Die SBB sammelt immer mehr Kundendaten

  • Targetimg ist eines. Für meinen persönlichen Geschmack am liebsten ohne Werbung (oder nur dezent), denn mittlerweile beachte ich solches Zegs ohnehin nicht mehr (ausser dass ich mehr scrollen muss...).
    Was für mich einfach noch ein Punkt ist: Wenn ich das Easy-Ride nicht gebrauche (Einzelbillet, Ticket usw), wer sagt mir dass da wirklich keine Standortdaten gesendet werden? Ein einfacher Button im App? Wohl kaum.
    Und was für mich noch wichtiger ist: Warum brauche ich Werbung (damit verdient der Anbieter!) in einem "billigen" (ja, das ist es manchmal schon) App wenn gleichzeitig der teure aber persönliche und meist bessere Weg des Kundendienstes (Schalter) abgeschafft wird??

    Am Zug ä BDe, was wosch o no meh!

  • Von wegen personalisierter Werbung:

    Ich habe von den SBB einen Flyer per Post erhalten, in dem für Ausflüge nach Zürich geworben werden. Darin wird mir auch erklärt, dass ich am Besten mit der S25 nach Thalwil reise um dort aud die S2 umzusteigen, welche mich zum Fifa Museum in der Enge bringen kann.

    Einziges Problem: Ich wohne in Zürich...

  • Was für mich einfach noch ein Punkt ist: Wenn ich das Easy-Ride nicht gebrauche (Einzelbillet, Ticket usw), wer sagt mir dass da wirklich keine Standortdaten gesendet werden? Ein einfacher Button im App? Wohl kaum.

    Diesen Button gibt's schon vom Betriebssystem. Du kannst den Apps jederzeit Berechtigungen geben und verweigern. Bei den Standortdaten (auf den neueren iOS und Android) kannst du sogar sagen, dass diese nur verwendet werden dürfen wenn die Apps im Vordergrund ist.

  • Findet euch damit ab, dass Firmen Daten sammeln. Das ist keine neue Erfindung. Daten wurden schon immer gesammelt, nur wurde nicht viel damit gemacht. Durch den technologischen Wandel ist es einfacher geworden mehr Daten zu sammeln. Weiter gibt es technologische Möglichkeiten, diese auch auszuwerten und daraus neue Erkenntnisse zu sammeln. Wenn ihr keine Daten mehr Preis geben wollt, dann müsst ihr irgendwo nach Sibieren gehen, wo ihr kein Handy Empfang mehr habt. Meldet alle euren Dienste ab, die Zugriff aufs Internet haben.

    https://www.reisezuege.ch

    Das Portal für Schweizer Reisezugskompositionen.

    Fehlerhafte Kompositionen werden korrigiert, wenn diese gemeldet werden. Meldungen über fehlerhafte Kompositionen können im folgenden Thread platziert werden Reisezuege.ch

  • Diesen Button gibt's schon vom Betriebssystem. Du kannst den Apps jederzeit Berechtigungen geben und verweigern. Bei den Standortdaten (auf den neueren iOS und Android) kannst du sogar sagen, dass diese nur verwendet werden dürfen wenn die Apps im Vordergrund ist.

    Und wer sagt mir, dass dies auch wirklich funktioniert?

    Am Zug ä BDe, was wosch o no meh!

  • Wenn ihr keine Daten mehr Preis geben wollt, dann müsst ihr irgendwo nach Sibieren gehen, wo ihr kein Handy Empfang mehr habt. Meldet alle euren Dienste ab, die Zugriff aufs Internet haben.

    Bei solchen Voten frage ich mich immer, wann man wohl in eine dualistische Weltsicht abgebogen ist - das hat wohl mit Digitalisierung zu tun, wo nur noch 0 oder 1 gilt.

    Klar werden überall (zu viele und immer mehr) Daten erhoben. Aber das ist doch längst keinen Grund, sehr darauf zu achten, dass möglichst wenig oder sogar gar keine neuen persönliche Daten generiert werden. Das einzelne Datum ist ja eh kein Problem, aber bei der wachsenden Menge von Daten nimmt die Möglichkeiten von Datenverknüpfungen exponentiell zu und HIER droht Gefahr für den Einzelnen und seine Persönlichkeit (gläserner Bürger). Darum muss bei jeden neuen Projekt von Datengenerierung sehr genau hingeschaut und auch kritisiert werden - leider ist der Daten- und Persönlichkeitsschutz bei uns viel zu schwach - die (Daten)Wirtschaft befehlt den sogenannten Fortschritt.

