Diskussionskultur BFS

  • Hallo zusammen

    Ich stelle im Moment im BFS eine aus meiner Sicht schlechte Tendenz fest:
    Es wird etwas geschrieben und das wird dann von jemand anderem in irgendeiner Form zerrissen mit der Bemerkung das sei sinnlos oder anderweitig sinnfreien Kommetaren, wie das man das Geld hätte sparen können. Sehr oft sind die Bemerkungen extrem unqualifiziert und zeigen ein erhebliches Wissensdefizit auf (und das von jemandem, der sich offensichtlich stark mit der Bahn beschäftigt (da hier aktiv) und sicher auch vorgibt etwas davon zu verstehen. Oft könnte man einfach ein wenig denken und sich mal selber überlegen, weshalb es so ist und damit die Diskussion konstruktiv (und übrigens lehrreich!) anregen (wie das gewisse Schreiberlinge auch machen). Damit ihr seht, was ich meine:
    - Die RhB wird von einem User als Deppenbahn hingestellt, weil sie im Schlittelgleis (Gleis 1, wenn ich mich recht erinnere) in Bergün angeblich die Fahrleitung nicht bis zum Prellbock ziehen wollte aus Kostengründen. Erstens wurde in der Zwischenzeit gezeigt, dass das nicht stimmt und zweitens gibt es Gründe für solche Vorhaben (ich habe mich auch schon mit solchen Fragen beschäftigt...): Hier wurde es bereits im Thread dann doch noch genannt: Ein Verladegleis. Ich kann euch sagen, dass innerhalb verschiedener Fachdienste verschiedene Interessen laufen und das dann Kosten senken kann (sonst kommt garantiert so ein cleveres Kerlchen im Bahnforum, das sagt, man hätte wieder Geld verschleudert): Der Gleisbau will einfach verladen können und nicht dauernd Fahrleitung schalten (weil das Zeit und Ausbildung) und damit Geld kostet. Fahrstrom sagt dir, wenn sie schon eine Abzweigung der Fahrleitung bauen müssen (mit Schalter und Abspannung und dem ganzen Klimbim), komme es auf die paar Meter auch nicht mehr an. Gleichzeitig sagt dir Bahnproduktion noch, dass sie eigentlich die Fahrleitung nicht brauchen, weil die Lok stets bergseitig stehe mit Ausnahme von Ersatzkompositionen. Da sparst du lieber die paar Meter, weil Gleisbau oft Zeit spart für das, dass ein Zug, der etwa drei Monate verkehrt, vielleicht einmal ausfällt. Wir müssen bei der Bahn dringend (!) aufhören jede Eventualität aufzufangen. Das bringt uns sonst an den Abrgrund oder darüber hinaus. Und noch etwas: Wenn man die Strategien der RhB im Infrastrukturbereich ansieht, dann hat das alles Hand und Fuss und ich kann euch sagen, dass ich selten so etwas konsequentes und nachhaltiges gesehen habe im Bereich der Bahninfrastruktur. Wer mir nicht glaubt, soll sich das Projekt des neuen Albulatunnels anschauen. Dort wurde gezeigt, dass man sehr clever plant.
    - nächstes Beispiel: Re 456 der SZU. Hier wird geschrieben, die SZU werfe das Geld zum Fenster hinaus. Das ist doch einfach Bullshit (respektive könnte anders sein). Was ist, wenn die SZU dringend auf die Fahrzeuge angewiesen ist, weil vielleicht die Reserve der neuen Stadler-Fahrzeuge eben nicht ausreicht? Was ist, wenn bei den Re 456 nun einfach zur Erhaltung der Betriebssicherheit noch eine kleine Revision vorgesehen ist und man dringend Material braucht, weil man die Loks nicht abstellen kann. (bspw. Drehgestelle). Was ist, wenn bei den bestehenden Loks immer mehr Komponenten ausfallen und diese teuer repariert werden müssen (oder gar nicht mehr können). Wer schreit wohl am lautesten über das Missmanagement der Teppichetage, man hätte zu viel gespart, wenn der erste Zug deswegen ausfällt. Ich kenne auch aus der Infrastruktur ein Beispiel: Bei meinem alten Arbeitgeber fiel ein zum Ersatz vorgesehener Bahnübergang aus mit einem nicht mehr reparierbaren Defekt. (das Neubauprojekt lief bereits in vollem Gange) Eine andere Bahn musste mit einem Steuerungsteil aushelfen, damit man den Übergang noch ein paar Monate am leben erhalten konnte. Das Ausfallmaterial des alten Übergangs wurde dann der anderen Bahn gegeben soweit ich weiss. Hier geht es wohl um erheblich tiefere Summen, das Prinzip ist das gleiche und manchmal kann etwas vergleichsweise teures (hier eine betriebsfähige Lok) etwas noch teuereres verhindern. Bei der SOB hat auch niemand gekräht, als noch ein RBDe gekauft wurde, damit keine Lok mehr angemietet werden muss. Dabei ist es auch hier das gleiche mit dem möglichen Unterschied, dass man das Triebfahrzeug gar nicht betriebsfähig braucht und damit sogar noch Geld spart in der ganzen Rechnung.
    - nächstes Beispiel: Umspannen der Loks in Bellinzona: Natürlich ist unglücklich, dass man kein Trasse oder kein Platz oder keine Weiche oder was auch immer hat. Allerdings muss man da jeweils auch die Randbedingungen sehen. Zu sagen, eine zusätzliche Weiche sei halt sei der Divisionalisierung ein 5-Jahres-Projekt ist doch Unsinn. Dazu muss man aber wissen, dass für eine Weiche auch ein Plangenehmigungsverfahren erstellt werden muss (dauert ca. ein halbes Jahr). Dieses muss dann noch bewilligt werden (dauert auch mindestens 4 Monate). Dann muss man die Arbeiten ausschreiben und zu guter letzt auch noch unter Betrieb bauen (sonst wird ja wieder gekräht). Dies verursacht wieder Mehraufwand und die Industrie hat vielleicht gar keine Kapazität zu bauen. Allenfalls wäre auch noch eine Vorabklärung nötig, ob das ganze überhaupt sinnvoll ist (und nein, die wird im BFS nicht zur Vernehmlassung gegeben). Wurde die Weiche doch noch gebaut und die Lok wird weggestellt, geht das Gejammer nämlich gleich weiter, wie unproduktiv es sei, einen Güterzug dafür extra anzuhalten und dann verliert er noch das Trasse und braucht eine Stunde länger. Vielleicht ist es sogar insgesamt günstiger die Re 4/4 mitlaufen zu lassen, weil man ja sowieso zu viel hat, wie hier etliche Beweisbilder aus Basel zeigen. Und ich kann euch sagen, diese Diskussion könnte ich gut abendfüllend gestalten, wenn ich denn wollte...
    Hält man die oben beschriebenen Spielregeln nicht ein, lesen hier viele Leser, die eigentlich etwas interessantes wollen nur Schrott (und mindestens ich habe dafür keine Zeit; auffallen tut es mie, weil ich derzeit gerade etwa zwei Wochen BFS am nachlesen bin. Und ich kann euch etwas versichern: Bei der Bahn arbeiten auch heute noch an vielen Orten (und übrigens auch in vielen Führungsfunktionen) Leute, die schon etwas von ihrem Metier verstehen und das ist dann doch etwas mehr als gewisse User hier.
    Lasst euch das mal durch den Kopf gehen und überlegt vielleicht, bevor ihr jemanden in den Senkel stellt.
    Gerne lese ich hier auch weitere zustimmende (übrigens auch ablehnende) Beiträge. Dann sieht man vielleicht etwas zur Diskussionskultur der Zukunft des Bahnforums.

