2022/04/19 - 2022/05/05: Intensiv-Bauarbeiten in Luzern

  • Wenn nur 1 Gleis zur Verfügung steht, muss man zwingend Begegnungen auf diesem Abschnitt durch Verschieben oder Streichen vermeiden.

    Man streicht sinnvollerweise bündelweise, also nicht abwechselnd in der einen und anderen Fahrrichtung.

    Da Richtung Wolhusen, Hochdorf und Rotkreuz weitere Zwangspunkte in Form der Einspur bzw. des Einspurabschnitts bestehen, kann man praktisch keine Züge verschieben, ohne eine lange Kettenraktion auszulösen.

    Es wird schnell klar, welche Züge vernünftigerweise gestrichen werden müssen, wenn man nicht ganz einseitige Prioritäten setzen will.

    Wieweit gestrichen wird und Bahnersatzleistungen eingerichtet werden, ist eine andere Frage. Da scheitert man auch an der schlanken Infrastruktur. Ich gehe davon aus, dass mit einer dritten Perronkante in Emmenbrücke die S9 (Seetaler) dort wenden könnte. Die Fahrt der RE aus dem Entlebuch bis Littau scheitert vielleicht daran, dass dort die Perrons für 3 Einheiten zu kurz sind und/oder die BLS keinen zweiten Lokführer stellen, da das Wenden in 6 Min. mindestens in der HVZ knapp ist. Allerdings dürfte die Nachfrage aufgrund des Umsteigens und des Bahnersatzverkehrs bei den RE tiefer liegen, so dass mindestens für die Luzerner HVZ keine dritte Einheit notwendig ist.

  • Gerade Richtung Malters (Luzern-Malters ohne Halz) bietet sich halt der RE mehr an als eine S-Bahn, die durch Unterwegshalte (und wenn es "nur" Littau" ist) den Bahnersatzkurs massiv verlängert.

    Ich gehe folglich davon aus, dass der RE-Ersatz Luzern- Malters via Renggloch geführt wird (was zB für mich insofern irritierend ist, als dass ich in diesem Fall eine deutliche Fahrzeitverlängerung in Kauf nehmen muss und zudem quasi zu Hause vorbei fahre...).

    Am Zug ä BDe, was wosch o no meh!

  • Zitat

    zudem quasi zu Hause vorbei fahre...).

    Das nun wiederum gibt es auf Dutzenden Verbindungen. Fahrplanmässig. Prominentestes Beispiel: Relation ZH/BS/LZ <-> SBB Hauptsitz Wankdorf

  • Was ausser dem Ersatz von vier Weichen wird eigentlich in den drei Wochen gemacht? Das müsste ziemlich viel sein bei 21 x 3 Schichten. (Falls nicht im 3-Schicht Betrieb gearbeitet würde, wäre das natürlich ein riesen Affront den Reisenden gegenüber...)

  • In Emmenbrücke wurde letztes Jahr mit dem Umbau auf P55 das unechte Mittelperron zwischen Gleis 2 und 3 zu einem Mittelperron umgebaut, wobei auf Gleis 3 maximal ein Flirt kommerziell halten darf. Gleis 3 soll aber nur im Störungsfall/Baukonzeptfall benutzt werden (keine Kundeninfo vorhanden, blöde Signalstandorte für den Lf).

  • Die SBB erneuert in der Einfahrt zum Bahnhof Luzern, zwischen dem Schönheimtunnel und dem Gütschtunnel, vier Weichen und zwei Gleise. Die Unterhaltsarbeiten umfassen die stellenweise Absenkung der Gleise, die Sanierung des Unterbaus sowie den Einbau von neuen Schienen und Schwellen. Im selben Zeitraum erneuert die SBB die Fahrbahn zwischen Gütsch und Küssnacht am Rigi. Dort wird der Schotter gereinigt und ersetzt.

    Irrtum vorbehalten wird genau die Fahrbahn zwischen den beiden Tunneln erneuert, also rund 2 x 0,4 km (inkl. Weichen).

  • Falls nicht im 3-Schicht Betrieb gearbeitet würde, wäre das natürlich ein riesen Affront den Reisenden gegenüber

    Spezialisten sind rar. Unter anderem deshalb, weil sie üblicherweise nur 4h an Tag eingesetzt werden können (0030-0430). Es kann gut sein, dass man nun gar nicht das Personal hat für 3-Schicht-Betrieb...

  • marosko kannst du uns mal bitte mitteilen warum du das Wort Irrsinn für diesen Umbau gewählt hast?

    Da du ja kein Amateur in diesem Business bist, kannst du uns sicher eine bessere Lösung für den Umbau vorschlagen.

