SARS-CoV-2 - Auswirkung auf Angebot und Auslastung im ÖV (ohne Maskenthematik)

  • Diese Schlussfolgerungen sind ja nicht grundsätzlich falsch. Aber kann die Wirtschaft dies wirklich verkraften? Wir sprechen hier nicht von einem lokalen, sondern von einem weltweiten Problem. Ich bin mir weiterhin nicht sicher ob dann allenfalls zwei Monate wirtschaftlicher Stillstand in vielen Branchen am Ende nicht mehr Schaden anrichtet. Und sollte dem tatsächlich so sein: Wer soll dies alles bezahlen?

    Wir haben vor etwas mehr als zehn Jahren feststellen können, dass es nicht viel braucht um die Wirtschaft vorübergehend in eine massive Talfahrt zu schicken. Ich würde nicht behaupten wollen, dass sich bereits die ganze Welt davon erholt hat. Ich weiss nicht ob wir dies gerade im Hinblick auf drohende Arbeitslosigkeiten wirklich stemmen können.

  • Wo viel Wirtschaft, da ist auch viel Kapital.
    Genau dieses Kapital braucht es jetzt und hier zum Überleben der gefährdeten Bevölkerung.
    Wenn das die Politiker verpassen, dann gibt es viele Tote.
    Und die Politiker, Berset und Co., sind nahe am Totalversagen, weil die Lehren aus anderen Länder nur sehr zögerlich umgesetzt werden. Dies kann fatal sein.

    Aus der heutigen nzz:

    Die Schweiz gehörte zu den ersten Ländern in Europa, die wegen der Corona-Krise ein Veranstaltungsverbot verhängte. Sonst riefen die Behörden die Bevölkerung dazu auf, sich regelmässig die Hände zu waschen, in der Öffentlichkeit Abstand zu halten und bei Fieber und Husten zu Hause zu bleiben. Diese eher sanften Massnahmen sollten genügen, um die Virenkrankheit in Schach zu halten.

    Bis jetzt jedoch zeigt das Abwehrdispositiv der Behörden leider wenig Wirkung: Die Zahl der erkrankten Personen in der Schweiz klettert in unvermindertem Tempo in die Höhe. Stand Mittwoch, haben sich 645 Personen mit dem Virus angesteckt. Innerhalb von einer Woche hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle mehr als verzehnfacht. Nur in wenigen Ländern breitet sich das Coronavirus noch rasanter aus als in der Schweiz.
    Das lässt befürchten, dass die Schweiz – mit einigen Tagen Verzögerung – dem Beispiel Italiens folgt. Die Kurven der gemeldeten Corona-Fälle gleichen sich in beiden Ländern. Am 22. Februar wurden in Italien 62 Fälle gemeldet. Eine Woche später waren es 888 Fälle, gegenwärtig sind es 12 462 Fälle. Im Nachbarland brachte dies das Gesundheitssystem in den betroffenen Regionen bereits an die Grenzen. Das Ärzte- und Pflegepersonal arbeitet am Rande der Erschöpfung, ältere Patienten werden infolge Bettenknappheit abgewiesen. Die italienische Regierung sah sich deshalb zu drastischen Massnahmen gezwungen: Das ganze Land wurde zur Sperrzone erklärt – die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung wurde auf ein Minimum begrenzt. Attilio Fontana, seines Zeichens der Regionalpräsident der Lombardei, will noch viel weiter gehen: Er forderte am Mittwoch die Einstellung des gesamten Wirtschafts- und öffentlichen Lebens.
    Unser Land verfügt im Gegensatz zu Italien über eine deutlich bessere medizinische Versorgung – es gibt mehr Spitalbetten und mehr Ärzte pro Kopf. Trotzdem muss sich auch die Schweizer Bevölkerung auf aussergewöhnliche Zustände in den nächsten Tagen und Wochen gefasst machen. Steigen die Fallzahlen weiter exponentiell an – und davon ist realistischerweise auszugehen –, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Behörden zu einer drastischen Reaktion gezwungen sehen. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat sich am Mittwoch entsprechend geäussert.