    Gruss Chrigi

  • Guter Start und vollste Zustimmung Chrigi,

    Ich muss zugegeben, mich nervt genau dasselbe und das seit einiger Zeit in einem Ausmass, dass die positiven Dinge im BFS leider in den Hindergrund rücken lässt.

    Mein persönliches Lowlight von dieser Woche: (sinngemäss wiedergeben) "Wie kann es eine Signalstörung geben, wenn es im GBT ja gar keine Signale mehr hat" :rolleyes:8|

    Mein Eindruck: Es wird einfach geschrieben das geschrieben ist, lesen und verstehen sind als Kompetenz in den Hindergrund gerückt, bezw sind nicht sichtbar. Oft geht es mehr um die persönliche Darstellung / Frustbewältigung, oder Rechthaberei hauptsache am Thema vorbei.

    Was ist das Thema? Ein Forum ist für den gegenseitigen Wissensaustausch unter Gleichgesinnten. Das man das nicht immer ganz strukturiert und schwarz weiss machen kann ist klar. Wenn aber das Beispiel Postzuege schon zig mal "diskutiert" wurde, erwarte ich das man sich die Details zuerst selbst zusammen sucht. Dann wird einem vielleicht auch klar warum es eine gewisse Struktur braucht :)

    Meinungsterror und sonstige Selbstdarstellung finden wir in den sogenannten sozialen (was für ein Widerspruch) Medien zur Genüge.
    Bei mir persönlich löst es eine Reaktion aus die ich auch nicht toll finde, ich schreibe mehr und auch nicht zum Thema. Andere ziehen sich wohl zurück, oder haben es schon gemacht, leider.
    Sobald man wieder mal in älteren Beiträgen sucht, stellt man mit Schrecken fest das es zwar schon immer Themenfremde Querulanten gab. Die aber eine Gewichtigkeit bekommen die dem Forum nicht gut tut. Anders gesagt, die richtig gewinnbringenden Beiträge und User werden immer mehr von "blaBla" in den Hintergrund gedrängt, oder verschwinden ganz. Etwas wo ich mir mehr Steuerung seitens der Admins wünsche, im Bewusstsein das diese keine einfach Aufgabe ist und erst recht Widerstände auslöst.

    Dazu noch so viel. Man muss nicht alles erklären und rechtfertigen!

    Wenn im Thread zum Twindexx zwei Seiten lang über diese und jenes spekuliert wird ohne zu einem Schluss zu kommen, muss mir niemand beleidigt erklären warum er jetzt doch nochmals die Frage stellt die niemand beantworten kann/möchte.

    Und um den Einwänd "man darf doch noch fragen" klar zu stellen, ja man darf.
    Wenn ich aber eine rhetorischen Frage stelle und im Hauptsatz sage: Im Ausland ist alles super ist es halt doch am Thema vorbei und gilt der Selbstdarstellung. Wenn ich ein Frage stelle deren Anwort man selbst erarbeiten kann, liegt es wohl an meiner persönlichen "Faulheit" dem Thema auf den Grund zu gehen.
    Wenn Fragen gestellt werden die für andere klar sind aber einem selber nicht, hilft das Forum :)

    Mir gefällt das System Forum nach wie vor und absolut. Es gibt immer noch ein paar ganz tolle Beiträge, auf die man sonst nicht kommt. So eine Internationalität und einen Zusammenhalt über Generationen gibt es sonst nicht.

    Hoffentlich bleibt das dabei und das ich nenne es mal Stammtischgepoltere legt sich wieder (man muss ja nicht zwingend jeden Tag einen Beitrag verfasse um im Forum zu bleiben, egal ob das nun technisch Bsp. Smartfon möglich ist oder nicht..)

    (KS Modus ein)
    - Kommunkation ist immer auch davon abhängig wie die Nachricht beim Empfänger ankommt.
    - Ein gewisses Verständnis für den Sender sollte auch der Empfänger entgegen bringen können.
    - Meinungsfreiheit heisst nicht das man immer und überall was dazu meinen muss
    (KS Modus aus)


    Ich persönlich habe leider auch keine Lösung gegen die Vorgänge ausser es hier so nieder zu schreiben und es selber zu leben wie man es gerne hätte (und ob das immer gelingt möchte ich nicht abschliessend beurteilen).
    Ich sehe meinen Beitrag darum nicht als sonderlich weiterbringend an. Wenn es aber nur schon (stillschweigend) Zustimmung oder Ablehnung gibt, haben vielleicht andere auch die Motivation sich in die Diskussion einzubringen. Womit wir wiederum beim Sinn des Format Forums wären.

    mfG Stefan
    (hat vor langer langer Weile auch Kommunikation in allen Faceten an einer FH als Stoff gehabt und verfolgt das BFS und entsprechende Formate seit dieser Zeit ;) )

  • Ihr sprecht mir aus dem Herzen.

