Gesellschaft, Wirtschaft und Politik mit SARS-CoV-2 (nicht ÖV-spezifischer Teil)

  • Ae4/7: Volle Zustimmung wg. Grenzarbeiter in TI. Die Fälle in der Lombardei steigen weiterhin nahezu ungebremst.
    Leider besteht die grosse Gefahr, dass alles sich weiter verschärft.
    In meinen Augen müssen die Bundesräte beim Krisenbewusstsein noch massiv zulegen.
    Der Schulbetrieb ruht, doch Kinos mit bis zu 99 Besucher und Spunten bis 50 Besucher bleiben offen.
    Selbst die strengeren Massnahmen in Austria sind gemäss von Fachleuten noch nicht genug.
    Und zudem: Radio SRF 3 verbreitet weiterhin gute Laune.

  • Als es eigentlich bereits absehbar war, was geschehen wird, feierte die Unterhaltungsbranche, Clubs etc. ungehemmt weiter. Ebenso wurde ohne Rücksicht demonstriert.

    Die Folgen treffen jedoch alle, Schulkinder und ihre Eltern, Kleinbetriebe sowie die in prekären Stellungen.

    Und wäreliwär schreit nun nach Solidarität? Ja genau, die gleichen Kreise welche vorher getan haben als wäre nichts. Und sie gehören welchen politischen Kreisen an? Dank ihren Beziehungen werden die sich schadlos zu halten wissen. Und welche werden leer ausgehen?

  • Zitat


    Dass manche Skigebiete und Bahnen im Oberland noch auf haben, ist ebenfalls eine Schande wie die Weiterzulassung der Grenzarbeiter im TI!
    ...

    Ohne Grenzgänger würde die Gesundheitsversorgung bereits stillstehen im Tessin.

  • Ae4/7: Volle Zustimmung wg. Grenzarbeiter in TI. Die Fälle in der Lombardei steigen weiterhin nahezu ungebremst.
    [...]
    Der Schulbetrieb ruht, doch Kinos mit bis zu 99 Besucher und Spunten bis 50 Besucher bleiben offen.

    Ohne Grenzgänger aus Italien kannst du die Tessiner Spitäler gleich schliessen. Rund 30 % deren Belegschaft besteht aus Grenzgängern.
    Kinos dürfen auch nur noch max. 50 Personen reinlassen.

  • Gleiche Situation im Kt VD. Vielleicht bringt diese Krise endlich einige Änderungen?

    Welche sollten das denn Deiner Meinung nach sein? Mir wäre nicht bekannt, dass wir in TI und VD eine hohe Arbeitslosigkeit hätten wegen der bösen Grenzgänger, die den armen Schweizern die Arbeitsplätze wegnehmen.

  • Die ganzen Detaildiskussionen könnten sich bald erübrigen.
    Ich vermute die Schweiz konvergiert ebenfalls in diese Richtung:

    Referenz: FAZ (De):
    Nach Italien plant auch Spanien wegen der Coronavirus-Pandemie laut einem Entwurf für ein Dekret eine landesweite Ausgangssperre. Die Regierung weist die Bevölkerung an, zu Hause zu bleiben, wie aus dem Dokument hervorgeht, das Reuters am Samstag einsehen konnte. Ausnahmen seien nur Notfälle oder wenn die Menschen Lebensmittel und Medikamente einkaufen beziehungsweise zur Arbeit müssten. Zuvor hatten bereits mehrere spanische Zeitungen über die Pläne berichtet. Die Regierung erklärte, die Kabinettssitzung, in der über Maßnahmen entschieden werde, laufe noch. Eine Pressekonferenz sei am Nachmittag geplant. Am Freitag hatte sie angekündigt, Samstag formell den Notstand auszurufen.

  • An Landesgrenzen halten sich eigentlich hier nur Statistiken, aber sicher keine Viren und deren Ausbreitung.

    Es reicht, wenn ein einziger Fall in einer Population ist. Das lernen die USA jetzt dann gleich. Das Zeugs ist dermassen ansteckend, dass es sich so verbreitet, dass die Zahlen sich alle drei Tage verdoppelt können. Deshalb wird auch eine Schliessung der Grenzen allenfalls psychologische und natürlich wirtschaftliche Wirkung haben. In jedem Land, das bereits eine nicht vernachlässigbare Zahl von Ansteckungen hat (und das sind inzwischen praktisch alle), wird sich das Virus auch bei hermetisch geschlossenen Grenzen rasend ausbreiten, wenn nicht die Ansteckungspfade wirksam eingeschränkt werden, so wie dies Südkorea und Singapur scheinbar schaffen.