    Zu den möglichen weitergehenden Massnahmen zählen etwa die Schliessung von Schulen und Universitäten, Einschränkungen für Gastronomie und Verkehr, Sperrzonen und Ausgehverbote. Dies geht weit, sehr weit und verursacht enorm hohe volkswirtschaftliche Kosten. Wenn sich indessen eine Erkenntnis aus den bisherigen Erfahrungen mit dem Virus ableiten lässt, dann ist es diese: Nur mit Massnahmen, die eine radikale Verhaltensänderung der Bevölkerung bewirken, lässt sich die Ausbreitung des Coronavirus stabilisieren. Dass dies überhaupt möglich ist, zeigt sich etwa in Südkorea, Hongkong und Singapur.
    Noch setzt die Schweiz grösstenteils auf Massnahmen, die auf die Eigenverantwortung der Bürger setzen. Damit haben Bund und Kantone die erste Phase der Krise gut gemeistert. Jetzt allerdings darf der Zeitpunkt für angemessene Massnahmen nicht verpasst werden, die der Dynamik der Lage gerecht werden. Angesichts der exponentiell ansteigenden Erkrankungen könnte «angemessen» bedeuten, dass der Staat stärker in das alltägliche Leben eingreifen muss als bisher. Die grosse Prüfung für die Schweiz steht noch bevor.

  • Sicher, grosse Firmen haben das Kapital und werden dies schon durchstehen. Aber was ist mit den ganzen kleineren Unternehmen?

    Ein paar Tage kann man auch dort sicherlich überbrücken. Aber gelingt dies auch längerfristig? Ich bezweifle dies stark. Wer bezahlt den Leuten die dadurch ihre Stelle verlieren den Lebensunterhalt? Und nein, ein Unternehmen welches Konkurs geht, ist nach zwei Monaten nicht einfach wieder da als wäre nichts gewesen.

    Ich verstehe weiterhin gut dass man Massnahmen zu treffen versucht um die Verbreitung zu verlangsamen. Dennoch glaube ich, dass wir und als Menschheit da gerade ein sehr grosses wirtschaftliches Eigentor schiessen. Vielleicht wird sich in ein paar Monaten zeigen dass ich damit falsch liege, ich hoffe es zumindest.

  • In Tirano kommt man meines Wissens aber nicht mehr aus dem Bahnhof. Ich glaube sogar, der RhB Bahnhof gehört "zolltechnisch" noch zur Schweiz. Wenn man hinaus geht, ist man in Italien, darum ist wahrscheinlich dieser Durchgang (Zoll) nur erschwert möglich, das habe ich zumindest gehört.

    Warum fährt man mit der S50 noch bis Varese, diese sollte in Stabio enden? Varese sowie die anderen Bahnhöfen sind ja auch in Italien.

    Und wie sieht es aus mit den übrigen Verbindungen (RE Erstfeld-Milano nur noch bis Chiasso, IR Brig-Domodossola Ausfall, RE Bern-Brig-Domodossola nur noch bis Brig?)

    Wie sieht es aktuell eigentlich aus mit den Zügen in der Schweiz während der HVZ? (Zürich-Bern, ZVV, etc.) sowie an den Bahnhöfen? Sind diese schwächer ausgelastet? Die "Männchen" der Belegungsprognosen möchten aber noch nichts wissen von einer schwächeren Auslastung.

    DIe RhB hat mWn auch geschrieben, man könne bis Tirano fahren, käme dort nur u.U. nicht mehr aus dem Bahnhof, deshalb empfehlen sie, vorher auszusteigen.

    Bis Domo wird nach aktuellem Stand des Irrtums noch weiterhin gefahren, sowohl mit den SBB-IR (einschl. des IC 1067) als auch durch die BLS-RE. Postauto stellt die Simplonpasslinie ab morgen (bzw. mittlerweile - also Do, 12.3.) südlich von Iselle ein. Kann aber gut sein, dass das bald weiter eingeschränkt wird, so wie die Diskussionen aktuell laufen.

    DIe "Manndli-Steuerung" arbeitet i.d.R. nicht so schnell und stützt sich nach meiner Kenntnis auf Durchschnittswerte der letzten xy Monate (deshalb gibts manchmal im Wintersportverkehr da auch recht merkwürdige Angaben - wobei Wintersport ohnehin wirklich schwierig abzuschätzen ist).

  • Was wir tun sollen? Endlich die Empfehlungen des BAG ernst nehmen und konsequent umsetzen. Ich sehe immer noch viele Menschen, die meinen für sie gelte das nicht. Begrüssen sich mit Küsschen, kommen ohne Not um 8 Uhr ins Büro, führen nicht zwingend notwendige Meetings mit 10 Personen in Sitzungszimmern mit Fassungsvermögen 8 Personen durch, etc. Habe letzthin (<7 Tage her) ein Foto gesehen einer Lok, da waren vier Personen im Führerstand. Ist das irgendwie notwendig? Die SBB hat Führerstandsmitfahrten, die aus nicht Ausbildungs- oder sonstigen Gründen unverschiebbar oder unvermeidbar sind, untersagt.