    Die Bahnen machen nicht alles richtig, es gibt etliches, was man verbessern könnte. Wenn wir hier im Bahnforum auf Dinge stossen, die auf den ersten (und oft auch zweiten) Blick unsinnig erscheinen, dann darf man fragen, wie die Bahn wohl zu dem Entscheid gekommen ist.
    Was aber echt störend ist, wenn man nicht fragt, wie und warum etwas so zustande gekommen ist. Experten gibt es zu fast jedem Thema, man kann sie fragen. Nein, man greift sich einen Aspekt raus und führt diesen einzigen soweit aus, bis eine Sache bewiesen scheint. Quasi q.e.d.
    Was regelmässig ausgeblendet wird, ist die Tatsache, dass man zum Zeitpunkt des Entscheides noch x andere Aspekte hatte, welche zu beachten waren. Und damals wurden ev. andere Aspekte höher gewichtet. Oder die Rahmenbedingungen wurden geändert.

    Man kann hier viel lernen, wenn man will. Es wäre schön, sich das wieder mal zu vergewissern.

    Schönen Abend allerseits!

  • Grundsätzlich sehr einverstanden. Ich kritisiere die Bahnen ja nicht weil ich sie hassen würde oder aus Prinzip unzufrieden wäre. Ich fahre gerne mit der Eisenbahn.

    Aber manchmal gibt es Aspekte, die einem als Nichtbahnexperte schlicht unklar sind. Meine oben durch looker als lowlight angeführte Frage - Signalstörung im GBT wo es keine hat - wie soll ich wissen, dass nicht vorhandene Signale eine Störung haben? Hat es welche, ist es ja klar. Aber wenn nicht? Und dann kommen Antworten wie z.B. mit den Tafeln, welche sie angeblich vetreten bzw. deren nichtvorhandene Standorte markieren. Ist dann nicht wirklich aufschlussreich.

    Bei allem Verständnis und Respekt: die Insider und Experten müssen sich vielleicht auch manchmal der Tatsache stellen, dass aussenstehende schlicht nicht über den Wissenstand verfügen, den sie halt nun mal beruflich haben.

    Ich bemühe mich anständig zu bleiben. Es gelingt mir nicht immer gleich gut, zugestanden. Aber man darf doch die Frage stellen, weshalb etwa eine guterhaltene Lok der SOB als Ersatzteilspender dienen sollen muss. Ist eine derartige Frage wirklich so weltfremd?

  • In meinen Augen kommen hier bei berechtigter Kritik die Bahnen in der Tendenz zu gut weg. Das liegt einerseits an den hier mitschreibenden engagierten Eisenbahnern, sowie einigen Schreibern die im Auftrag der Bahnen versuchen die Stimmung professionell zu beinflussen. So kann es durchaus vorkommen, was jetzt wohl der Fall ist, dass die Stimmung total ins eher negative kippt. Ich denke da soll doch für alle gelten "take it or leave it".

  • Wie gesagt man darf Fragen stellen und das ist auch der Sinn hinter diesem Medium. Und wer nie fragt bleibt ;)

    Der Ton macht aber die Musik.

    Deine ( luesker) Fragestellung in Sachen Ersatzteilspender zeigt mir eben das du schonmal kein Verständnis für die Antwort hast. Abgesehen davon wurde man im Thread darüber informiert das die Lok nicht gut erhalten ist. Also ist Deine Aussage..
    Die Sache wegen den Signalen fand ich eher belustigend, so kann man es natürlich auch sehen. Die Welt ist halt sehr oberflächlich und man sieht nicht alles. Soweit so gut, aber auch da höre ich bei Dir den speziellen Unterton raus: "wollen die uns für doof verkaufen". Anstatt mal kurz nachzudenken was dann alles unter dem Begriff Signal/Stellwerk was aus auch immer definiert ist.
    Ich bin übrigens auch kein Experte und/oder arbeite bei der Bahn. Ich lese und beobachte was mich interessiert. Politik lasse ich wenn möglich bei Seite, andere betonen es erst recht.
    Um noch kurz beim persönlichen zu bleiben ( luesker) Jep, man darf dich auch loben, du machst aktiv und anständig mit, das schätze ich auch an Dir :thumbup: ich hoffe Du nimmst es mir nicht allzu übel das ich Dich so als Beispiel rausgenommen habe um meine Meinung zu untermalen. Mit Beispielen geht es halt immer besser.