  • Das einzelne Datum ist ja eh kein Problem, aber bei der wachsenden Menge von Daten nimmt die Möglichkeiten von Datenverknüpfungen exponentiell zu und HIER droht Gefahr für den Einzelnen und seine Persönlichkeit (gläserner Bürger).

    Und genau das ist ja das Hauptproblem beim grandios idiotischen "E-ID"-Projekt, über das wir dank des zustande gekommenen Referendums aber wenigstens werden abstimmen können. Dort kommt dann noch das Problem des Klumpenrisikos hinzu, indem alle Daten von Post, SBB, Credit Suisse, Migros und all den anderen Beteiligten zentral gespeichert werden. Ein absoluter Glücksfall für alle Hacker dieser Welt, die sich wohl jetzt schon über das tumbe Schweizer Volch totlachen. :cursing:

  • Ich hab den Artikel gelesen und verstehe auch die Richtung der Aussagen. Und bezüglich China bin ich auch einverstanden. Und auch wenn diese Gefahr bei uns grundsätzlich auch bestehen könnte, sehe ich Moment die konkrete Gefahr für den einzelnen nicht wirklich.

    Wo ist denn bisher unsere Entscheidungs- und Handlungsfreiheit konkret eingeschränkt worden? Und wie?

    Wenn mir Bücher über Eisenbahnen vorgeschlagen werden statt Strickvorlagen oder Kochrezepte, so ist das zwar eine Verwendung persönlicher Daten, aber eine Einschränkung kann ich nicht erkennen.

    Vielleicht fehlt es bei solchen Themen einfach an konkreten Beispielen aus dem Lebensalltag der Leute, damit die abstrakte Gefahr begreifbar wird.

  • Vielleicht fehlt es bei solchen Themen einfach an konkreten Beispielen aus dem Lebensalltag der Leute, damit die abstrakte Gefahr begreifbar wird.

    Ein wirklich gefährliches Thema sind die Gesundheitsdaten und die Krankenversicherungen. Wenn dich eine Versicherung ablehnt oder du mehr Bezahlen musst, weil die Versicherung aus deinen Daten sieht, dass du ein schlechtes Risiko bist.

    Das gleiche ist natürlich auch bei anderen Versicherungen so. Nur wenn du dort ein schlechtes Risiko bist, hast du daran mindestens eine Mitschuld, was bei der Gesundheit häufig nicht der Fall ist.

    Gruss Beat

    Ich denke alles was ich schreibe, das Umgekehrte kann ich mir nicht leisten!
    Mein Blog

  • Eben - darum muss man den Anfängen wehren (es geht nicht nur um personalisierte Werbung) und diese Datensammlerei kritisieren - und - was aber noch viel schwieriger ist, die Leute für das Thema sensibilisieren. In China ist es definitiv zu spät.

  • Versicherungen und Gesundheit ist ein gutes Beispiel, ganz klar.

    In China liegt das Problem halt ganz klar auf Seiten der Regierung, welche die Technik und die damit einhergehenden Möglichkeiten voll ausnutzt.

  • Und genau das ist ja das Hauptproblem beim grandios idiotischen "E-ID"-Projekt, über das wir dank des zustande gekommenen Referendums aber wenigstens werden abstimmen können.

    Was mich beim E-ID Projekt am Meisten stört, dass hier Bundesaufgaben in die Hand der Privatwirtschaft vergeben werden sollten. Das Projekt sollte in der Hand des Bundes bleiben und umgesetzt werden. Nur der Bund scheint nicht in der Lage zu sein oder will gar nicht.

    Ein wirklich gefährliches Thema sind die Gesundheitsdaten und die Krankenversicherungen.

