Der Name "Trainspotter"

  • Haben die SBB nicht ehemals ein Heft mit Loknummern herausgegeben?

    Loko-spotter oder so ähnlich.

    Nach meiner Erinnerung vor 1990.

    Erinnert sich noch jemand daran?

  • Ich bezeichne mich als gelegentlicher Eisenbanfotograf, da sind kaum Probleme zu erwarten. Ich trete einzeln, anständig und kommunikativ auf. Besonders im Ausland wird einem mit dieser Vorgehensweise vieles ermöglicht. Für mich ist nicht entscheidend wieviele Fotos und Züge ich fotografiet habe sondern wiegut die einzelnen Bilder sind. Ausser mir selbst brauchen die Bilder niemandem zu gefallen.

    Genau so gehört es sich. Ich nenne mich ja genau deshalb auch nur noch Bahnfotograf. Wobei, unterwegs bin ich selten alleine, da ist es ja auch schön das man Kollegen in diesem Hobby hat.

  • Danke für die Erklörung des Begriffs "Trainspotting".

    Wo ich aber hinaus möchte ist, immer wider zu hören: Ja der "Trainspotter_Mustermann" oder wie auch immer war dort und hat das und das getan. Was noch interessanter ist, die die am meisten auffallen sind jene "Kinder" welche mit ihren Bildern und Videos auf TikTok aktiv sind. Dort habe ich z.B. schon gesehen das zur belustigung Steine auf das Gleis gelegt wurden, der typische kindische Makroarm, zu nahe am Gleis usw. Zufall? Ich denke nicht.

    Sagt derjenige, wenn ich richtig sehe, der auf der eigene Instagram-Seite einige ältere Bilder aus Deutschland zeigt, welche auf höhe des Kabelkanals entstanden sind… also schon ziemlich nah am Gleis…

    Das “Makroarm” habe ich auch nicht so gerne, jedoch ist ein 14jähriger eben 14 Jahre alt. Um diese Alter gibt es noch Zeit zum reifen. Der Bahnverkehr wird nicht wegen ein Arm gefährdert und schliesslich kann der Lokführer das auch ignorieren. Natürlich sind weitere “Ideen” wie die Steine no go.

    Also die Meinung von trainspotter_bre zum Thema: niemand ist Erwachsene geboren und es ist auch normal, dass sich jeder mit der Zeit etwas entwickelt.

    Schön bist du auf diese Bilder aufmerksam geworden. Ja da hast du tatsächlich recht. Die Bilder sind aber auch nahezu 5 Jahre alt wenn ich mich nicht verschätze. Was war ich da? 12 Jahre alt. Aber trotzdem war mein Verhalten definitiv nicht richtig. Das gebe ich zu. Heutzutage kann ich von mir behaupten das ich mich an die Regelungen halte. Und wenn es mal etwas ist wie Bilder im Gleisbereich oder ähnliches, dann immer mit Erlaubnis, zusätzlich bin ich geprüft bei der Transrail, und darf somit mit Orange und Auftrag in den Gleisbereich.

    Hättest du auf solche Bilder einen anderen angesprochen der den gleichen Fehler begangen hat, hötte dieser womöglich mit: "Ich war auf einem Weg" oder mit "was geht dich das an?" geantwortet. Das hätte dann auch schnell zum Streit ausarten können, da wie man Pubertäre kennt, diese leicht reizbar sind.

  • Gerade die hier angesprochenen sehr jungen Trainspotter lassen sich auf jeden Fall damit erklären, dass es während der Pubertät Phasen geben kann, in denen Jugendliche sich keinen Deut um Regeln und Vorgaben kümmern - das war früher genau so. Da ist halt immer ein bisschen Leichtsinn und ein rebellisches Verhalten inkludiert.

    Fast immer ändert sich das später, wenn man mit einer gewissen zeitlicher Distanz auf sich selber zurückschaut ist man dann nicht mehr stolz auf seine eigene Leistung - etwa so wie das Joenu_Minder beschreibt.

    Aber wenn Erwachsene für das absolut beste Foto allen Anstand vergessen, dann ist definitiv etwas falsch gelaufen.

    Last but not least sollte man sich, gerade wenn man die fotografischen Ergebnisse frei zugänglich auf Social Media veröffentlicht, immer bewusst sein, dass man eine gewisse Vorbildfunktion hat. ich weiss nicht, wie häufig ich schon auf Fotostellen aufmerksam geworden bin, weil Bilder von ebendort online gezeigt wurden. Stellt sich dann bei der Betrachtung auf der Karte oder vor Ort heraus, dass das Bild von einem Standpunkt aufgenommen wurde, der legal und mit gesundem Anstand gar nicht zugänglich ist, hinterlässt das immer einen gewissen fasen Beigeschmack.

  • In die 80er und Anfang 90er hätten die SBB einen Heft über Bahn und Sicherheit für den JuniorClub publiziert. Ein 2023 Pendant könnte nicht schlecht sein.

  • In der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift «Fernexpress» kommt der Begriff des Trainspotters in einer Geschichte über eine Englandreise von 1980 auch vor - verwendet wird er dort für Zugfans, die am Bahnsteig stehen und in Notizheftchen jeder Loknummer etc. notieren - oder wie der Autor augenzwinkernd meint: Alles bis und mit der Schuhnummer der Lokführers. Dürfte also in Richtung der weiter vorne genannten Definition gehen.

