Die SBB sammelt immer mehr Kundendaten

  • EasyRide ist optional. Ich wüsste nicht, wie automatisches Ticketing funktionieren sollte, wenn man den tatsächlich gefahrenen Weg nicht mitverfolgt. Das Missbrauchspotenzial ist gegeben - ich habe in meiner Tätigkeit mit einem anderen Check-In/-Out-Angebot genug Schabernack gesehen, der aufwändig manuell geprüft bzw. korrigiert werden muss.

    Da wird wieder viel Aufhebens um etwas recht Banales gemacht meiner Meinung nach.

  • SVRA: Aber Facebook, Google und Co. sind keine von uns Steuerzahlern subventionierten, (halb)staatlichen Betriebe. Und im Gegensatz zum öV, auf den leider viele angewiesen sind, ist das Einloggen bei den genannten privaten Datenkraken absolut freiwillig.

    Fazit bezüglich SBB und Co.: Entweder alles umgehen, was Bewegungsprofile und/oder Datensammeln mit sich bringt (also insbesondere das Easy-Ride-Zeugs, Swisspass-Login usw.) oder ganz gemütlich das Auto wählen. Die gelegentlichen Radarfotos, die ich damit einsammle, sind nette Souvenirs. :)

  • Entweder alles umgehen, was Bewegungsprofile und/oder Datensammeln mit sich bringt (also insbesondere das Easy-Ride-Zeugs, Swisspass-Login usw.) oder ganz gemütlich das Auto wählen.

    Das ist genau ein Punkt, der mich stört - dieses entweder - oder. Dem Kunden lässt man keine Wahl mehr und drängt ihn immer mehr auf diese "digitalen Lösungen". Dazu werden alte Alternativen (Schalter, Automaten) mit der Salamitaktik reduziert.

    Der grosse Unterschied zu Google & Co hast du richtigerweise betont.

  • Wo liegt genau das Problem? Löst euer Ticket am Automaten und ihr werdet nie von der "bösen Datenkrake" verfolgt werden. Wer die Annehmlichkeiten von EasyRide geniessen möchte, muss logischerweise davon ausgehen, dass seine Bewegungsdaten gespeichert werden. Wie soll es denn ohne das funktionieren?

  • Man muss sich halt schon fragen, was man will:
    - will man den öV in der Nutzung so einfach machen wie das Auto? Dann kommt man wohl kaum um die Erhebung der Daten herum...

    - Easyride ist ja freiwillig, man kann auch ein normales Ticket in der App kaufen. Aber dann halt ohne Garantie, dass es das günstigste Ticket ist. Man kann wählen.

    Das einzige, was man regeln muss, ist der Umgang mit den Daten für andere Zwecke als das Ticketing. Und hier bin ich auch der Meinung: keine Nutzung und keine Weitergabe an Dritte, weder direkt noch indirekt.

    Ein back to the future mit bedienten Schaltern im ganzen Land wird es schon aus Kostengründen nicht geben. Davon sollte man allenfalls nachts träumen.... :saint:

  • Solange niemand gezwungen wird, Easyride zu nutzen, stellt das ganze kein Problem dar. Heikel wäre es erst, wenn man ohne Easyride nicht mehr die Möglichkeit hat den öV zu nutzen.

    Hat jetzt auch eine Website!

  • Solange niemand gezwungen wird, Easyride zu nutzen,

    Natürlich nicht mit Zwang - aber mit Marketing (ich kenne da, wie es läuft) die Leute zu diesen neuen Lösungen pushen und alte Varianten einschränken und letztlich abschaffen (Salamitaktik).

    Seien wir ehrlich: Wer keine Datensammlung via Swisspass (GA, Halbtax) will, zahlt den doppelten Fahrpreis...


  • Natürlich nicht mit Zwang - aber mit Marketing (ich kenne da, wie es läuft) die Leute zu diesen neuen Lösungen pushen und alte Varianten einschränken und letztlich abschaffen (Salamitaktik).

    Dazu ein aktuelles Beispiel aus einer grösseren Nordostschweizer Stadt: https://www.landbote.ch/winterthur/sta…/story/22482721 (möglicherweise nur mit Abo ganz lesbar - oder bei Apple Safari Reader-Funktion einschalten)

  • ....ganz gemütlich das Auto wählen. Die gelegentlichen Radarfotos, die ich damit einsammle, sind nette Souvenirs. :)

    «Schön» wärs. Dein Autohersteller weiss ziemlich genau, was Du mit Deinem Auto machst - zumindest bei neueren Fahrzeugen werden im Service zahlreiche Daten ausgelesen. Da sind Deine Radarfotos noch die kleinsten Informationen. Dazu kommen Kreditkartenabrechnungen von der Tankstelle oder von Parkhäusern etc. - wir werden uns wohl oder übel damit abfinden, dass wir Datenspuren ziehen. Die Frage ist nur, wer was mit den Daten macht oder darauf zugreifen darf.

    Übrigens: Wer unerkannt ÖV fahren will, darf wohl nicht mal einen Swisspass haben und muss ein ganzes Billet bezahlen. Ich vermute mal, dass das Einlesen des Swisspass durch das Zugspersonal irgendwo registriert wird. Damit ist dann schon klar mit welchem Zug man unterwegs war.