    Grenzschliessungen machen nur dann Sinn, wenn in angrenzenden Gebieten weitaus weniger Massnahmen in Kraft sind. Also war es richtig, dass Italien die Grenzen zu seinen Nachbarn weitgehend geschlossen hat, weil die Massnahmen in den Nachbarländern im Vergleich zu denen von Italien keinem Vergleich standhielten.

    Das Argument, man könne eine Massnahme ja eh nicht immer und überall eindämmen, ist daher nicht sehr durchdacht. Wenn eine Massnahme die Zahl der Übertragungen um 90% reduzieren kann, dann ist das sehr wohl sinnvoll. Die verbleibenden 10% führen dann dazu, dass eine Ansteckung nicht mehr zu 3-4 neuen führt, sondern noch zu 0.5. Nur so wird es möglich sein, die Zahlen zu stabilisieren.

    Gehen wir mal davon aus, dass wir aktuell 10'000 Infizierte in unserer Bevölkerung von 10'000'000 haben Das wäre also eine konservative Dunkelziffer von knapp 90%). Wenn man nun eine Gruppe von 20 Personen zufällig aus dieser Bevölkerung zusammenstellt, dann ist das nicht anderes als "Ziehen ohne Zurücklegen" aus einer Urne mit 10'000'000 Kugeln, von denen 10'000 weiss sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass man bei einem Ziehen von 20 Kugeln aus dieser Urne ausschliesslich schwarze Kugeln (nicht infizierte Personen) zieht, berechnet sich gemäss https://www.mathelike.de/abi-check-math…nen_Warsch_oZoR , wobei N=10'000'000, k=0 (wir wollen keine infizierte Person in der Gruppe haben), K=10'000, n=20. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig aus der Bevölkerung ausgewählte Gruppe von 20 Personen keine Cov-19 Infektion enthält, ist also nur 98%, zumindest gemäss dem von mir verwendeten Online-Rechner mit "Ziehungen", Gesamtmenge=10'000'000, Menge der Gesuchten=9'990'000, Durchgänge=20. Die hier ebenfalls anwendbare Näherungsformel aus "Formeln und Tafeln - Mathematik - Physik von Orell Füssli (schweizer Standard-Lehrmittel), kommt ebenfalls auf 98% für diesen Fall.
    Das heisst, dass in jeder 50. Gruppe von 20 Personen eine infizierte Person anwesend ist. Wenn social distancing nicht konsequent umgesetzt wird, kommt es in so einer Gruppe an einer Veranstaltung zu Ansteckungen. Und danach (z.B. am nächsten Tag) werden die Gruppen neu gemischelt. Bei 50er-Gruppen oder gar 100er-Gruppen ist diese Wahrscheinlichkeit, dass keine Infizierten darunter sind, massiv geringer (95% resp. 90%).

    Sprich, es ist aktuell nicht klug, sich in eine solche 20er-Gruppe zu begeben, da man dort mit 2% Wahrscheinlichkeit an der Verbreitung des Virus beteiligt ist, ausser das social distancing kann vollständig umgesetzt werden.

    Wenn die Dunkelziffer 10 Mal grösser ist, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit einer "sauberen" 20er-Gruppe auf 81%.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Das überlasse ich den Spezialisten für Epidemiefragen. Und da haben wir glaub beim BAG durchaus fähige Leute.

    Mir geht es nur darum möglichst plakativ zu zeigen, dass eben diese Massnahmen sicher nicht übertrieben sind und dass es fahrlässig sein könnte, sie nun bewusst nicht konsequent im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu befolgen.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • @'Dani
    Die Spezialisten setzen sich zum Glück durch:

    Der Kanton Tessin schliesst alle Restaurants, Bars und Geschäfte ab Samstagmitternacht. Ausgenommen sind Lebensmittelgeschäfte und Apotheken. Das kündigte der Tessiner Staatsrat in Bellinzona an. Auch Coiffeursalons müssen geschlossen bleiben. Das verkündete der Tessiner Regierungsrat Christian Vitta an einer Pressekonferenz vom Samstag. Damit gelten im Tessin fast dieselben Zustände wie in Italien.

    jedoch fehlt mir zur Zeit das Vertrauen zum Nationalrat (Quelle NZZ):

    Vorbildliches Verhalten in Zeiten von Corona? Dass man die Arbeit trotz aller Risiken wie geplant durchzieht. So sieht es offenbar die Leitung des Parlaments

    Das Parlament setzt die Session fort. 246 National- und Ständeräte kommen weiterhin aus dem ganzen Land zusammen, während der Rest der Bevölkerung aufgerufen ist, von Zuhause zu arbeiten.

