Möglicher Strommangel

  • Auch E-Autos dürfen dann zu bestimmten Zeiten nicht mehr geladen werden. Die Branche forciert ja nicht grundlos "Smart Meter", die verrechnen dann zuerst das Vierfache, wenn man trotz allem Mittags den Tumbler anwerfen möchte, und irgendwann drehen sie dann schlicht den Strom ab, um das Netz zu stabilisieren.

    Beim EWZ muss man bereits heute Ladepunkte anmelden und einen separaten Zähler anschliessen lassen. Den Strom bekommt man dann sogar etwas günstiger als über den Haushaltstarif, aber wehe man lädt zwischen 11 und 13 Uhr... :evil::D

    Allerdings hatte ich kurz einen Schock wegen dem Bier. Aber gut ich trinke ja ohnehin nur tschechisches Bier... :saint:

  • Aus meiner Sicht ist die Grundaussage von railzorro korrekt, über die sprachliche Verpackung kann man diskutieren...

    Leider hat man es nicht verstanden, das Thema Mobilität zu diskutieren. Der Transfer von den herkömmlichen Antriebe (sog. CO2-Antriebe) in die elektrische Antriebe ist in keiner Sicht durchdacht und ist ein rein politischer Weg, der uns noch manche Probleme bereiten wird. Das fängt schon an mit den Diskussionen über die Versorgung (Infrastruktur dafür gibt es noch nicht richtig), wer bezahlt was (gewisse Kreise wollen ja Strom gratis abgeben...), woher der Strom stammt (ich freue mich schon auf die zahlreichen Windindustrieanlagen in der Natur, was ja soooooo grün und sauber ist... oder wenn das nicht funktioniert, bauen wir uns ein paar Gaskraftwerke...).

    Was sicher ist: in der nahen Zukunft fehlt der Strom. Die Rezepte dafür sind im Moment schlicht unbrauchbar. Deutschland merkt unterdessen, dass der übereilige, politisch motivierte Ausstieg aus der Atomenergie schlicht ein Eigentor war. Die grünen Lösungen funktionieren nicht so wie geplant und deshalb werden nun Gaskraftwerke geplante und die Kohlenschleudern laufen wesentlich länger... Was hält der Bürger davon? Wie wird er sich verhalten, wenn halt zwei und mehr Tage kein Strom mehr da ist...

  • Naja, das Problem ist hausgemacht und zwar seit 1992 als man der sünneli Partei glaubte....
    Wenns so weit kommt, hole ich mir halt für meine Infra eine USV.

    Ausserdem geht den Trams nicht so schnell die Wärme aus, hat genug Heizkörper in Form von Passagieren drin. Auch wenn das gewisse Stänkerer nicht wahrhaben wollen.

  • Oder man zapft den Strom aus den Akkus der eAutos ab, die gerade an der Ladestation angeschlossen sind...
    Wird dann sicher lustig wenn man davon ausgeht dass der Akku voll ist und man erfreut feststellen darf, dass der Akku leer ist wenn man den Zündschlüssel dreht.

    Aber irgendwie bin ich nicht wirklich überrascht, dass wir in einen grossen Knall laufen.
    "Verbot" der fossilen Energieträger, Abschalten der Kernkraft, schleppendes Vorantreiben der grünen Energiequellen und Förderung der e-Mobilität gehen irgendwie nicht so ganz auf...
    Ausser man glaubt immer noch, dass der Strom einfach aus der Steckdose kommt ;)

  • Persönlich bin ein ein grosser Verfechter der Energiewende im Sinne des Ausbaus erneuerbaren Energien und damit verbunden dem Ausstieg aus Atomkraft und Kohleverbrennung. Erstere ist klimatechnisch durchaus interessant, für mich aber keine brauchbare Alternative solange die Endlagerfrage nicht geklärt ist. Zweitere fällt aus Klimaschutzüberlegungen grundsätzlich raus.