  • Hi SVRA

    Übrigens sind viele Google und Co Sachen basieren auf Staatliche Grundlagenforschung und haben in der Vergangenheit auch von verschiedenen Staaten Subventionen bekommen.

    Nehms mir bitte nicht übel, aber deinen Satz musss man erstmal entziffern, bevor man versteht, was du damit sagen willst. Zu deiner Beruhigung: Du bist nicht der einzige hier, der seine Sätze mal eben so hinknalllt, ohne sie auf Verständlichkeit (und richtig gesetzte Satzzeichen!!) zu überprüfen.

    So, wie ich den Satz verstehe, hat der Staat (welcher?) Grundlagenforschung betrieben, worauf dann Google und Co ihre Firmen auf basis dieser Forschungen gegründet wurden. Und schon haben wir eine neue FakeNew!

    Verständlicher wird die Sache erst, wenn der Leser weiss, dass deine Muttersprache nicht deutsch ist - da ist dann die Chance sehr gross, dass du weder die Regeln zum Satzaufbau noch zu den Satzzeichen in der deutschen Sprache kennst. In diesem Fall entsschuldige ich mich bei dir.

    Andrerseits musste ich mich schon öfters mit solch rätselhaften Satzgebilden herumschlagen, die von Leuten mit deutscher ( A, D, CH) Muttersprache stammten.

    Gruss
    BigBoy

  • Hi zusammen

    Frage ist nur, wer was mit den Daten macht oder darauf zugreifen darf.

    Der betroffene Kunde muss uneingeschränkten Zugang zu seinen Daten haben und diese, bzw. deren Verwendung steuern können - und zwar möglichst detailliert. Es darf nicht sein, dass eine Datenkrake. wer immer das auch ist, freien Zugang auf beliebige Personendaten hat.

    Gruss
    BigBoy

  • Hallo zusammen

    Vielleicht hilft es auch einfach mal die Datenschutzerklärung der SBB hier zu lesen. Da wird sehr detailliert erklärt, für was welche Daten erfasst werden und das diese auch ins Ausland weitergegeben werden dürfen (z.B. personalisierte Tickets).

    Es ist auch die Adresse des Datenschützers der SBB angegeben um Auskunft über seine Daten zu erhalten und diese korrigieren zu lassen. Das Löschen der Daten wird wohl erst möglich sein, wenn auch die Schweiz ein aktualisiertes DSG in Kraft gesetzt hat.

    Schlussendlich gilt auch hier, wenn man seine Personendaten der SBB nicht anvertrauen möchte, dann gibt es unter Umständen keine Dienstleistung - für den Swisspass muss man halt gewisse Daten angeben.

  • Zu Bigboy‘s Beitrag:

    Und wer tut das dann effektiv? Kaum jemand bis niemand.

    Ich würde mir kaum die Mühe machen, nach Arbeitstag und Familie noch mal kurz meine Daten checken und steuern (obwohl es vielleicht interessant wäre).

  • Ich würde mir kaum die Mühe machen, nach Arbeitstag und Familie noch mal kurz meine Daten checken und steuern

    Das ist doch genau ein Teil der ganzen Problematik: Die aller meisten gehen seit Jahren viel zu leichtfertig mit ihren Daten um, weil die schönen neuen Angebote auf dem Netz ja alle gratis sind, viel Bequemlichkeit versprechen und sogenannt sicher sind.

  • Und was ist die Lösung?

    A) verbieten
    B) klare Vorgaben, ob und wie der Sammler mit den Daten umzugehen hat. Harte Strafen wenn er dagegen verstösst. Der einzelne tut aber dennoch nichts.
    C) ???

    Ich glaube schlicht nicht daran, dass der einzelne nach Feierabend:
    - überall prüft, was seine Daten machen
    - dort interveniert, wo die Daten das vermeintlich oder wirklich Falsche tun
    - und dann womöglich noch klagt

    Ich halte solche Lösungen zwar für gut gemeint, aber sehr praxisfern bezüglich Umsetzung. Letztendlich sind sie (abgesehen bon Einzelfällen) nicht effektiv.

  • Hi zusammen

    Und wer tut das dann effektiv? Kaum jemand bis niemand.

    Wäre ich Pendler, würde ich wohl ab und zu mal nachsehen, was so über mich gespeichert wird/wurde.
    Auch nicht regelmässig, aber hin und wieder würde mich interessieren, an wen und zu welchem Zweck meine Daten (und auch da: welche genau?) weitergegeben werden.

    Eine kleine Anekdote: vor einiger Zeit suchte ich mehr oder weniger breit nach Schuhen und legte mir Links zu Seiten an, die mir zusagten.
    Google spendiert mir noch heute Werbung für Schuhe, obwohl ich mit deren Vorschlägen rein gar nichts anfangen konnte oder mir längst Schuhe gekauft habe. Soviel zur Effizienz personalisierter Werbung...

    Gruss
    BigBoy

  • Hier die Information der SBB zu diesem Thema: https://news.sbb.ch/artikel/95706/…ten-bei-der-sbb

    Zusammengefasst: Die Daten der Reisenden werden ausschliesslich für personalisierte Eigenwerbung genutzt innerhalb der App. Es findet keine Weitergabe von Daten an werbende Dritte statt.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!