  • Welche sollten das denn Deiner Meinung nach sein? Mir wäre nicht bekannt, dass wir in TI und VD eine hohe Arbeitslosigkeit hätten wegen der bösen Grenzgänger, die den armen Schweizern die Arbeitsplätze wegnehmen.

    Das Problem liegt nicht bei Arbeitsplätzen oder Arbeitslosigkeit sondern bei der Möglichkeit, dass bei solchen Krisen das Ausländische Gesundheitspersonal im eigenen Land angefordert wird. Ich habe selbst keine Lösung, die Armee wird bei einem Italien-Scenario jedenfalls nicht genügen...

  • Grundsätzlich kann ich die Anordnungen aus dem BAG verstehen. Ich verstehe aber nicht

    -dass die RS weiterläuft
    -der Nationalrat tagt
    -ein Einkaufscenter offen haben darf, ein Skigebiet aber nicht

    aber was solls, man muss heute nicht mehr alles verstehen. Hoffen wir, dass baldmöglichst ein Mediakament für die gefährdeten Gruppen entwickelt/gefunden wird.

    Das Postive ist, man hat jetzt ganz viel Zeit zuhause all das u tun, was im Normalfall liegen bleibt.

  • Grundsätzlich kann ich die Anordnungen aus dem BAG verstehen. Ich verstehe aber nicht
    -dass die RS weiterläuft
    -der Nationalrat tagt
    -ein Einkaufscenter offen haben darf, ein Skigebiet aber nicht

    RS, einverstanden
    NR, einverstanden
    Einkaufscenter: Na ja. Wie oft verschwindest Du in Einkaufszentrum mit 7 Fremden in der Umkleidekabine für 10 Minuten? Auch so ca. 10 mal pro Tag? click

  • Gut die Rekrutenschule sind wahrscheinlich die Reserve der Armee. Die Verbreitung des Virus ist das eine Übel, das Chaos das folgen wird das andere. Da braucht man die Armee eventuell noch

  • Was ich bei allen bisherigen Beiträgen vermisse, ist die Tatsache, dass die Viren, die uns zur Zeit das Leben schwer machen, in einer Umgebung, in der sie sich wohl fühlen, bis zu einer Woche ohne Wirt überleben können.
    An meinem Arbeitsplatz sind wir gezwungen spezielle Kleidung zu tragen, welche bisher mindestens einmal wöchentlich ausgetauscht und gewaschen wurde. Wir haben erkannt, dass diese Kleidung so u.U. zur Weiterverbreitung von Covid-19 beitragen könnte und sind nun dabei Massnahmen umzusetzen.
    Aufgrund dieser Erkenntnis könnte ich mir durchaus auch vorstellen, dass es durchaus Sinn macht, sich nur so lange wie absolut nötig in Bahnwagen und auf deren Polstersitzen aufzuhalten.

    @marosko: ja, über den Weiterbetrieb von Rekrutenschulen kann man sich wirklich wundern, und ob das Parlament wirklich so wichtige Dinge zu beschliessen hatte, bin ich mir auch nicht ganz sicher. Doch Einkaufsmöglichkeiten sollten schon noch bestehen bleiben, mein Vorrat an WC-Papier und Lebensmitteln ist nicht unbeschränkt. Und ich habe auch keine Lust für bis in alle Ewigkeit Büchsenravioli zu bunkern...

    @Hansruedi: es ist leider nicht so, dass man erst nach 10min infiziert wird; je länger man mit einer infizierten Person zusammen ist, je grösser wird die Ansteckungschance. Darum ja auch die Empfehlungen keine Hände zu schütteln und grundsätzlich Abstand zu halten.


    Aber ich bin nach wie vor überzeugt, mit etwas gesundem Menschenverstand und der Fähigkeit unsere täglichen Routinen entsprechend zu überdenken, werden wir diese Pandemie meistern.

    beste Grüsse, =weineggbahn=

  • Die RS ist Bestandteil der Armee. Und nach Abschluss der Grundausbildung können RS-Formationen auch eingesetzt werden. Warum sollte man z.B. eine Sanitätsrekrutenschule jetzt entlassen? Die sind dann unter Umständen noch Gold wet.

  • RS sind Rekrutenschulen, d.h. die Ausbildung der Soldaten ist nicht abgeschlossen und diese können daher nicht eingesetzt werden.
    Wenn dann würden WK-Formationen helfen oder Durchdiener.

    Das Militär ist allerdings heillos überfordert mit der Lage, gestern wurde bei uns in der Anlage einer positiv getestet, trotzdem durften wir heute normal in den Wochenendurlaub (mit dem ÖV).

    Einmal editiert, zuletzt von gcely (14. März 2020 20:10)

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