbedingt einen Tsunami, ein Erdbeben z. B. kann es auch in der Schweiz geben)...

    Der für die Elektrifizierung des gesamten Verkehrs benötigte Strom beträgt übrigens etwa 10 % des heutigen Stromverbrauchs. Ich denke, diese 10 % liessen sich problemlos an anderen Orten einsparen (und ja, ohne Verzicht wird es nicht gehen). E-Cargovelos sind dabei aber definitiv nicht die grössten Stromfresser - und: mit einem E-Cargovelo lässt sich in vielen Fällen ein Auto ersetzen und damit ganz viel Energie sparen.

  • Kleine Nebenbemerkung:

    Putler

    Darf ich dich bitten, auf dieses vielleicht geistreiche, aber holocaustverharmlosende Wortspiel zu verzichten? Putin hat tragischerweise einen Krieg mit zehntausenden Opfern angezettelt, bei dem es auch (auf beiden Seiten) zu teilweise schwerwiegenen Kriegsverbrechen kam und wohl auch weitehin noch kommen wird.

    Hitler hat einen Weltkrieg angezettelt und zeielgerichtet angefangen, ein ganzes Volk auszurotten, wobei allein Letzteres ca. 6 Millionen Mordopfer nach sich zog.

  • Du kannst AKW schon abstellen. Aber erst sollte eine Alternative bereit stehen, um flexibel Bandernergie zu produzieren zu können.

    ...

    sbb_bls_rm Fukushima war ein Tsunami, mir ist schleierhaft woher bei uns ein solcher entstehen sollte.

    ...

    Schliesslich: für den bereits vorhandenen Atommüll brauchen wir ohnehin Endlager - ob nun einige Fässer mehr oder weniger spielt eine geringe Rolle.

    Ich habe nirgends gesagt, dass wir die bestehenden umgehend abschalten müssen. Es ist klar, dass da auch eine Lösung gefunden werden muss.

    Falsch, Fukushima war nicht der Tsunami das Problem. Der Auslöser war ein Erdbeben. Auf Grund des Erdbeben gab es den Tsunami, ja die Erde kann plötzlich auch bei uns beben....

    Endlager, wieso sollen wir am laufenden Band etwas produzieren was wir vielleicht überhaupt nie richtig lagern können?

    Das wäre ja fast so als würde die SBB so lange Züge bestellen bis kein freies Gleis mehr bestünde ;)

    Freundlicher Gruss Luca
    SBB - BLS - RM = DC Bahner 8)

  • Gehe mit Dir sehr einige. Im Rahmen der laufenden Knappheits-Diskussion werden die Probleme leider allzu schnell ausgeblendet. Sprich die Folgen von Ereignissen wie Tschernobyl, Fukushima und die ungeklärte Endlagerfrage, an der wir schon Jahrzehnte basteln. Schon rein sicherheitstechnisch gesehen müsste Amherds Departement neue Kernkraftwerke ablehnen. Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zeigen ja leider, dass diese sicherheitstechnisch in einem Krieg zu einem Thema werden können - vor allem wenn sich ein Aggressor um geltende Regeln foutiert. Schützen lässt sich ein KKW leider nur sehr bedingt.

  • Fukushima war ein Tsunami, mir ist schleierhaft woher bei uns ein solcher entstehen sollte.

    Auch unsere Hochwasser können die Wirkung eines Tsunamis haben. Das hat letztes Jahr sogar Deutschland erleben müssen.

    Immerhin hat man bei unseren AKWs auf Grund der Ereignisse in Fukushima die Hochwassersicherheit unserer AKW überprüft und verbessert.

    Gruss Beat

    Ich denke alles was ich schreibe, das Umgekehrte kann ich mir nicht leisten!
    Mein Blog

  • Apropos Bahn, ich hätte einen Sparvorschlag: die Beleuchtung diverser Gleisfelder. Scheint mir zum einen ziemlich willkürlich, was da beleuchtet wird und was nicht.

    Mich nimmt es auch wunder dass Teilweise Zwergsignale leuchten auf Gütergleise die nur noch sporadisch bis gar nich mehr befahren werden.

    Es müsste doch möglich sein dass diese nur bei Bedarf eingeschlatet werden?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!