    Ich bin mir jedoch auch nicht sicher ob es wirklich sinnvoll ist die E-Mobilität derart zu pushen oder ob es vielleicht nicht doch sinnvoller wäre auf den Energieträger Wasserstoff zu setzen. Dieser lässt sich in Schwachlastzeiten mit "überschüssigem" Strom produzieren. Klar, es entstehen dabei Verluste, was im Bereich der E-Mobilität nur geringfügig der Fall ist. Und ja, auch ein E-Auto lässt sich mitunter intelligent laden. Die Frage ist nur inwiefern dies bei einer grösseren Menge E-Fahrzeuge tatsächlich funktioniert und dann eben nicht zu Spitzenlastzeiten geladen wird. Wie will man einem Autofahrer mit leerem Akku mittags um 12 auf einer Autobahnraststätte erklären dass er jetzt erstmal zwei Stunden zu warten hat bevor er überhaupt seinen 30 - 60-minütigen Ladevorgang beginnen kann? Sowas ist für mich kein realistisches Szenario.

    Auf der anderen Seite halte es ich es für wichtiger dass der ÖV weiter in gewohnten Umfang verkehren und die Industrie weiter arbeiten kann. Vielleicht muss man halt doch anfangen darüber zu diskutieren ob man rechtliche Möglichkeiten schafft um Einsprachen insbesondere gegen Stromtrassen (hier in Deutschland ein nicht unerhebliches Problem) zu unterbinden oder man vielleicht nicht doch den einen oder anderen neuen Stausee als Speichermöglichkeit baut, auch wenn dies konkret am jeweiligen Ort aus Umweltüberlegungen nicht unbedingt die beste Lösung ist.

    Vielleicht müssen wir uns als Menschheit auch die Frage stellen ob wir weiterhin einen bewohnbaren Planeten haben wollen und dafür vielleicht hier und dort ein Windrad vor dem Fenster steht oder ein historisches Ortsbild mit Solarpaneelen auf den Dächern "verunstaltet" wird oder ob wir einfach weitermachen wollen wie bisher weil wir zu bequem sind uns auf neue Gegebenheiten einzustellen. Ich finde die erste Option deutlich interessanter. Mich betrifft der Klimawandel längerfristig vielleicht nur am Rande. Ich fände es jedoch durchaus sinnvoll wenn auch noch die eine oder andere Generation nach mir auf diesem Planeten ein einigermassen normales Leben führen könnte.

  • Ein paar Gedanken von meiner Seite dazu.

    Erstens ist es wichtig, zu realisieren, worum es hier geht: Es geht um saisonalen Strommangel. Die Thematik hat absolut gar nichts damit zu tun, ob Elektroautos zu Hoch- oder Schwachlastzeiten geladen werden, oder ob man mit E-Auto-Batterien kurze Lücken überbrücken könnte, oder ob die Sonne drei Tage lang nicht scheint. Das ist alles nicht relevant für die Diskussion hier.

    Saisonaler Strommangel heisst: Typischerweise Ende Winter wenn die Stauseen leer sind, die Temperaturen tief, keine Sonne, kein Wind, und noch AKWs ausfallen (ja, das tun sie gelegentlich), dann kann es zu einer Mangellage kommen.

    Dabei muss man zuerst mal hinzufügen: Die Mangellage kann nur eintreten, wenn es sich dabei um ein europaweites Problem handelt. Grund: Die Schweiz kann selbstverständlich problemlos aus den Nachbarländern Strom kaufen, sofern dort nicht auch eine Mangellage herrscht. Problematisch wirds erst bei einer Europaweiten Mangellage: Die Schweiz hat keine Garantie, dass sie dann noch Strom bekommt. Die umliegenden Länder könnten Stromlieferungen in die Schweiz abstellen, um eigene Versorgungslücken zu stopfen (auch wenn diese vielleicht weniger gravierend sind als in der Schweiz). Das vieldiskutierte Stromabkommen würde der Schweiz mehr Garantieen diesbezüglich geben, wurde aber von der EU an das Rahmenabkommen geknüpft, welches die Schweiz nicht will.


    Es ist sicher gut, dass der Bund bei dieser Ausgangslage Szenarien entwirft, wie man, falls diese Situation eintreten würde, damit umgehen könnte. Dass dabei auch kurzfristige Sparpotentiale beim ÖV untersucht werden ist logisch und völlig richtig. Dass Autofahrer von entsprechenden Sparmassnahmen verschont bleiben würden hat dabei niemand gesagt oder gefordert, das entspringt alleine railzorros' Phantasie. (z.B. wären ein teilweises Fahrverbot oder - falls abrechnungstechnisch möglich - erhöhte Lade-Strompreise denkbar). Es geht dabei um die zentrale Frage: Wie kann man Strom sparen, ohne (nennenswerten) wirtschaftlichen Schaden anzurichten? Weil: Die Aternative wäre zeitweises Strom abschalten, und das wäre dann übel. Im Gegensatz zu Trams zwei Wochen lang unbeheizt durch die Gegend fahren zu lassen.