  • Weil man für 2x 400m Gleis und 4 Weichen eine Umbauzeit von fast 3 Wochen braucht. Die Arbeiten finden im gesperrten Gleis statt und waren mehr oder weniger fürs Publikum nicht angekündigt. Dafür lässt man 3 Wochen lang sehr viele Züge ausfallen. Vielleicht müsste wieder einmal der primäre Grund einer Eisenbahn in den Mittelpunkt gestellt werden: Reisende und Güter von A nach B zu bringen. Zudem erscheint es mir schon so, dass so etwas vor allem im Raum Luzern praktiziert wird. In Zürich, wäre das undenkbar. Deshalb kam ich auf das Wort Irrsinn. Die Entwicklung der Diskussion zeigt es auch schön auf, dass das andere User auch ähnlich empfinden.

  • Weil man für 2x 400m Gleis und 4 Weichen eine Umbauzeit von fast 3 Wochen braucht. Die Arbeiten finden im gesperrten Gleis statt und waren mehr oder weniger fürs Publikum nicht angekündigt. Dafür lässt man 3 Wochen lang sehr viele Züge ausfallen. Vielleicht müsste wieder einmal der primäre Grund einer Eisenbahn in den Mittelpunkt gestellt werden: Reisende und Güter von A nach B zu bringen. Zudem erscheint es mir schon so, dass so etwas vor allem im Raum Luzern praktiziert wird. In Zürich, wäre das undenkbar. Deshalb kam ich auf das Wort Irrsinn. Die Entwicklung der Diskussion zeigt es auch schön auf, dass das andere User auch ähnlich empfinden.

    In Zürich wäre das undenkbar, aber auch weniger dringend nötig, da auf den meisten Zulaufstrecken genügend alternative Fahrwege vorhanden sind, was in Luzern nun mal eben nicht der Fall ist.

    Falls es tröstet: Ich habe ab morgen auch wieder zwei Wochen lang den "Irrsinn", dass meine Fahrtmöglichkeiten nach Zürich und Bern halbiert werden (Einspurbetrieb südlich von Liestal). Nach eingehendem Studium der Alternativen komme auch ich zum Schluss, dass es unter Berücksichtigung des Güterverkehrs keine schlaueren Möglichkeiten als diese Ausdünnungen gibt, auch wenn sie mich ebenfalls viel Weg- (und Lebens-)Zeit kosten.

  • Wrzlbrnft : Man kann eben auch das Fuder überladen mit Baustellen. Denn Züge ausfallen zu lassen ist das eine. Züge ohne valable Alternative ausfallen zu lassen, das andere.

    Was meine ich damit:
    Eine valable Alternative wäre:
    Basel-Tessin via Zürich --> Geht nicht mehr seit die Gotthard-Züge Zug-Zürich die Trassee getauscht haben. Oder:
    Basel-Luzern-Tessin mit Umstieg in Olten vom IC61 auf den IC21/IR26.

    Beides wären Alternativen mit geringem Zeitverlust oder gar einem Zeitgewinn. Nun braucht man von Luzern nach Basel statt rund 1h02 1h15 bis 1h47. Und ob dann die Fahrausweise über den ordentlichen Weg bei der Verbindung in 1h46 via Zürich akzeptiert werden?
    Und Lugano-Basel gibt es neu in 3h15 (mit EC und VAE via Rotkreuz-Luzern) bis 3h22 (via Zürich-Flugzug)

    Und Erfahrungsgemäss wird man dann auch in den nächsten Wochen der IR 36 am Wochenende nur mit kurzen und punktuell etwas längeren aufgeblasenen Flirts (auch RVD genannt) bestücken, womit dann im Abschnitt Zürich-Baden die Nachfrage das Angebot übersteigt... Beide IR 36 sind Bestandteil der Ersatzverbindzunng Tessin-Basel.

  • Weil man für 2x 400m Gleis und 4 Weichen

    Plus Unterbau-Sanierung. Plus Tunnelprofil-Erweiterung. Hast du das "grosszügig übersehen"?

    Zitat

    Vielleicht müsste wieder einmal der primäre Grund einer Eisenbahn in den Mittelpunkt gestellt werden: Reisende und Güter von A nach B zu bringen.

    Du sagst es ja selber: Reisende UND GÜTER. Dein Rant hier fokussiert nur auf Reisende.

    Zitat

    Die Entwicklung der Diskussion zeigt es auch schön auf, dass das andere User auch ähnlich empfinden.

    Das darf man in guten Treuen auch gegenteilig sehen, gäll.

    Abgesehen davon: Wenn du dein Haus umbaust, ist das auch mit Einschränkungen verbunden.

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