    Allgemein, ich verstehe vor allem den Frust der Direktbeiteiligten die wohl irgendwann genug Erklärung gegeben haben: Ist doch egal was die Bahn macht, kommuniziert was auch immer. Wenn es jemand nicht verstehen möchte ist er einfach mal empört darüber. Darum ist es eigentlich auch egal was man im Störungsfall sagt, jemand findet es sicher falsch oder doof.
    Der User der vor allem am Wochenende hier aktiv ist, ist so ein Beispiel, egal was und wie etwas erklärt wird man bleibt standfest bei seinem (Scheiben-)Weltbild. Da fragt man sich halt schon was das soll.

    Danke Intelitrain, Deine Zeilen unterschreibe ich gerne noch mit :)

    3 Mal editiert, zuletzt von looker (9. Januar 2017 22:43)

  • Sagen wir's mal so:
    Ich erlebe im BFS in den letzten ein-zwei Monaten eine ähnliche Tendenz wie sie auch in anderen Online-Foren zu finden ist: Es geht immer mehr in die Extreme, es wird immer persönlicher und es triftet immer mehr ins Stammtischgepolter ab.
    Man findet etwas nicht mehr schlecht, man findet es scheisse. Man sagt nicht mehr, den Entscheid von Bahn xy verstehe ich aus Grund 123 nicht, sondern man sagt Bahn xy ist blöd (sinngemäss) warum entscheidet sie so und nicht wie ich will. Man sagt nicht mehr, ich habe eine andere Meinung als du, sondern was schreibst den du für ein Blödsinn (sinngemäss).

    Man bringt bei Kritik keine Argumente sondern "es ist eh falsch/die blöden Bahnen verar****chen uns sowieso/Projekt 123 kommt eh nicht/Politiker xyz macht eh alles falsch/usw." Wird dann nach Argumenten gefragt, kommt nichts.

    Ich habe Mühe mit dieser Entwicklung, ich habe Mühe damit, dass es immer mehr in Mode kommt, Andersdenkende nicht mit Argumenten, oder auch nur Akzeptanz dieser Meinung zu begegnen, sondern mit angriffigigen, provokanten Antworten.

    Nicht falsch verstehen. Das ist ein allgemeiner Eindruck, die sich durch das Lesen in diversen Threads ergeben hat. Ich zeige mit dem Finger auf niemanden und ich sage auch nicht, User a, b, und c. sind dafür verantwortlich. Ich sehe diesen Thread hier auch nicht als "Zämeschiss" ggü. bestimmten Usern, sondern als allgemeiner Hinweis und Denkanstoss...

    Ich habe das BFS bisher als Forum kennengelernt, welches sich in Sachen Diskussionskultur stark vom Stammtisch, anderen Online-Medien aber auch den meisten Foren (diverse Themen) abgehoben hat und hoffe sehr, dass dies auch weiterhin der Fall ist.

  • Auch ich empfinde es so, dass die "Netiquette" etwas zurück geht. Ich habe das Gefühl, dass einige mehr
    Informationen erwünschen, als dass die Bahnmitarbeiter erlaubt sind mitzuteilen.

    Es ist eine starke Leistung und ein guter Zusammenhalt zwischen Lieferanten und SBB, dass nicht jeder
    Hühnerschiss im Internet verbreitet wird. Dies soll auch so bleiben, damit die wirklichen Verantwortlichen
    in Produktion, IBS sowie weiteren Funktionen einfach ihre Arbeit machen können, ohne Einfluss von
    Boulevardmedien- und Foren.

    Beste Grüsse,
    Nordi

  • Hallo zusammen

    Ganz falsch scheint mein Beitrag also nicht zu sein... Folgende weiteren Inputs von meiner Seite:
    Die Posts von looker und Intellitrain präzisieren genau das, was ich meine, nur das sie es "theoretisch" besser auseinander nehmen und ich es mehr praktisch geschrieben habe (liegt mir besser).