  • Die Engländer werden ja gerne allgemein als etwas spleenig oder "speziell" angesehen, und die Gattung "Trainspotter" eben im ursprünglichen, in der in England (UK) recht weit verbreiteten Art, ist mir schon vor Jahrzehnten bei meinen ersten Reisen ins Mutterland der Eisenbahn aufgefallen. Eigentlich verstehen konnte ich das nie wirklich ;)

    Georg

  • Der Begriff Trainspotter stammt meines Erachtens aus Grossbritannien. Dort wird insbesondere immer wieder von der Boulevardpresse wenn sie schon mal wieder sonst nichts zu berichten haben aufs übelste über diese Gattung hergezogen und alles was vielleicht irgendwo ein Mal irgendwann gewesen ist wird dann allen angehängt welche sich im entferntesten für die Eisenbahn interessieren.

    Die Engländer werden ja gerne allgemein als etwas spleenig oder "speziell" angesehen, und die Gattung "Trainspotter" eben im ursprünglichen, in der in England (UK) recht weit verbreiteten Art, ist mir schon vor Jahrzehnten bei meinen ersten Reisen ins Mutterland der Eisenbahn aufgefallen. Eigentlich verstehen konnte ich das nie wirklich ;)

    Georg

    Das Hobby ist schon uralt, bereits in den 1930er Jahre wurden Jahrbücherherausgegben welche allen Nummern aufgelistet haben.

    Die Legende zufolge sollte es beim Transporten passiert sein dass Trainspotter ins Gespräch kamen und als Folge die allerersten Museumsbahnen gegründet wurden.

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (23. Juni 2023 22:16) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von amogles mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo SamuelFO!

    Ich erinnere mich noch sehr gut daran, was du meinst. Die von dir gesuchte Broschüre dürfte das "Kursbuch für Eisenbahnfreunde" gewesen sein. Dort waren sowohl in deutsch als auch in französisch die wichtigsten historischen und auch aktuellen Triebfahrzeuge mit ihren Einsatzzeiten, Zugnummern und den jeweiligen Strecken aufgelistet. Auch die wichtigsten technischen Daten der Maschinen waren abgedruckt. Am Ende des Heftes war ein mehrseitiger Kalender des Fahrplanjahres mit den aus Hobbyeisenbahnersicht wichtigsten Veranstaltungen und Ereignissen abgedruckt. Das Heftli war im Postkarten Format (DIN A6) gehalten und erschien jedes Jahr neu. Ich habe noch die Ausgaben von 1986 bis 1991 in der Schublade liegen. Zunächst galt das Heft nur für die SBB, ab 1988 waren auch die wichtigsten BLS-Triebfahrzeuge aufgelistet. Wenn ich mich recht erinnere, erschien die Ausgabe 1992 bereits als 8-seitiges DIN A4-Heft auf sehr dünnem Papier und war einer Eisenbahnzeitung beigeheftet. Ich bin mir nicht mehr sicher ob es die SER (die hatte auf den kleinen Büchlein immer ihre Werbung auf der Umschlagrückseite) oder das SBB-Informationsblatt "Via" war. Mitte der 90er Jahre (es könnte auch zum grossen Jubiläum 1997 gewesen sein) war dann leider damit Schluss. Dieses hilfreiche Heftli hatte ich auf vielen meiner Eisenbahn-Fotoreisen durch die Schweiz immer griffbereit in der Fototasche. Auf Wunsch stelle ich hier gerne mal ein paar Scans der Hefttitelseiten hier ein.

    Allseits ein schönes Wochenende.

    Matthias Pioch

  • Ergänzung zu meinem vorangegangenen Post!

    Auf dem Blog vom "EA EisenbahnAmateur" gab es vor einiger Zeit einen Nachruf auf das Schweizer Kursbuch. Hier wurde auch kurz über das oben beschriebene "Kursbuch für Eisenbahnfreunde" berichtet. Demnach gab es das kleine Heft von 1987 bis 1992! Die untenstehenden Bilder habe ich dort entnommen. Die Kollegen aus der EA-Redaktion mögen es mir nachsehen. An dieser Stelle beste Grüsse an Christian Ammann und Stephan Frei.

    Matthias Pioch

      

  • Als die Bahnen das "Kursbuch für Eisenbahnfreunde" einstellten, sprang der EA in die Lücke. Bis heute überlebt hat die jährliche Triebfahrzeugstatistik von SBB und BLS, welche die "Trainspotter" (im englischen Sinn) unterstützen kann.

  • Für meine Trainspotter-Statistik existieren meine eigens erstellten Excel-Files, in denen ich jede Aufnahme jedes Fahrzeugs erfasse. Mit etwas Schwarm-Beobachtung lassen sich auch die entsprechenden Listen aktuell halten.

    P.S.: Von einzelnen Fahrzeugen habe ich weitaus mehr als 100 Aufnahmen…

  • Vor einigen Jahren durfte ich mal eine Gruppe echter Trainspotter aus GB erleben. Es war auf einer von Union Pacific organisierten Tour durch das Bailey Yard in Nebraska. Der "Chef" der Truppe war mit einem Feldstecher ausgerüstet und gab laut die Nummern der gesichteten Loks durch, welche dann durch den Rest, ohne die Fahrzeuge richtig gesehen, geschweige denn fotografiert zu haben, fleissig in den Notizbüchern eingetragen wurden. Etwas bizzarr erschien mir dies schon. Aber wenn die Leute ihren Spass hatten, dann ok.

    Entspricht das nicht langläufiger Vorstellung eines Bingo-Abends? Jemand ruft so lange Zahlen, bis jemand Bingo ruft?

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Ferrovipathe ist ein Neologismus aus "Ferrovi" von ferroviaire (Eisenbahn) und aus dem griechischen Wort " pathos " (liebhaber).

    Ferroviaire kommt aus dem italienischen Ferrovia. fĕrrum ist lateinisch für ferro und via für via.

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