    Hängt davon ab, um welche Daten es geht. Es gibt Bestrebungen ein elektronisches Patientdossier zu erstellen. Da ist ganz klar geregelt, wer die Hoheit der Daten hat und wer auf diese Daten Zugriff hat. Da kann nicht einfach eine Versicherung kommen und will die Daten haben. Die Daten sind nur ersichtlich für die Behandlung beim Arzt oder Spital. Aber Daten werden überall gesammelt auch im Gesundheitswesen. Ich meine, warum gibt es für so vieles eine Statistik (z. B. vom Bundesamt für Statistik). Die Daten kommen auch von irgendwo her.

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  • Bei solchen Voten frage ich mich immer, wann man wohl in eine dualistische Weltsicht abgebogen ist - das hat wohl mit Digitalisierung zu tun, wo nur noch 0 oder 1 gilt.
    Klar werden überall (zu viele und immer mehr) Daten erhoben. Aber das ist doch längst keinen Grund, sehr darauf zu achten, dass möglichst wenig oder sogar gar keine neuen persönliche Daten generiert werden. Das einzelne Datum ist ja eh kein Problem, aber bei der wachsenden Menge von Daten nimmt die Möglichkeiten von Datenverknüpfungen exponentiell zu und HIER droht Gefahr für den Einzelnen und seine Persönlichkeit (gläserner Bürger). Darum muss bei jeden neuen Projekt von Datengenerierung sehr genau hingeschaut und auch kritisiert werden - leider ist der Daten- und Persönlichkeitsschutz bei uns viel zu schwach - die (Daten)Wirtschaft befehlt den sogenannten Fortschritt.

    Keine Ahnung was du für eine Weltsicht hast. Die Welt heute ist nun mal anders. Anders als vor 30 Jahren. Wie ich schon sagte, wer ein Problem mit der Datensammlung hat, soll allem Fern bleiben. Was machst du denn noch im Internet? Warum hast du ein Handy? Selbst früher wurden Daten gesammelt. Wozu gab es Wettbewerbe? Da wurde einfach in Form deiner Adresse bezahlt. Du gabst deine Adresse um am Wettbewerb teilzunehmen und im gleichen Atemzug wurde diese weiter verkauft. Grundsätzlich nichts anders als heute.

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  • Keine Ahnung was du für eine Weltsicht hast. Die Welt heute ist nun mal anders. Anders als vor 30 Jahren. Wie ich schon sagte, wer ein Problem mit der Datensammlung hat, soll allem Fern bleiben.

    Da ist er wieder, dieser Dualismus - wenn heute nur Schwarz-Weiss-Denker die Welt bestimmen sollten, dann gute Nacht.
    Ich gebe auf.

  • Und wer sagt mir, dass dies auch wirklich funktioniert?

    Du kannst kannst das jederzeit selbst überprüfen indem du eine einfache APP baust welche den Standort benutzt und dann mit den verschiedene Optionen rumspielen. Willst oder kannst du dies nicht musst du wohl oder übel dem Hersteller und den tausenden von Entwickler vertrauen, die genau dies getan haben.

  • Oder du installierst eine App, bei der du selber bestimmen kannst, wo das Handy angeblich ist. Funktioniert bei Android tip-top, Apple wird das vermutlich nicht erlauben.
    Edi

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  • Das Löschen der Daten wird wohl erst möglich sein, wenn auch die Schweiz ein aktualisiertes DSG in Kraft gesetzt hat.

    Ich grabe heute diesen recht alten Thread aus, nachdem ich festgestellt habe, dass Löschen nun möglich zu sein scheint. Unter dem nachfolgenden Link kann man einerseits recht unkompliziert per Formular ein Auskunftsbegehren über die von der SBB gespeicherten Daten und anderseits ein Löschungsbegehren stellen. Letzteres habe ich gleich mal ausprobiert und werde bei Gelegenheit berichten, sollten sich unerwartete Hindernisse ergeben.

    Formular Betroffenenrechte

    Der Grund für mein Begehren ist, dass ich in der SBB-App auf meinem iPhone zufällig auf einen Menupunkt "Swisspass-Login" stiess und dort zumindest eine Mailadresse und eine alte Kreditkarte gespeichert sind/waren. Da ich bekanntlich diese Datenkrake fürchte wie der Teufel das Weihwasser, scheint mir eine Löschung angebracht.

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