    Den Post von Intellitrain kann ich insbesondere hinsichtlich der Vielseitigkeit der Aspekte, die bei einem Entscheid vorliegen nur noch stärken und genau das ist der Punkt. Weiter hilft auch hier die sprachliche Präzision, wie auch gerade kürzlich am Beispiel des RhB-Vorortszugs mit dem angeblichen Motorschaden schön aufgezeigt wurde. Das RhB-Personal sprach von einem Motorenschaden. Niemand hat etwas von Fahrmotor gesagt und da schliesst sich eben auch ein Problem mit der Lüftung nicht aus. Ein Beispiel auch aus der Theorie: Du hast nur eine Orange, aber zwei Leute, die sie wollen. Was machst du? Du kannst Person A die Orange geben und Person B verärgern oder umgekehrt. Du kannst die Orange halbieren und hast zwei halb zufriedene Personen. Noch besser ist mal zu fragen, was die Personen mit der Orange anstellen wollen: Vielleicht will einer ja die Schale, damit er einen Kuchen backen kann und der andere nur den Saft um ihn zu trinken. So kriegt Person A zuerst die Orange für die Schale und Person B nachher für den Saft und beide sind zufrieden. Oft verhält es sich hier mit Fragestellungen sehr ähnlich nur dass es nicht um die Zufriedenheit geht.

    Dann weiter: Auch dieser Thread nimmt bereits leicht kafkaeske Züge an, in dem Joachim ohne weitere Beispiel mal sagt, dass die Bahnen oft zu gut dargestellt werden. Immerhin fragt Cursator mal nach, ob auch Beispiele kommen. Ich bin gespannt... Ich selber weiss von etwa zwei bis drei Professionellen im Forum, die bei einer Bahn für Fragestellung im Marketing oder dergleichen zuständig sind und glaube das auch noch ganz gut einschätzen zu können.
    Weiter sollte man sich zu dieser Fragestellung auch noch vor Augen führen, dass die Bahnen vielleicht gar nicht so schlecht sind, wie sie manchmal dargestellt werden... (ich gehöre übrigens auch noch ganz gerne zu den Schwarzsehern, versuche aber wenigstens bei der Faktenlage zu bleiben.

    Den letzten Satz im Beitrag von oberländer kann ich ebenfalls gut nachvollziehen und mir geht es eben genau auch so: etwas weniger Stammtischgepolter und etwas mehr Fakten und es wird sofort wieder besser.

    Gruss Chrigi

  • So lange ihr damit nicht mich meint... =O
    Nein Spass beiseite.

    Das Forum ist eine tolle Sache. Ich habe dank dem Forum neue Leute kennengelernt, da freut man sich immer wieder, wenn man solche Bahnfans ganz unverhofft trifft.
    Dann gibt es viele, welche ich zwar nicht persönlich kenne, weil ich nicht weiss, wer sich hinter dem Namen "versteckt", aber das Diskutieren, das Raten bei Quiz und das Fachsimpeln macht immer wieder Spass, auch wenn man teilweise nicht immer ganz zu 100% der gleichen Meinung ist.
    Und da gibt es nun mal auch User, mit denen ich halt nicht klar komme (aber das geht wohl jedem von uns so)... aber vielleicht wird das Kriegsbeil ja mal begraben.

    Was auch gelegentlich zu hitzigen Debatten führt, ist wenn jemand in einer Meldung einer bestimmten Gruppe oder Partei wieder mal die Schuld gibt, das es so gekommen ist. Das bringt nicht viel und ist gerne wieder mal die Initialzündung für ein "wüstes" Hickhack. Und ändern tut es an der Sache so oder so nichts...
    Ich habe auch kein Problem zu zugeben, dass ich früher auch eine Mitschuld getragen habe, dass es in einigen Threads verbale Schaumschlägereien gegeben hat. Doch da bin ich zu200% sicher nicht der Einzige. Nur deswegen irgendwelche User bis aufs Lebensende abzustempeln, bringt nichts. Nachtragend sein hat noch niemandem einen Oscar oder einen Meistertitel eingebracht.