    Was tut der Bund? Ich zitiere https://www.tagesanzeiger.ch/sommaruga-geht…e-931106766489:

    Zitat

    Erstens soll der Ausbau der erneuerbaren Energien mit zusätzlichen Fördermitteln vorangetrieben werden. Zweitens setzt sie auf neue Pflichtlager für Winterstrom. Wenn es im März kritisch würde, sollen in den Stauseen genug Reserven vorhanden sein, um Engpässe zu überbrücken. Und drittens möchte die SP-Bundesrätin das Ganze mit einem höheren Winterstromtarif finanzieren. [...] Der Sommaruga-Plan sieht im Weiteren auch kürzere Verfahren für grosse Energieanlagen vor, Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und allenfalls den Bau von Gaskraftwerken.


    Ein paar weitere Bemerkungen:
    Die Schweiz hat sich Jahrzehntelang hinter ihren AKWs versteckt und Solar- und Windstrom weitgehend vernachlässigt. Dass die AKWs nicht ewig laufen war absolut absehbar, dass Elektroautos und Wärmepumpen kommen ebenso seit 5-10 Jahren. Es brauchte wohl die Abschaltung des ersten AKWs, damit die Politik überhaupt aus ihrer Lethargie erwachte und das Problem begann ernst zu nehmen.

    Die Situation in Deutschland präsentiert sich etwas anders: Deutschland hält viele Kohlekraftwerke als Reserve vor ("Netzreserve", https://de.wikipedia.org/wiki/Kapazit%C…itsbereitschaft ). Diese produzieren meist keinen Strom mehr (daher auch kein CO2), stehen aber für solche Mangellagen zur Verfügung. Ja, davon profitiert auch die Schweiz. Wenn jetzt jemand nach Stammtischmanier behauptet "Sonnen- und Windenergie sind nutzlos, guckt nach Deutschland, da brauchts die Kohlekraftwerke weiterhin", dann ist das eine sinnlose Aussage, denn ein Kohlekraftwerk, das zwar betriebsfähig ist aber während dem Grossteil des Jahres keinen Strom erzeugt, das erzeugt während dem Grossteil des Jahres auch kein CO2.

    In der Schweiz könnte man nun ein Gaskraftwerk bauen zur Überbrückung. Gaskraftwerke produzieren viel weniger CO2 als Kohlekraftwerke für dieselbe Strommenge: Einerseits ist ein Gaskombikraftwerk effizienter (>60% Wirkungsgrad gegenüber kaum 40% eines Kohlekraftwerks) und andererseits verbrennt Gas mit weniger CO2-Entwicklung (da bei Gas neben Kohlestoff auch viel Wasserstoff verbrennt). Nur: 1. sehen wir aktuell, was mit dem Gaspreis passieren kann, wenn Russland nicht will; 2. müsste ein Stromkonzern ein Kraftwerk bauen für nur wenige Betriebsstunden im Jahr, was für einen privaten Stromkonzern kaum finanzierbar sein dürfte. Klar, der Bund könnte das natürlich subventionieren, aber da gäbs evtl. auch bessere Verwendungen fürs Geld.