    Michael: Offenbar gibt es da jetzt Menschen, die Geld nicht ausgeben. Ich gehöre nicht dazu. Denn mein Leben läuft zumindest was das Konto angeht ganz normal weiter. Vermutlich fällt übernächstes Wochenende ein Museumsbesuch aus. Da gebe ich vielleicht mal ein paar Franken nicht aus. Das Geld der Endverbraucher fliesst also nach wie vor in die Wirtschaft.

    Menschen, die normalerweise in einer Kantine oder in einem Restaurant essen gehen, tun dies nun deutlich weniger. Aber die essen trotzdem, da bin ich sicher. Aber die Gastrobranche macht nun wohl Betriebsferien, die sie ohne Zustupf nicht mit ihrer Liquidität überleben. Vielleicht müsste sich diese Branche nun halt kurzfristig umorientieren und statt auf die Gäste in der Mittagspause zu warten all die Home Office Worker zu Hause beliefern. Die führen nun ganz sicher Kurzarbeit ein, der Steuerzahler überbrückt. Dito bei Hotels, Eventveranstalter etc. Die Menschen, die nun nicht in den Hotels übernachten und die Events nicht besuchen behalten ihr Geld. Das Geld ist also grundsätzlich vorhanden. Es ist nicht so, dass die Menschen plötzlich nicht mehr konsumieren, weil sie von einem Tag auf den anderen kein Geld mehr haben. muss nur richtig eingesetzt werden.

    Auch die Verkehrsbranche wird sicher einen Einnahmenrückgang erleiden. Er fällt etwas weniger akzentuiert aus, da viele einerseits Abos haben und andererseits das System teilweise nicht durch die Benutzer finanziert ist.

    Am rogorosesten betroffen ist wohl die Luftfahrt und noch schlimmer die Kreuzfahrt-Industrie. Diese beiden Branchen laufen stets auf dem letzten Zack, weil permanent ein Überangebot am Markt ist, welches die Preise auf das absolute Minimum drückt und keine nachhaltige Entwicklung der Branche erlaubt. Bei den Banken hat man die Stresstests eingeführt. Sie müssen über Reserven verfügen. Interessanterweise gibt es das in dieser Form bei anderen Rückgrat-Industrien nicht. Die gehen sofort hops, wenn die Konjunktur schon nur Schnupfen hat. Geschweige denn Corona. Aber da die Grossen in der Luftfahrt eh systemrelevant sind, werden sie sicher vom Steuerzahler wieder gerettet. So gesehen sind Swisshansa, Austrian, British Airways, Delta und wie sie alle heissen sowieso immer wieder mehr oder weniger direkt subventioniert.

    Wenn man nun die Wirtschaftsanalysten so hört, dann wurde ein Rückgang am Markt schon lange erwartet. Immer nur nach oben wie in den letzten Jahren im Dow Jones geht nicht, besonders wenn viele Unternehmen aufgrund der tiefen Zinsen sich immer mehr verschuldet haben. Gerade in den USA spricht man hier von einer klassischen Blase (mal wieder...) Selbst der Ölschock vom Montag hätte da ohne Corona gemäss diversen Meinungen gereicht, um eine deutliche Korrektur einzuleiten. Der normale Anleger verliert dabei, irgend jemand anderes gewinnt.

    Der wirtschaftliche Schaden wird viel grösser, wenn dann wirklich nichts gemacht wird und plötzlich die Leute alle zusammen das Haus nicht mehr verlassen. Dann funktioniert dann gar nichts mehr (Strom, Wasser, Lebensmittel, Internet) etc. Das ist dann der wirtschaftliche Supergau, weil so dann richtig massiv Kapital vernichtet wird.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Wo viel Wirtschaft, da ist auch viel Kapital.
    Genau dieses Kapital braucht es jetzt und hier zum Überleben der gefährdeten Bevölkerung.

    Dieses Kapital wird die Wirtschaft dafür verwenden, als Unternehmen selber zu überleben. In so einer extremen Lage ist bei der Wirtschaft am Ende des Tages jedes Unternehmen sich selber das nächste, sprich das eigene "Überleben" ist wichtiger als das Schicksal des kleinen Arbeitnehmers. So wie ich die Wirtschaft einschätze, sind Entlassungen aufgrund des Virus zu befürchten, bzw, dass die betroffenen Personen dann auf die Sozialwerke abgeschoben werden.

    Die Behörden werden daraus folgend nicht nur auf der gesundheitlichen Seite massive Probleme kommen, sondern auch auf der sozialen Ebene, weil mit Entlassungen aufgrund der wirtschaftlichen Lage gerechnet werden muss.