    Was sich auch immer wieder ein bisschen in zwei Fronten teilt:

    1. Man kann nicht nur aus Liebe zum alten Rollmaterial damit fahren, bis es nach 61 Jahren irgendwann komplett auseinander fällt. Wenn etwas ihr Lebensende erreicht hat, ist es so und dann muss Ersatz her.
    2. Andererseits bringt es ausser hohe Kosten auch nichts, wenn unterbeschäftigte und überbezahlte Schreibtischtäter meinen, sie müssen alle paar Jahre die Welt neu erfinden, nur um irgendwo beim Chef oder bei einer befreundeten Firma gut dazustehen und noch etwas Bonus einzustreichen.

    Auch Bahnen zu verunglimpfen bringt nichts. Wo gearbeitet wird, werden Fehler begangen. Der Mensch, welcher komplett fehlerfrei arbeitet, muss wohl zuerst noch in einem Schlafzimmer gezeugt werden. Ein Management macht genau so Fehler wie mal ein Lokführer, ein Zugchef oder ein Billetverkäufer. Wichtiger ist allerdings, dass man dazu steht.

    Ich selber gehöre schon auch nicht zu den Leuten, die alles Neue super, Klasse, toll und megagenial finden. Etwas Neues macht dann Sinn, wenn es a) das wirklich braucht und b) besser ist als das Alte. Und nicht dann, nur will jetzt einer einen Splean gehabt hat und viel später erweist sich das als klarer Nachteil.

    Ob du recht hast oder nicht... sagt dir gleich das Licht :)

  • Hast du für so eine Anschuldigung irgendwelche Belege...?

    Das würde mich also auch mal interessieren.

    Ich bin seit 2004 in diesem Forum unterwegs, seit 2009 berufsbedingt auch mit "internem Wissen". Ich schreibe als Bähnler aber nur Infos ohne weitergehende "Brisanz" (nach persönlichem Ermessen) rein, bzw. nur Informationen, die auch von Passagieren am Ereignisort stammen können.

    Mag sein, dass ich ein gewisses Wohlwollen zur Bahn einbringe, es gibt aber auch immer wieder Entscheidungen, die ich bei meinem Brötchengeber kritisiere - dies in aller Regel aus Kundensicht (für alles andere nehme ich die mir zur Verfügung stehenden direkteren, internen Wege ;) ). Da ich aber eben auch versuche, über den Tellerrand hinauszuschauen, bin ich kein Freund von plumpen Stammtischparolen und würde mir wünschen, dass dies alle anderen Forenteilnehmer auch tun würden.

    Unwissen ist letztlich auch nichts Böses, wie etwa im Falle der Signaldiskussion im GBT. Es ist aber der Ton, der die Musik macht ("Im GBT gibt's doch gar keine Signale." vs. "Wie kann es im Gotthard zu Signalstörungen kommen, wenn doch alles über ETCS läuft? Vielleicht klärt mich da mal ein Lokführer auf. ;) ").
    Postings mancher User können da hin und wieder eben doch etwas arrogant rüberkommen.

  • 2. Andererseits bringt es ausser hohe Kosten auch nichts, wenn unterbeschäftigte und überbezahlte Schreibtischtäter meinen, sie müssen alle paar Jahre die Welt neu erfinden, nur um irgendwo beim Chef oder bei einer befreundeten Firma gut dazustehen und noch etwas Bonus einzustreichen.

    Tschuldigung, dass jetzt gerade das als Beispiel dient, aber es bietet sich halt an.

    Ob bei einem Thema "unterbeschäftigte und überbezahlte Schreibtischtäter" am Werk sind entscheide ich gerne selbst. Um dies zu entscheiden lese ich gerne Fakten, Argumente und schlaue Überlegungen, und komme dann zu meinen eigenen Schlüssen.

    Was ich ganz sicher nicht lesen will sind solche Aussagen wie die obige, denn das ist nur inhaltsleeres Gepoltere, das mich im Verständnis um die Vorgänge im Eisenbahnbereich kein Stück weiter bringt. Deshalb will ich sowas auch nicht sehen.