    Da kommt man nun zur Frage, was man m.E. zusätzlich zu obigem Zitat tun könnte, um das Problem zu lösen:
    * Neue AKWs sind erst mit einem Zeithorizont von nach 2040 eine Option. Realistischerweise ist ein neues AKW in der Schweiz nicht unter 20 Jahren realisierbar; man stelle sich nur schon mal die nötigen politischen Änderungen vor... Zudem sind AKWs schlicht zu teuer und ohne massivste Subventionen würde sicher kein Stromkonzern eines finanzieren wollen. Hinkley Point C und Olkiluoto zeigen die aktuellen Probleme bezüglich Ökonomie und Realisierungszeit nur zu gut.
    * Windkraftanlagen sind relativ zuverlässige Winter-Stromproduzenten. Da müssen die Bewilligungsprozesse einfacher und schneller werden.
    * Photovoltaik in Berggebieten hätte den Vorteil, dass im Winter hohe Erträge möglich sind (im Gegensatz zum Flachland) weil die Schneedecke die Lichtmenge erhöht und natürlich mehr Sonnenstunden als im Flachland anfallen. Wird aktuell völlig vernachlässigt.
    * Höhere Einspeisevergütungen im Winter könnten dazu beitragen, dass generell Photovoltaikanlagen stärker auf Ertrag im Winter optimiert werden und weniger auf Ertrag im Sommer (bezüglich Stellwinkel, Abständen, Standorten...)
    * Gebäudeisolation vermindert den Energiebedarf im Winter massiv. Ein gut isoliertes Gebäude mit aktiver Lüftung mit Wärmetauscher braucht quasi keine Heizleistung mehr, was sich bei Wärmepumpen natürlich direkt auf den Stromverbrauch auswirkt.
    * Überall, wo es geht, Photovoltaik bauen. Das führt zwar zu mehr und mehr Überschuss im Sommer, aber eine Verwendung für überschüssigen Strom zu finden dürfte möglich sein, z.B. zur saisonalen (!) Produktion von Wasserstoff oder Klimatisierung von Gebäuden (die ist automatisch saisonal).

  • Hallo Kabelleger

    Gut zusammengefasst, ich habe bis vor kurzem noch Gaskombis Inbetrieb genommen. Bis GE dem ein Ende gesetzt hat.

    Ich sehe in den neuen Eisen Luft Batterien ein Teil der Lösung dieses Problems. Die sind billig und können über Wochen ge und entladen werden. Ideal um Jahreszeitliche Schwankungen zu Puffern.

    Batterietechnologie entwickelt sich im Moment rasend schnell. Li-Ionen scheinen schon veraltet zu sein, Li-Eisenphosphat gerade Hip und Lithium Schwefel der Aufsteigende Star.

    Da kommt etwas auf uns zu.

    Felix

    Aktion farbige Dampfloks

  • Heute in der NZZ:

    Der Bund will Lärmschutzwände an Autobahnen und Bahnlinien mit Solarpanels ausrüsten. Das Blöde ist, dass sich aus Sicherheitsgründen nur ein Bruchteil der Lärmschutzwände dafür eignet -> der produzierte Strom ist "viel zu wenig".

    Die Strombranche möchte daher auch die Autobahnböschungen mit Solarpanels ausrüsten, was deutlich effektiver sei. Das aber möchte der Bundesrat nicht, wegen Landschaftsschutz...

    Für den BR sind Autobahnböschungen also schützenswerte Landschaften...

  • Es ist tatsächlich absolut tragisch, was hier in der Schweiz momentan abgeht...
    Alles auf E (was ich persönlich gut finde!), aber wehe, man müsste mal irgendwo etwas bauen, damit wir mehr Strom erneuerbar produzieren können, und/oder Speichern...

    Der Stromverbrauch pro Person ging die letzten Jahrzente ja dank effizienterer Geräte massiv zurück - dies trotz immer mehr elektronischen Geräten und Spielereiren! Dies wird auch noch "etwas" weiter gehen, aber wohl sicher nicht mehr im gleichen Tempo... Dazu mehr Leute, mehr Bedarf - ob man das wahr haben möchte, oder nicht...

    Und in dieser Thematik jetzt nur auf die e-Mobilität zu schiessen, ist auch völlig daneben... Ja, die e-Mobilität wird Strom brauchen - auch viel, aber weit weniger als oftmals von den Kritikern propagiert wird... So wird z.B. nicht in jeder Tesla jeden Tag von fast 0 auf 100 geladen... Einfach mal die durchschnittlichen Kilometer die in der Schweiz so gefahren werden anschauen, dann hat man plus minus eine Zahl.
    Was genauso viel, wenn nicht noch viel mehr einschlagen wird, sind die Heizungen... Auch heute noch läuft ein massiver Anteil auf fossiler Energie (und nein, Holz/Peletes sind meiner Meinung nach keine Lösung, auch da wird wieder Co2 in die Luft geblassen... jaja, ist neutral, da Holz... Nur, die ganze Produktion, Herstellung und Transport der Pellets, brauchte wohl keien Energie...? Ausserdem bin ich der Meinung, ist Holz/Wald viel wertvoller Nutzbar, als via Pellets in Wärmeenergie zu verfeuern...) ist noch immer sehr hoch. Es laufen noch Abertausende von Öl und Gasheizungen... Und gerade die Heizenergie wird im Winter gebraucht, genau dann, wenn Erneuerbare wie Solaranalgen einen viel tiefere Produktion hat... (Jeder der wie wir eine eigene Solar Anlage und moderne Heizugn wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hat sowie eine App wo er Verbrauch/Ertrag sieht, sieht das sehr eindrücklich...).

