Der Name "Trainspotter"

  • Hoi zämä.

    Immer wieder tauchen Geschichten, Bilder und Videos auf die das Hobby der Bahnfotografen in den Dreck ziehen. Bilder von heruntergetrampelten Wiesen, liegen gelassener Abfall, zu nahe am Gleisbereich und allgemeines Fehlverhalten gegenüber der Eisenbahn und den dazugehörigen Regeln. Im Grossteil der Fälle hört man dann: "Immer diese Trainspotter!"

    Dieses Verhalten darf natürlich niemals toleriert werden.

    Doch wenn es um Konsequenzen geht, wird das ganze ins Kollektiv gezogen. Heisst, wenn ich irgendwo Fotografieren gehe, dabei natürlich berücksichtige das alles Ordnungsgemäss abläuft und niemand zu Schaden kommt, ich trotzdem weggejagt oder auch nur blöd angegangen werde. Nun, seit der Abschiedsfahrt der EW III, habe ich auf all meinen Kanälen den Namen "Trainspotter" durch "Bahnfotograf" ersetzt. Da ich immer wie mehr Leute sehe welche sich "Trainspotter" nennen, welche nur absoluten "Scheiss" betreiben.

    Nun, was denkt ihr, ist meine Meinung berechtigt, und was ist eure Meinung zu diesem Thema?

    Gruss Jönu.

  • Leider ist der Begriff "Trainspotter" bei den meisten Menschen negativ besetzt. Spricht man das Hobby Trainspotting an, wird man immer wieder mit solchen Bildern/Themen konfrontiert, obwohl dies nur auf einen Teil der Eisenbahnfotografen zutrifft. Ich finde es schade, dass manche Leute einfach nicht in der Lage sind, sich richtig zu verhalten und ihren gesunden Menschenverstand einzusetzen. Wenn ich nach meinem Hobby gefragt werde, antworte ich meistens "Fotografieren", um den Sprüchen aus dem Weg zu gehen. Nach der ganzen Geschichte im Dezember 21 habe ich mich auf den Plattformen zu meinem jetzigen Namen umbenannt, damit ich nicht mehr blöd angemacht werde. Ich hoffe, dass diese Leute sich ändern und erkennen, dass sie für das perfekte Foto auch den Ruf anderer Menschen schädigen.

  • Jeder Trainspotter ist also eine problematische Person mit einem schlechten Ruf für ein gemeinsames Hobby, aber sobald man seinen Namen in Eisenbahnfotograf ändert, wird man zu einem perfekten Beispiel für die Gesellschaft? Auf Instragram heisse ich Trainspotter und dabei bleibt es auch. Ich denke, das Image einer Person hängt von ihrem Verhalten ab und nicht von ihrem Namen/Nicknames.

    Dazu hätte ich gerade einige Beispiele von Eisenbahnfotografen, die sich alles andere als vorbildlich verhalten…

    Ich hoffe, dass diese Leute sich ändern und erkennen, dass sie für das perfekte Foto auch den Ruf anderer Menschen schädigen.

    Wäre es wenigstens für ein perfektes Foto… Ich habe auch die dummsten Ideen für Bilder im Gegenlicht / am Bahnhof / mit schlechtes Wetter / und so weiter gesehen…

  • Also wenn man Bilder sieht, wo sogenannte Trainspotter im Gleisbereich herum latschen nur um das perfekte Foto zu kommen könnte ich 🤮. Vorallem wenn man weiss das diejenige noch bei einem EVU arbeitet. Also für mich ein absolutes No Go.

    Aber leider wird ja nicht viel gemacht wenn man es meldet…

    Eidg. Dipl. Trittbrettfahrer

  • Jeder Trainspotter ist also eine problematische Person mit einem schlechten Ruf für ein gemeinsames Hobby, aber sobald man seinen Namen in Eisenbahnfotograf ändert, wird man zu einem perfekten Beispiel für die Gesellschaft? Auf Instragram heisse ich Trainspotter und dabei bleibt es auch. Ich denke, das Image einer Person hängt von ihrem Verhalten ab und nicht von ihrem Namen/Nicknames.

    Dazu hätte ich gerade einige Beispiele von Eisenbahnfotografen, die sich alles andere als vorbildlich verhalten…

    Ich hoffe, dass diese Leute sich ändern und erkennen, dass sie für das perfekte Foto auch den Ruf anderer Menschen schädigen.

