Ticker Betriebsstörungen Normalspur CH

  • Also das Problem mit schwerem Schnee ist so alt wie elektrische Fahrzeuge im Winter. Eigentlich ist es dabei auch relativ egal, ob ein Fahrzeug in Parkstellung oder normal eingeschaltet rumsteht...

    Wie bereits mehrfach erwähnt: Wird der Schnee zu schwer wird der Panto runtergedrückt und es kann ein (mitunter für die Fahrleitung fataler) Lichtbogen entstehen, was in jedem Fall unerwünscht ist. Wird der Panto aber in Tieflage eingeschneit, wird der sich unter Umständen unter der Schneelast gar nicht mehr heben; ein warmes Fahrzeug ist somit unmöglich. Dazu hilft also in jedem Fall höchstens ein Intervall- Senken und -Heben des Pantos.
    Und: In Extremfällen kann durchaus die Mechanik des Pantos ebenfalls einfrieren...

    Am vergangenen Samstag (bzw. in der Nacht von Freitag auf Samstag) gab es aber noch ein weiteres Problem: Der Nasschnee gefror und bildete so eine nicht unerhebliche Last, die auch bei Bewegung des Pantos im Stillstand nicht mehr abgefallen wäre.

    In beiden Fällen hilft also faktisch (dafür aber zuverlässig) nur das händische Befreien des Pantos von der Schnee- und Eislast; Vor Ort auf dem Dach und natürlich bei ausgeschalteter und geerdeter Fahrleitung! Die zu bewerkstelligen ist dann nicht nur sehr Personal-, sondern auch Zeitintensiv und unter Umständen sogar Betriebsbehindernd!

    Beim VPM in Zell hatte ich die Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen und so die Fahrzeuge zuverlässig einschalten zu können. Dabei habe ich auch ein Bild des Pantos auf dem RBDeI festgehalten: Die Schneemasse war nicht nur sehr schwer, sondern in der untersten gut 2cm auch hart gefroren... Man kann sich vorstellen, dass das Gewicht des Wassers in harter Molekularstruktur durchaus deutlich über den 7,5kg Anpressdruck liegt...

    Und ja, die Fahrleittung wurde für die Arbeiten ausgeschaltet und geerdet!

    Am Zug ä BDe, was wosch o no meh!

  • Die allermeisten neuen Fahrzeuge haben eine 3x400V Depotspeisung. Diese ist aber für arbeiten und nicht heizen ausgelegt. Da sind zu grosse Leistungen verlangt.

    In nordischen Länder haben auch die neuen Triebzüge eine 1000V Zugsammelschiene um an den Heizstöcken versorgt zu werden. Das ist Kundenwunsch.

  • Die allermeisten neuen Fahrzeuge haben eine 3x400V Depotspeisung. Diese ist aber für arbeiten und nicht heizen ausgelegt. Da sind zu grosse Leistungen verlangt.

    In nordischen Länder haben auch die neuen Triebzüge eine 1000V Zugsammelschiene um an den Heizstöcken versorgt zu werden. Das ist Kundenwunsch.

    Wie bereits weiter oben erwähnt wurde, nützt das in diesem Fall nichts. Ob nun mit 36V/110V der Hilfskompressor betrieben wird, oder mit 3x400V, 50 Hz die Kompressoren, der Druck im Hauptschalter / Stromabnehmerkreis bleibt der selbe. Das Problem kann effektiv nur so wie von Dänu beschrieben gelöst werden. Eine weitere Variante, alle Abstellplätze überdachen und heizen 😉

    Bahnsinnige Grüsse aus dem schönen Kanton Schwyz
    Michel

  • Es würde reichen kleinste Dächli zu montieren, wenn die Panto immer am selben Ort zu stehen kämen.

    Zudem kann auf modernsten Fahrzeugen mit 2 Pantos ein Program installiert werden, das bei Temperaturen unter 2 Grad und Feuchtigkeit (=Schnee) die Pantos abwechselnd gesenkt und gehoben werden.

    Wäre/ist beides billiger als Personal aufbieten, Hallen bauen, Pantos/Dächer heizen.

  • Auch Triebzüge standen zentral zB in Zürich. Dort gab es 3 Heiztouren à 8h für die Kontrolle und im Notfall die Depothandwerker und Reserve Lf.

    Heute: Triebzüge stehen im ganzen Land verteilt, es gibt viel weniger Lf auf Reserve, keine Depothandwerker mehr (Unterhalt in knappen Zeitfenstern (Modulen) in Oberwinterthur statt im HB) und statt 3x 8h Heizen den ganzen Tag gibt es Fahrtouren mit Heizteilen von wenigen Minuten bis Stunden genau abgestimmt auf die geplante Anzahl Fahrzeuge am Standort. Effizienz halt, die nicht mehr Rücksicht nimmt auf Unvorhergesehenes oder Wetter.

  • Es würde reichen kleinste Dächli zu montieren, wenn die Panto immer am selben Ort zu stehen kämen.

    So wie es die RhB etwas grosszügiger in St. Moritz gemacht hat. Die Bahnhöfe Worb Dort und Menziken wurden auch so gebaut, damit man die Fahrzeuge geschützt abstellen kann.

    Wobei kleine Dächli... müssten dann doch etwas ertragen oder dann Giebeldächli sein. Sonst hat man das gleiche Thema wie mit den Standardelementen gemäss RV05 in Linthal :D

  • Ich glaube kaum, dass wegen eines Tages im Jahr an dem Schneechaos herrscht irgendwas zusätzlich investiert wird. Es ist ja überall Chaos, nicht nur bei der Bahn.

    A propos ein Tag: Naja, am nächsten Tag werden die Strassen geräumt (Trottoir und Veloweg noch nicht, anderes Thema...) und der Verkehr rollt bald wieder. Die Bahn braucht noch ein paar Tage länger, um die Züge mit leeren Akkus in die Werkstatt zu bringen.

    Sorry, das war jetzt etwas übertrieben formuliert, zumindest für die SBB. Bei der DB scheint es aber voll zuzutreffen. Oder war die Wetterlage in München und Stuttgart so viel schlimmer? Auch Konstanz - Radolfzell war lange zu nach dem Schneefall! Ob wegen Strecke oder wegen Rollmaterial weiss ich aber nicht.

  • So heftig überspitzt finde ich das Thema mit den "leeren Akkus" (oder sonstwie toten Fahrzeugen) also nicht: Am Samstag wurde in Willisau die auf Gleis 1 abgestellte NINA, welche zufällig gerade während der Kreuzung der S6 einen Funken zog, durch den auf der S6 fahrenden Lf ausgeschaltet. Am Montag fiel dann interessanterweise die erste S77 ab Willisau aus... die NINA musste dann wohl in die Werkstätte zum "Auftauen" geschleppt werden...

    Am Zug ä BDe, was wosch o no meh!

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