    Was wir ohne wenn und aber brauchen in dre Schweiz, und zwar besser Heute als Morgen...
    - Massive Aufstockung der Erneuerbaren, z.B.
    - Pflicht bei jedem Neubau/grösseren Rennovation, das Solar Potential fast komplett auszunutzen - JA, auch in der Geschützten Altstadt etc.!
    - Windkraftwerke, dort wo es sich lohnt, und wo die Geräuschemissionen sowohl für Menschen als auch Tiere erträglich sind - hört auf mit Landschaftsschutz und Pipapo - ja, heute ist es für uns Fremd, das Windräder auf dem Gotthardpass stehen - dass wenn wir den Grimsel hoch fahren, Zig Staumauern sehen, ist schon absolut Normal - es ist nur eine Frage der Zeit/Gewöhnung
    - Dezentrale Kleinwasserkraftwerke - es gibt Modelle, welche mehr oder weniger Plug and Play auch in kleinere Flussläufe eingesetzt werden können, welche Fischschonend etc. sind - aber gegen alles und jedes hat irgendwo ein Grünen-Verband/Verein etwas dagegen...
    - Alpine Solar Anlagen - der Ertrag ist um ein vielfaches Höher als im Mittelland - früher hat man XY Täler geflutet für Stauseen - ganze Bergflanken mit Lawinenschutz verbaut - heute bitte dasselbe mit Solar, natürlich inkl. Ausnutzung von bereits bebauten Bereichen wie Staumauern etc. (erste Projekete laufen da ja nun!)
    - massive Investitionen in ein Intelligentes Stromnetz...


    Speichermöglichkeiten
    Wir haben in der Schweiz gegenüber vielen anderen Nationen mit den Bergen, Flüssen und Seen eine absolute Luxus-Situation, was die Möglichkeit anbelangt, den unregelmässig anfallenden Stromertrag der Erneuerbaren zu Speichern. Korrekt, wir brauchen neue Stauseen und Pumpspeicherwerke, korrekt, wir müssen bestehende Aufstocken/Erweitern (Grimsel), korrekt, wir müssen neue Bauen und weitere Täler überfluten (Trift).

    Ob H2 oder eine sonstige "Power-to-Gas" Technologie die Lösung ist, wird sich Zeigen - je höher der Wandlungsverlust, desto weniger Geeignet...


    Ja, das ganze wird das Landschafts und Städtebild verändern - das passt vielen nicht... Aber, war das nicht schon immer so? Hat sich das Landschafts und Städtebild nicht schon immer massiv verändert...? Man denke mal 50, 100 und mehr Jahre zurück... Was damals Undenkbar war, ist heute Normalität...


    Btw., man redet immer von Solaranlagen and Autobahnen - Grundsätzlich eine super Sache - einfach bitte nicht beide Fahrspuren komplett Überdachen, und wann, dann bitte
    - mehr als hoch genug damit auch Sonder/Spezialtransporte durchkommen!
    - genügend Landeplätze für Rettungshelikopter vorsehen...
    - Thema Brandschutz zur Genüge beachten...

    Weshalb redet man eigentlich nicht von den "Mikro-Windanlagen", welche auf der Mittelleitplanken verbaut werden können?


    Und um noch zum Thema Eisenbahn zurück zu kommen - wir haben hier nicht nur Tausende Kilometer Strasse, sondern genauso Eisenbahnen...
    Im Gegensatz zur Strasse ist der Zugang von oben für Bau und Rettung, sowie Zugang von Unten mit der Nutzbaren höhe so oder so schon komplett begrenzt auf Grund der Fahrleitung.

    Wäre es nicht sinnvoll, FL-Masten/Konstruktion entsprechend massiver zu bauen, und die Bahnstrecken "Überdachen" und Solaranlagen drauf?
    Inkl. Abstellgleise etc.?