    Wäre es wenigstens für ein perfektes Foto… Ich habe auch die dummsten Ideen für Bilder im Gegenlicht / am Bahnhof / mit schlechtes Wetter / und so weiter gesehen…

    Das sagt niemand. Aber durch das Verhalten einzelner Personen welche sich als Trainspotter bezeichnen, wird das Hobby "Trainspotting" in den Dreck gezogen.

  • Wäre es wenigstens für ein perfektes Foto… Ich habe auch die dummsten Ideen für Bilder im Gegenlicht / am Bahnhof / mit schlechtes Wetter / und so weiter gesehen…

    Das perfekte Foto ist für jeden etwas anderes. Aber Leute, denen alles andere egal ist und die sich nur um sich selbst kümmern für das Foto, egal ob am Bahnhof oder an der Strecke, ziehen das Hobby in den Dreck. Man kann nachher nicht sagen "Ich bin Trainspotter", ohne dass man darauf aufmerksam gemacht wird.

    Nur weil sich Leute "Trainspotter/Bahnfan etc." nennen, haben sie noch lange keine Sonderrechte, die normalen Menschen untersagt sind.

    Und nur weil man eine Warnweste der SBB oder BLS besitzt, heisst das NICHT, dass man die 5 Meter zum Gleis nicht einhalten muss. Denn auch das kommt in letzter Zeit leider immer öfter vor.

  • Der Begriff Trainspotter trifft meiner Meinung nichteinmal auf die gemeinten Leute. Beim eigentlichen Spotting geht es darum, gesehene Betriebsnummern zu notieren, bis alle Triebfahrzeuge (Reisezugwagen, Güterwagen…) abgearbeitet sind – ursprünglich oft ohne Kamera.

  • Danke pacer143 . Der in der Schweiz oft verwendete Begriff Trainspotter als Synonym zum Bahnfotograf ist eigentlich völlig falsch verwendet.

    Ich wurde beim Fotografieren auch schon blöd angemacht, manchmal durchaus berechtigt, manchmal aber auch ohne irgendein Fehlverhalten meinerseits. Ich glaube aber nicht, dass dies mit einem generell schlechten Ruf der Trainspotter zusammenhängt, abgesehen vielleicht von einzelnen hochfrequentierten Stellen (die Wiese bei St. Jodok am Brenner kommt mir da als bekanntestes Beispiel in den Sinn - andernorts wie in der Wattingerkurve, wo es anscheinend auch schon zu Konflikten mit dem Bauer gekommen ist, habe ich nie negative Erfahrungen gemacht).

    Ich persönlich nerve mich aber auch immer wieder vor allem über rücksichtslose "Autografen", für die bei der Verfolgung eines Zuges anscheinend die Strassenverkehrsregeln jeweils temporär ausser Kraft gesetzt sind (womit ich natürlich nicht alle Fotografen mit Autos meine, es gibt durchaus auch solche, die sich an fie Regeln halten).

  • Mit Bauern kann man sich anfreunden.

    Ich habe 3-4 Standorte, wo ich [nach Beobachtung in div. Kanälen] so ziemlich der einzige bin, der da steht. Ich habe dann mal bei den Bauern geklingelt oder sie via Insta kontaktiert, dann ist viel möglich. Inzwischen kann ich mich bei einzelnen ankündigen und die Kühe sind auf anderen Weiden oder sonstiges. Dafür kriegen sie Bilder und allenfalls einen Kalender. Natürlich darf man dann im Hoflädeli noch paar Franken liegen lassen und sie allefalls bei Insta erwähnen.

    Was oft auch zur Unbeliebtheit beiträgt, sind das desolate Parkierverhalten der Autofraktion und Befahren von Wegen, wo man signalisationstechnisch nicht fahren dürfte.

    Natürlich ist es nett, so nah wie möglich zur Stelle zu fahren.

    Man muss sich diesbezüglich an gewissen Spots auch etwas bewusster sein, nur weil man jetzt hier gerade allein ist, heisst es nicht, dass man heute der einzige ist und dies sich vorher auch täglich immer wiederholt.

  • Der Name 'Trainspotter' ist für mich eher ein Loknummersammler - eine meistens harmlose Faktion, die in England noch weit verbreitet ist. Für 'Schlechtenbildersammler' nütze ich lieber das Wort 'Fuzzy' (Plural: Fuzzies).

    Für mich stellen die Fuzzies keine Probleme dar, da ich jegliche Fuzzyveranstaltungen wie die Peste vermeide. Wenn mich ein Fuzzyzug trotzdem interessiert, werde ich diesen weit abseits vom Fuzzystrom fotografieren - d.h. Landschaftsbild auf der Strecke, da der Fuzzy sich fast immer auf dem Bahnsteig oder an leicht zugänglichen Stellen aufhält. Natürlich sind 'ganz normale Leute', die Sonderzüge mit dem Handy knippsen nicht mit Fuzzies zu verwechseln.