    Für den öV - um auf das eigentliche Thema hier zurückzukommen - bedeutet dies einerseits eine Abnahme der Belastung, andererseits wird sich gerade das Personal an der Front (Kundenbegleiter, Transportpolizei, Verkaufspersonal aber wohl auch Lokpersonal) verstärkt anstecken rein aufgrund der grösseren Exposition und damit auch verstärkt temporär ausfallen. Das eine oder das andere wird zu einer Reduktion des Angebotes zwingen.

    Ich hege die Befürchtung, dass das auch "andersrum" passieren wird. Angesichts der bescheidenen Massnahmen seitens des Bundesrates ist zu befürchten dass sich das Virus voraussichtlich so extrem verbreiten wie in Italien, so dass der Bundesrat über kurz oder lang bald keine andere Wahl hat, als die Rechte der Bevölkerung einzuschränken, bzw. die Ansammlung von Menschenmengen zu unterbinden.
    Er wird meiner Meinung nach nicht darum herumkommen, innerhalb der nächsten Wochen die Bevölkerung dazu zu zwingen, die eigene Mobilität und der Kontakt zu anderen Mitmenschen aufs absolute Minimum zu beschränken und auf nicht zwingend notwendige öV-Fahrten (Freizeit, Ferien) zu verzichten. Und wenn das die Schweiz nicht von sich aus macht, dann spätestens dann, wenn die Nachbarländer oder auch andere Staaten die Einreise von Schweizern verweigern. Wir müssen uns damit abfinden, dass ein grosser Teil von geplanten Ferien im Ausland bald nicht mehr möglich sein wird.


    Und die Politiker, Berset und Co., sind nahe am Totalversagen, weil die Lehren aus anderen Länder nur sehr zögerlich umgesetzt werden. Dies kann fatal sein.

    In einem Land wie die Schweiz, wo die Kantone, die Wirtschaft aber auch die Bevölkerung selber viel selbst bestimmen, ist es sehr schwierig, massive Massnahmen durchzusetzen. Wir haben ja - so meine persönlichen Erfahrungen - schon grösste Mühe die schon verhängten Massnahmen (Hände waschen, etc.) umzusetzen. Die Bevölkerung unterschätzt nach meinem Eindruck die Lage massiv, erst recht was die möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen sein könnten.

    Wenn wir nicht sofort ALLE damit anfangen, mindestens die Schutzhinweise des Bundesrates umzusetzen, dann ist es nur eine Frage von Monaten, bis das Schweizer Gesundheitssystem keine Kontrolle mehr über die Ansteckungen haben wird. Und dann haben wir ein Problem. Und das ist nach meinen Erfahrungen im Moment dem Grossteil der Bevölkerung schlicht nicht bewusst. Man meint immer noch, man könne so weitermachen wie bisher, bzw, die "Empfehlungen" des BAG seien eben Empfehlungen, die man umsetzen kann, aber nicht muss.

  • Menschen, die normalerweise in einer Kantine oder in einem Restaurant essen gehen, tun dies nun deutlich weniger. Aber die essen trotzdem, da bin ich sicher. Aber die Gastrobranche macht nun wohl Betriebsferien, die sie ohne Zustupf nicht mit ihrer Liquidität überleben. Vielleicht müsste sich diese Branche nun halt kurzfristig umorientieren und statt auf die Gäste in der Mittagspause zu warten all die Home Office Worker zu Hause beliefern.

    Hmm, ob das so Sinnvoll ist, wenn der Wirt unbewusst erkrankt ist und so dann den grossen Inkubator spielt.
    Genau gleich wie mit den Futterlieferdiensten, man weiss ja nie ob das Gegenüber nicht angesteckt ist.

    Und ob die Leute die in die Kantine/Resti gehen beim Arbeitsplatz, dann nicht selber kochen können, das wage ich zu bezweifeln.
    Und ausserdem wohnen die Leute nicht da wo die wartenden Kantinen/Restis sind, also würde viel CO2 Sinnlos verballert für ein marginalen Effekt.

  • Nur in wenigen Ländern breitet sich das Coronavirus noch rasanter aus als in der Schweiz.

    Das lässt befürchten, dass die Schweiz – mit einigen Tagen Verzögerung – dem Beispiel Italiens folgt. Die Kurven der gemeldeten Corona-Fälle gleichen sich in beiden Ländern.