    Leider habe ich noch absolut nie etwas in diese Richtung gehört... es wäre ja sogar auch noch ein "Win" für die Bahn, gerade im Bereich Abstellgleise und Thema Schnell auf Fahrzeugen...
    Zusätzlich ist die "Strom-Infrastrutkur" an Bahnanlagen auch schon vorhanden! (was ja auch ein Argument - und dabei völlig korrekt und legitim! - war, für den Windpark auf dem Gotthard!)

  • Zitat

    Ja, das ganze wird das Landschafts und Städtebild verändern - das passt vielen nicht... Aber, war das nicht schon immer so?

    Bingo. Genau das ist es doch.
    Und das schliesst ja nicht aus, dass "mit Augenmass" gebaut wird.
    Aber die Haltung des Heimatschutzes "alle Veränderung ist schlecht" finde ich einfach nur unterirdisch.

  • Gerade der Gotthardpass ist ein gutes Beispiel, wobei es auch da noch 4-5 weitere Räder ohne Probleme vetragen würde... Oder die aktuell 3 Windräder ob Andermatt, wo noch 3-4 zusätzliche dazu kommen sollen...

  • Warum baut man eigentlich die hochgelobten, "grünen", "hocheffizienten" Windanlagen nicht in den Städten auf den Hochhäusern, Autobahnen, Industrieanlagen etc.? Dort hat es enorm viel Platz, macht nicht viel kaputt, ist sowieso verbaut, stört auch die Natur nicht weiter, die Nähe zum Konsumenten ist sichergestellt und die, die wollen, können den sog. "grünen Strom" direkt beziehen und "sauber" mit ihren Elektrofahrzeugen so viel so wollen herumfahren. So was würde ich eher als Augenmass sehen. Vielleicht müsste man sich den einen oder anderen Gedanken zur Technik noch machen, vielleicht gibt es dann sogar noch Kombination von Solar- und Wärmeenergie... Was wissen wir, was noch möglich ist.

  • Peter: Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, dass Städte idr. in Tälern liegen, wo es deutlich weniger windet als auf Bergen. Windkraftanlagen auf Gebäuden würden auch ein paar "kleine" Probleme mit der Gebäudestatik produzieren, und der Schattenwurf würde da auch stören. Macht also keinen Sinn.

  • Peter, ein weiteter Polteri…?

    mal überlegt, wo Windkraftanlagen am meisten Strom produzieren? Genau, dort wo es häufig windet…

    das ist jetzt so rein Fakten Basiert betrachtet dort, wo jetzt schon Windräder stehen… die meisten Städte sind nicht gerade als sehr windig bekannt bei uns…

    Anbei mal ein Link zu den „Windräder“ die auf Mittelspuren zum Einsatz kommen könnten:
    https://hlk.co.at/a/die-autobahn-als-windpark


    Es gibt auch schon kombinierte Lösungen Solar Überachungen von Autobahnen und Wind (https://efahrer.chip.de/solaranlagen/s…er-krach_105884), ob es allerdings Schlau ist, den Seitenwind auf Autobahnen zu „fördern“, wage ich mal zu bezweifeln…
    Und wie erwähnt, muss hier auch die Möglichkeit der Schwer-/Sondertransporter und Helikopter Rettunh beachtet werden… (und nein, ein Heli 3-4km weiter weg landen zu lassen, macht keinen Sinn… Wenn ein Heli kommt, geht es um Leben und Tod und um jede Sekunde…).

    Da wäre für einen Start die (Teil)eindachung von Bahnlinien, Abstellgleisen etc. doch viel unproblematischer und man kann die Struktur auch gleich noch für die Eisenbahn Infra verwenden (Fahrleitung, Signale (ok, gibt es irgendwann mal nicht mehr…), ETCS Infra, Mobilfunk, Kabeltrasse etc.)

  • Ich persönlich rechne leider nicht mit einer kohärenten Energiepolik, bis wir tatsächlich grössere Stromausfälle und/oder Strommangellagen erleben werden. Erst dann wird es so sein, dass man tatsächlich einfacher und schneller die für die Energiewende nötige Infrastruktur (zusätzliche Übertragungs-, Erzeuger- und Regelkapazitäten sowie adäquate Regelung der Nachfrage insbesondere bei Grossverbrauchern und Elektroautos) schafft. Ich wette mindestens einem Harass Bier darauf - ich hoffe, dass ich die Wette verliere, fürchte aber trotzdem, dass ich sie gewinne.