    Der leicht irritierte Fuzzy wird jetzt hier Fragen: was zum Teufel gilt unter Fuzzyveranstaltung oder Fuzzyzug? Für mich Ganz einfach einzuordnen:

    - Alle Sonderzüge mit unpassenden Lok, Wagen oder Strecke.

    - Sog. 'Mickey-Mouse' oder 'Zirkus'-Züge: bunte Triebfahrzeuge und Wagen, die im Planbetrieb nie so unterwegs waren.

    - Sog. 'Letzter Tag'-Veranstaltungen: Bahnstrecken oder Fahrzeuge, die seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten unverändert im Betrieb stehen und plötzlich am letzten Tag von Fuzzyhorden gestürmt werden (für mich die erstaunlichste Art).

    - Fotosonderzüge ohne Disziplin und meistens für Pufferaufnahmen-Liebhaber, obwohl der Zug eine tolle Landschaftstrecke befährt (für mich die schlimmste Art).

    Natürlich ist das Ganze 'leicht ironisch' gemeint. Hauptsache: Jeder hat seinen Spass und stört den Bahnbetrieb, die Umwelt, die anderen Kollegen und die öV-Nützer nicht!

  • Es sind leider auch unter den Bahnfotografen einige wenige, die sich schlicht nicht an grundsätzliche Anstandsregeln halten können/wollen - genau so wie es diese paar Ausnahmen auch überall sonst gibt.

    Ich wurde auch schon eher unfreundlich auf meine Tätigkeit angesprochen, aber wenn man sich benehmen kann, kommt das in der Regel selten vor.

    Im übrigen ist es ein Ding der Deutschen Sprache, dass pauschal „Eisenbahnfotografen“ mit „Trainspotter“ gleichgesetzt werden, in den anderen mir geläufigen Sprachen bezeichnen die beiden Begriffe unterschiedliche Hobbies, wobei natürlich viele Trainspotter zugleich auch Eisenbahnfotografen sind - so wie ich.

  • Vor einigen Jahren durfte ich mal eine Gruppe echter Trainspotter aus GB erleben. Es war auf einer von Union Pacific organisierten Tour durch das Bailey Yard in Nebraska. Der "Chef" der Truppe war mit einem Feldstecher ausgerüstet und gab laut die Nummern der gesichteten Loks durch, welche dann durch den Rest, ohne die Fahrzeuge richtig gesehen, geschweige denn fotografiert zu haben, fleissig in den Notizbüchern eingetragen wurden. Etwas bizzarr erschien mir dies schon. Aber wenn die Leute ihren Spass hatten, dann ok.

    Der ornithologischen Variante - den bird spotters - wurde vor ein paar Jahren der Film "The Big Year" gewidmet. Viele der darin gezeigten Verhaltensweisen erinnern an Mitglieder in unserer "Szene", seien es Trainspotter oder Bahn-Fotografen.


    Thomas

  • Mit Bauern kann man sich anfreunden.

    Ich habe 3-4 Standorte, wo ich [nach Beobachtung in div. Kanälen] so ziemlich der einzige bin, der da steht. Ich habe dann mal bei den Bauern geklingelt oder sie via Insta kontaktiert, dann ist viel möglich. Inzwischen kann ich mich bei einzelnen ankündigen und die Kühe sind auf anderen Weiden oder sonstiges. Dafür kriegen sie Bilder und allenfalls einen Kalender. Natürlich darf man dann im Hoflädeli noch paar Franken liegen lassen und sie allefalls bei Insta erwähnen.

    Was oft auch zur Unbeliebtheit beiträgt, sind das desolate Parkierverhalten der Autofraktion und Befahren von Wegen, wo man signalisationstechnisch nicht fahren dürfte.

    Natürlich ist es nett, so nah wie möglich zur Stelle zu fahren.

    Man muss sich diesbezüglich an gewissen Spots auch etwas bewusster sein, nur weil man jetzt hier gerade allein ist, heisst es nicht, dass man heute der einzige ist und dies sich vorher auch täglich immer wiederholt.

    Genau so wie du sollte man es machen. Somit kann man fast jeden Konflikt verhindern.

  • Danke für die Erklörung des Begriffs "Trainspotting".