  • In eurer Welt mag es vielleicht keine überbezahlten Schreibtischtäter geben, schön. Aber in der realen Welt gibt es sie eben schon... sogar an meinem Arbeitsort

    Ein indisches Sprichwort sagt:

    Mare bina svarg nahin milta
    (Ohne zu sterben kommt man nicht in den Himmel)

  • Hallo an Bähnler und Nicht_Bähnler,

    stamme aus und lebe "im grossen Kanton" und bin mir absolut klar darüber, dass ich eigentlich als Ratgeber unerwünscht bin. Doch kenne ich Eure Mentalität schon mehrere Jahrzehnte und habe meinem in maximal drei Jahren zuende gehendem aktivem Berufsleben gelernt, genau zu beobachten. Ihr jammert hier auf einem verdammt hohen Niveau, und das sogar zweifach :

    1. Die SBB sowie nahezu alle Privatbahnen stecken alle deutschen Wettbewerber in den Sack, sowohl technisch, organisatorisch und im Blick auf die Befriedigung der Kundenwünsche.

    2. Euer Ton untereinander hat in der letzten Zeit etwas an Schärfe zugelegt, nur ist er immer noch meilenweit entfernt von dem, was bei http://www.drehscheibe-online.de üblich ist. Ja, es gab auch schon unschöne Auswüchse hier (ich erinnere mich an den Wechsel der Sprache in einem Diskussionfaden), ist aber gegenüber anderen Foren vernachlässigbar.

    Damit will ich nicht behaupten, dass es noch oder wieder besser ginge. Nur sieht eine Weltuntergangsstimmung definitiv anders aus!

    RuhrIndianer

  • Hallo zusammen

    Spannende Diskussion und schon wieder wird es unterhaltsam und erinnert genau an das, was meine Vorschreiber und ich meinen:
    kabelleger ermahnt quasi Toomai, dasser gerne selber entscheidet, wo Schreibtischtäter am Werk sind und wo nicht. Mir geht das genauso. Lustig, dass dann Toomai kontert, es gäbe in der realen Welt welche und in "unserer" vielleicht nicht. Hätte er das richtig und eben präzise gelesen, hätte er gemerkt, dass kabelleger, das gar nicht in Abrede stellt, sondern einzig, dass er sie selber entlarven will. Eher tragisch ist dagegen, wie Toomai es in gut einer Zeile schafft, die anderen damit in den Dreck zu ziehen und das obwohl er den Post von kabelleger nicht einmal richtig gelesen hat.
    Vielleicht regt auch dieser Post den einen oder anderen User zum denken an.

    Gruss Chrigi

  • @RuhrIndianer

    Ach, du bist doch als Ratgeber sicher nicht unerwünscht, da gibt es viel Schlimmere.

    Jammern auf hohen Niveau ist nun mal eine Erscheinung in den Breitengraden, wo es den Leuten noch gut geht, da gebe ich dir Recht. Ja, manchmal wird der Ton etwas schärfer, siehe oben. Nur habe ich mir nun als Neujahrsvorsatz fürs 2017 zu Herzen genommen, auf solche beiträgesammelnden "Antworten" gar nicht mehr einzugehen, habe besseres zu tun.

    Ich habe auch schon gehört, dass es im DSO ziemlich ruppig zu und her gehen kann... Aber ich denke dort sind es einige hundert oder tausend User mehr?

    Das Forum hier ist wirklich vom Aufbau und Verständnis sehr gut aufgebaut. Klar könnte es vielleicht irgendwo noch etwas verbessert werden, ist aber wohl bei jedem Forum so. Nach meiner Meinung müsste nichts geändert werden.
    Verstehe nur nicht ganz, was du mit "Weltuntergangsstimmung" meinst... ;)

    Ob du recht hast oder nicht... sagt dir gleich das Licht :)

  • @RuhrIndianer

    Die Frage, ob und wie fest jemand hier erwünscht ist, entscheidet sich sicher weniger an seiner Herkunft oder seinem Wohnort, sondern daran, auf welche Art jemand hier an den Diskussionen teilnimmt.

    Die Einteilung "die von hier sind alle gut und die nicht von hier sind alle böse" ist ziemlich idiotisch. Wie in allen Bereichen des Lebens wird man in jedem Land Vernünftige finden. Und auch hier gibt es weniger Vernünftige.....

    Ich diskutiere gerne mit den Vernunftgesegneten dieser Welt :) egal woher sie kommen!

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