    Was verstehe ich unter einer kohärenten Energiepolitik? Dazu gehören (nicht abschliessend):
    - Wenn wir schon wegkommen von fossiler Energie, muss jederzeit genügend andersweitige Primärenergie zur Verfügung stehen und/oder der Bedarf an Primärenergie muss zurückgehen.
    - Strom ist *keine* Primärenergie, sondern ja eigentlich nur eine Übertragungsart von Energie. D.h. es braucht Windkraft, Solarenergie, Wasserkraftwerke etc.
    - Wenn wir Zeiten haben, in denen ein Mangel oder Überschuss an Primärenergie herrscht, muss diese auch gespeichert und wieder abgegeben.
    - Diese Speicherung muss auch saisonal (also nicht nur Tag/Nacht, sondern auch Sommer/Winter) funktionieren.
    - (und so weiter)

    Mir hat bisher noch kaum jemand überzeugend zeigen können, wie wir in der Praxis ein Wegkommen von fossiler Primärenergie erreichen:
    - Bisher wurden fast alle Potentiale zum Ausbau der erneuerbaren Energien stark nach unten korrigiert. Man schaue bloss einmal die Unterlagen zur Abstimmung der Energiestrategie 2050 an.
    - Frau Leuthard, der damalige Gesamt-BR und das damalige Parlament haben uns m.E. ein riesiges Ei hinterlassen. Ich nehme Frau Sommaruga ab, dass sie dies nun besser machen will, bin jedoch skeptisch dass sie dies ohne Mithilfe von Stromausfällen schafft.
    - Solange wir nicht drastisch die Genehmigungsverfahren straffen, wird beim Ausbau der Infrastruktur viel zu wenig und viel zu langsam passieren. Ich spreche hier *nicht* vom Abbau des Rechtsstaates, sondern meine die Bündelung sämtlicher Aspekte bei der Genehmigung und der zeitlichen Straffung von Genehmigunsverfahren.
    - Wir bauen weiter fröhlich den Bedarf für Strom aus, allerdings reduzieren wir saisonal / von Wetter unabhängige Formen der Stromerzeugung, ohne dass wir genügend zusätzliche Speichermöglichkeiten bauen. Irgend was geht hier nicht auf - oder bin ich schlicht zu blöd?

    Ganz wichtig: Ich will auch, dass unser Planet in 100, 200, … Jahren bewohnbar ist. Aktuell ist der Weg dahin für mich noch völlig unklar und vollkommen inkohärent! Und ich rechne damit (und sage dies im privaten Kreis schon länger), dass wir Stromausfälle/-mangellagen erleben werden. Es wäre schön, wenn jemand gegen mich wettet und ich ihm dann aufgrund der verlorenen Wette einen Harass Bier zahlen darf :)

  • Eine effektive Mangellange wird es, so vermute ich, so schnell vielleicht nicht geben. Da Strom aber gehandelt wird, nehme ich an dass zuerst die Preise massiv steigen werden. Möglicherweise wird man an dem Punkt die Kurve gerade noch kriegen. Ich befürchte jedoch, dass man dabei "der Einfachheit halber" auf neue AKW setzen wird. Dies wiederum wird spätestens wenn es irgendwann wieder einen Zwischenfall gibt, vielleicht dann etwas näher dran an uns, wieder verpönt sein und man wird wieder vorne beginnen.

    Mir persönlich leuchtet am Ende einfach nicht ein weshalb es überhaupt kein Problem zu sein scheint dass weiterhin regelmässig Dörfer für den Braunkohleabbau dem Erdboden gleichgemacht werden, während man gleichzeitig zetermordio schreit wenn in Sichtdistanz eine Windkraftanlage aufgestellt werden soll. "Die armen Vögel", "macht Geräusche", "wirft Schatten in den Garten". Alles bekannte Argumente. Dann lieber weiterhin Co2 in die Atmosphäre blasen - was man nicht sieht und von dem man selbst nicht so viel merkt ist vielleicht ja auch gar nicht da. Einmal im Jahr ein paar Groschen spenden für die Regionen, in denen man bereits erste Auswirkungen des Klimawandels spürt, dann passt das schon mit dem reinen Gewissen.