    Wo ich aber hinaus möchte ist, immer wider zu hören: Ja der "Trainspotter_Mustermann" oder wie auch immer war dort und hat das und das getan. Was noch interessanter ist, die die am meisten auffallen sind jene "Kinder" welche mit ihren Bildern und Videos auf TikTok aktiv sind. Dort habe ich z.B. schon gesehen das zur belustigung Steine auf das Gleis gelegt wurden, der typische kindische Makroarm, zu nahe am Gleis usw. Zufall? Ich denke nicht.

  • Ich bezeichne mich als gelegentlicher Eisenbanfotograf, da sind kaum Probleme zu erwarten. Ich trete einzeln, anständig und kommunikativ auf. Besonders im Ausland wird einem mit dieser Vorgehensweise vieles ermöglicht. Für mich ist nicht entscheidend wieviele Fotos und Züge ich fotografiet habe sondern wiegut die einzelnen Bilder sind. Ausser mir selbst brauchen die Bilder niemandem zu gefallen.

  • Im Post von Joenu_Minder ist mir der noch nie gehörte/gelesene Begriff "Makroarm" aufgefallen, ich wusste aber sofort was damit gemeint ist. In gewissen Filmchen oder auch in freier Wildbahn ist zu beobachten, dass meist sehr junge "Trainspotter" mit der einen Hand mit dem Handy den heranfahrenden Zug filmen (meist nahe oder zu nahe am Gleis) und dazu mit dem andern, angewinkelten Arm Ab- und Aufbewegungen machen. Sie wollen damit den Lf dazu animieren, seine Vorschriften nicht einzuhalten und die Lokpfeife/das Makrofon zu betätigen (der Lf musste ja früher am oben aufgehängten Pfeifenzug ziehen). Mir scheint dass hier ev. die Persönlichkeitsentwicklung im Kindergartenalter stehen geblieben ist..

    Georg

  • Wenn ich im Umfeld gefragt werde, wie ich meine Freizeit verbringe und was ich auf einer kürzlich beendeten längeren Südamerikareise denn so gemacht habe, rede ich nicht um den heissen Brei herum, sondern verwende das Wort "trainspotten" selber. Das wird eigentlich überall verstanden. Soll ich lügen und sagen, ich hätte monatelang irgendwelche Steinhaufen angeschaut und sei "einfach so" gereist? Planespotter haben ja auch keinen schlechten Ruf.

    Der "Fuzzy" dagegen ist vom grossen Kanton nördlich des Rheins, und ich muss immer wieder Deutschen Kollegen (in Deutschland "Spezln" oder "Freunde" genannt - Kollegen sind dort Arbeitskollegen) erklären, dass das weibliche Geschlechtsorgan bei uns in vulgärer Aussprache phonetisch ähnlich tönt. Deshalb heisst der neue Eistee vom Coca-Cola-Konzern in der Schweiz ja auch Fusetea und nicht Fuzetea wie in Deutschland und den Englischsprachigen Ländern.

    Zu den Leuten, die oberhalb Hornussen das Feld zertrampelt haben, kann ich nur sagen: danke. Ihr habt den anständigen Fotografen einen Bärendienst erwiesen.

  • Danke für die Erklörung des Begriffs "Trainspotting".

    Wo ich aber hinaus möchte ist, immer wider zu hören: Ja der "Trainspotter_Mustermann" oder wie auch immer war dort und hat das und das getan. Was noch interessanter ist, die die am meisten auffallen sind jene "Kinder" welche mit ihren Bildern und Videos auf TikTok aktiv sind. Dort habe ich z.B. schon gesehen das zur belustigung Steine auf das Gleis gelegt wurden, der typische kindische Makroarm, zu nahe am Gleis usw. Zufall? Ich denke nicht.

    Sagt derjenige, wenn ich richtig sehe, der auf der eigene Instagram-Seite einige ältere Bilder aus Deutschland zeigt, welche auf höhe des Kabelkanals entstanden sind… also schon ziemlich nah am Gleis…

    Das “Makroarm” habe ich auch nicht so gerne, jedoch ist ein 14jähriger eben 14 Jahre alt. Um diese Alter gibt es noch Zeit zum reifen. Der Bahnverkehr wird nicht wegen ein Arm gefährdert und schliesslich kann der Lokführer das auch ignorieren. Natürlich sind weitere “Ideen” wie die Steine no go.

    Also die Meinung von trainspotter_bre zum Thema: niemand ist Erwachsene geboren und es ist auch normal, dass sich jeder mit der Zeit etwas entwickelt.

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