Die Verlagerung auf IR26/46 für Reisende ab Locarno sehe ich als positiv: So werden die Plätze der SOB besser genutzt und den IC/EC wird etwas Last abgenommen. Die Kapazitätsreduktion am Gotthard ohne GBT ist dem Fehlen von Doppelstockzügen geschuldet, was die IC betrifft, entsprechend kann man denen die Leute etwas wegnehmen.
Nett gemeint aber denk daran, dass die IR nach dem Gotthard gefüllt werden und spätestens ab Erstfeld eine Verstärkung notwendig wäre mit der umgelegten Nachfrage aus dem Tessin. Und da ist das Problem, dass SBB-Infra die Verstärkung in Erstfeld nicht zulässt und bei der SOB auch nicht unbedingt genügend Ressourcen hat für Doppelführungen vorhanden sind.
Daher müsste konsequenterweise das Betriebskonzept komplett angepasst werden, insbesondere im Hinblick auf die Wintersportsaison wo dann am Wochenende in Göschenen gut und gerne 100-200 Pax in den rund 400 Pax fassende Traverso und im Talboden Uri und Schwyz gerne nochmals so viel. Da mag es schlicht keine 100-200 Pax aus Locarno ertragen. Und dann ist vielleicht die Frage berechtigt, was nun das kleinere Übel ist für die Infrastruktur und den Betrieb:
Ein zusätzliches Trassee ab Erstfeld bis Arth-Goldau zu den besten Zeiten oder vielleicht doch 2-3 Minuten Verzögerung beim IR ab Erstfeld wegen der Stärkung. Wissend, dass ein voller Zug, wie dies an solchen Tagen gerne der Fall ist, eine erheblich längere Haltezeit an jedem Bahnhof mit sich bringt. Sprich, wenn der IR ab Erstfeld gut gefüllt ist mit Stehplätzen, verlängert sich die Haltezeit an jedem Bahnhof bis Arth-Goldau um geschätzt 1 Minute, was dann auch wieder etwa 5 Minuten ausmacht...