    Wenn ich sehe wie viele Flachdächer man in den Städten mit PV-Anlagen ausstatten und damit billig sauberen Strom erzeugen könnte, man dies aber bisher politisch vergleichsweise wenig fördert, so weiss ich auch nicht was man sich denn schlussendlich für Lösungen ausdenken möchte. Wieder Kerzen statt Lampen, wieder Eisblöcke statt Kühlschränke - Hauptsache es muss kein Baum gefällt werden um eine neue Stromtrasse quer durchs Land zu bauen.

    In meinen Augen stehen wir hier von einem Problem welches mit vergleichsweise geringem Aufwand in einigermassen nützlicher Zeit gelöst werden könnte wenn man die nötigen Grundbedingungen dafür schaffen würde.

  • Hi zusammen

    Wie zum t...- ääh Kuckuck, schafft es nur die Natur, ihren immensen Energiebedarf so unauffällig zu decken?

    Städte ohne Wind? - Diese Behauptung kann man nur aufstellen, wenn man eine herkömmliche Renditerechnung macht und unterstellt, dass Windräder zwangsläufig die heute meistbekannte Form mit zwei oder drei möglichst langen Rotorblättern haben muss. Aber was, wenn die Windräder sehr viel kleiner sind (20 bis 50 Centimeter) und über Senkrechte Rotorblätter verfügen? Klar,so ein Windrad würde sehr viel weniger Strom produzieren - aber im Gegenzug könnte es zu (zehn-)tausenden entlang von Eisenbahnstrecken oder grösseren Strassen und in Tunnels platziert werden.
    Der GBT ist bekannt für seine Windbewegungen allein aufgrund der unterschiedlichen Luftdrucke in Nord und Süd. Da kommt auch der Fahrtwind der durchfahrenden Züge hinzu. Aber schön blöd da müsste doch glatt die Infrastruktur umgebaut werden...
    Und was, wenn die SBB künftig nur noch Loks mit Wasserstoff-/Brennstoffzellenantrieb fahren? Da könnten wir doch gleich sämtliche Kraftwerke der SBB für allgemeine Stromversorgung hinzuziehen.
    Etliche unserer Energiekonzerne investieren im Ausland unter anderem in effektive Windstromanlagen (und wenn, so in abnehmenden Mass in Kohlekraftwerke).
    Wie gross ist nun unsere Abhängikeit, bzw Unabhängigkeit vom Ausland? Ist es nicht so: je unabhängiger wir vom Ausland sein wollen, desto abhängiger sind wir. Statt dass wir dann vom 'Goodwil? Deutschlands oder der EU abhängen, tun wir dies gegenüber der USA, China oder Russland. Gerade mit letztgenannten besteht ja sowenig bedarf, über Demokratie und Menschenrechte zu reden...

    Ach ja!! Die Unabhängigkeit unserer Altvorderen, den alten Eidgenossen! Diejenige,die es als solche in einem komplexen Block nie gegeben hat! Auf dem Staatsgebiet der heutigen Schweiz gabs verschiedene Händel mit dem Ausland. Um nur einen (?) davon andeutungsweise zu erwähnen: Findige Kaufleute aus verschiedenen Städten vermieteten Söldnertruppen an verschiedene Kriegsherren im Ausland und machten sehr gutes Geld damit. (Oder woher kommen sonst die vielen Schlösser, Herren- und Patrizierhäuser?) Das dauerte zumindest bis zur Schlacht bei Marignano... Dann waren die Eidgenössischen Söldnerheere und die einfachen Schweizer Bauern aufgerieben, und dem Söldnertum wurde ein Riegel geschoben.

    Aber zurück zur Gegenwart: Zumindest seit in etwa dem zweiten Weltkrieg bestehen (bestanden?) Stromhändel mit dem Ausland. In der Schule behandelten wir die Energieversorgung der Schweiz im Sommer und im Winter. Und ja klar: sehr viel unseres Winterstroms stammte schon damals aus Frankreich und Deutschland. Nur gut, dass wir die "unabhängigen Eidgenossen" sind. Wir brauchen das Ausland nicht. Weder dessen Strom noch dessen Touristen. (Achtung, kann Spuren von Sarkasmus enthalten)

    Und noch was: Unabhängikeit ist per se nichts schlechtes. Aber es ist auch da so, wie überall: die Menge macht das Gift.

    Gruss
    BigBoy

    PS: Und wer nun denkt, ich wäre zum Schuss völlig vom Thema abgewichen: eben nicht! Denn es hängt sehr viel mehr zusammen, als viele glauben wollen.

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