    Das ist so nicht korrekt. Die Kurven der Schweiz und Italien gleichen sich zwar, das gleiche gilt aber auch für so ziemlich alle anderen europäischen Länder. Das Virus breitet sich hier also nicht schneller aus als andernorts.
    Siehe Grafik hier:
    https://twitter.com/MarkJHandley/s…3717760/photo/1
    (man beachte die logarithmische Skala der y-Achse)

  • naja, die Zahlen in der Schweiz kannst du eh nicht mehr ernst nehmen ab sofort...

    Angeblich sind wir aktuell bei 652, nur, seit Montag, also inzwischen 4 Tage, werden nur noch Personen getestet, welche in einer Risikogruppe und/oder über 65 sind (oder wirklich schon extrem stark erkrankt sind...)


    Das heisst, ein sehr grosser Teil der Bevölkerung wird bereits gar nicht mehr getestet und wiederspiegelt sich auch in dieser Zahl nicht mehr...


    Der Bund hat angekündigt, auf ein Hochrechnungsmodel zu wechseln, bisher habe ich noch keine solche Hochrechnung gesehen...

  • Das ist so nicht korrekt. Die Kurven der Schweiz und Italien gleichen sich zwar, das gleiche gilt aber auch für so ziemlich alle anderen europäischen Länder. Das Virus breitet sich hier also nicht schneller aus als andernorts.
    Siehe Grafik hier:
    http://twitter.com/MarkJHandley/s…3717760/photo/1
    (man beachte die logarithmische Skala der y-Achse)

    Das Problem an einer Epidemie (und noch schlimmer bei einer Pandemie) ist, dass es praktisch keine Chance gibt die Zahlen korrekt und einheitlich zu erheben. Ein Indikator ist da am Ehesten noch die Letalität (Tote fallen in jedem Fall auf und sind in allen Ländern gleich tot). Denn es gibt momentan keine wissenschaftlichen Erkentnisse, dass sich diese in Ländern mit ähnlicher Gesundheitsversorgung massiv unterscheiden sollten.
    Von Italien weiss man mittlerweile, aufgrund von Sequenzanalysen der Viren, dass es mindestens zwei Ausbruchsherde gab und das der erste Ausbruch viel früher war als der zweite Ausbruch. Entdeckt wurde SARS-CoV-2 in Italien aber erst beim zweiten Ausbruch. Die ersten Infektionen und auch Toten dürften im Januar noch der Grippe zugeschrieben worden sein. Das erklärt auch warum Italien, nach offiziellen Zahlen, momentan eine so hohe Letalität von gegen 4% hat: Die Dunkelziffer ist unglaublich hoch.
    Und sie wird hoch bleiben bzw. höher werden.
    Umgekehrt bedeutet das (sehr wahrscheinlich): Die Ausbrüche in der Schweiz, aber auch in Deutschland wo die Letalität noch viel tiefer ist, wurden möglicherweise deutlich früher entdeckt als in Italien und die Dunkelziffer war am Anfang deutlich kleiner als dort. Diesen Vorsprung gilt es nun auszunutzen.

    Dass die Schweiz nicht mehr alle testet ist ja nicht wegen Faulheit oder Dummheit sondern weil bei einem exponentiellen Anstieg der Infektionen die Labore nicht exponentiell mehr Tests machen können. Irgendwann sind die Kapazitäten der Labore auch erreicht und auch diese Kapazitäten müssen dort eingesetzt werden wo sie am Effektivsten sind.

  • Interessant ist auch die Bahnverkehrsinfo zu Italien. Als Grund wird "Ereignis im Ausland" genannt, als ob das Coronavirus nur in Italien wäre. Offenbar gibt es kein Textbaustein für etwas ähnliches wie Virus, Pandemie, Epidemie etc.

  • Im Moment ist das Ereignis im Ausland die Anordnung der italienischen Behörden. Das wird sich wahrscheinlich nächste Woche auf "Ereignis im inland" ändern.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Nicht zwingend. Aber vielleicht reduziert.

    Gute Lektüre zum Thema: https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/2020/drei-covi…dium=Ed_Post_TA

    Nicht weil die konkreten Zahlen dort genau stimmen, aber weil es mal ein Gefühl dafür verleiht, in welchen Grössenordnungen das Zeugs reagieren kann auf Inputs.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Hallo zusammen
    Auch beim Notstand wie im Tessin würden wir weiter arbeiten und die Züge würden fahren einfach alles was Freizeit wäre zu .
    Am besten würden alle gefährdeten Zuhause bleiben bis alles vorbei ist.
    Und bei den anderen werden es viele gar nicht merken daß sie krank sind .
    Dann könnten wir normal weiter machen wie bei der Gripe das wird alles nur so hochgespielt wegen den Hochrisiko Patienten .....

    Gruss Raphael

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!