Mobility Pricing in der Schweiz

  • Ich habe keinen passenden Thread gefunden. Falls es doch was gibt, bitte dorthin verschieben.

    Der Bundesrat hat heute das Gesetz für Pilotprojekte zu Mobility-Pricing (MIV & ÖV) in die Vernehmlassung gegeben. Diese startet am 4. Februar 2021 und dauert bis zum 17. Mai 2021.

    Das Gesetz soll voraussichtlich Anfang 2024 in Kraft treten. Davor sollen zuerst verschiedene Machbarkeitsstudien gemacht werden.

  • Zitat

    3 Fahrausweise mit vergünstigten Tarifen können mit einer Mobility-Pricing-Abgabe belegt werden, die höher ist als bei Fahrausweisen ohne vergünstigten Tarif.

    Ich hoffe nicht, dass man sich damit ein Eigengoal schiesst...

  • Niemand reist freiwillig zu Stosszeiten. Die Mehrkosten werden dies wahrscheinlich auch nicht ändern.

    Zudem bringt die Gebühr noch mehr Komplexität in das jetzt schon komplizierte Tarifsystem der Schweiz.

  • Ich hoffe nicht, dass man sich damit ein Eigengoal schiesst...

    "können", nicht "müssen". Ich hoffe, falls daraus ein Eigengoal resultiert, dass man es im Versuch merkt und bei einer allfälligen späteren definitiven Einführung daraus lernt.
    Andere Bedenken, die in obigen Beiträgen schon erwähnt wurden, teile ich z.T. auch.

  • Niemand reist freiwillig zu Stosszeiten. Die Mehrkosten werden dies wahrscheinlich auch nicht ändern.

    Zudem bringt die Gebühr noch mehr Komplexität in das jetzt schon komplizierte Tarifsystem der Schweiz.

    Geht nicht gibts nicht oder so...

    Genaue solche Aussagen sind der Grund warum z.B. das Tarifsystem so kompliziert ist. "kann man nicht vereinfachen". Ich bin überzeugt, hätten die Fernbusse in der Schweiz etwas mehr Erfolg gehabt dann wäre das Tarifsystem ruckzuck vereinfacht worden. Aber so kann man sichs halt im Monopol Bett gemütlich machen. Wird Zeit das in diesem ganzen Gefüge mal etwas Dynamik rein kommt.

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  • Ehrlicherweise muss man aber auch eingestehen, dass durch die Verbreitung der eMobilität die Einnahmen durch die Treibstoffzölle wegbrechen werden und somit eine neue Finanzierungsform der Infrastruktur gefunden werden muss.


    Zitat

    Ich bin überzeugt, hätten die Fernbusse in der Schweiz etwas mehr Erfolg gehabt dann wäre das Tarifsystem ruckzuck vereinfacht worden.

    Wohl kaum...
    Jedes TU hätte dann noch ein komplizierteres Tarifsystem, damit es seine Fahrzeuge möglichst optimal auslasten kann...

  • Wohl kaum...Jedes TU hätte dann noch ein komplizierteres Tarifsystem, damit es seine Fahrzeuge möglichst optimal auslasten kann...

    Sieht man schon in Deutschland bei der DB, wo durch die Konkurrenz aus der Flixbude nur mehr, kompliziertere Sparangebote entstanden sind, aber nichts vereinfacht wurde.

  • Bei den hier im Vordergrund stehenden Pilotprojekten handelt es sich um solche der öffentlichen Hand bzw. der Transportunter-nehmen im öffentlichen Verkehr, bei denen die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer nicht frei entscheiden können, ob sie am Projekt teilnehmen wollen oder nicht. Sofern die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer im entsprechenden Projektperimeter unterwegs sind, ist gemäss den im Projekt festgelegten Regelungen eine Abgabe zu entrichten.

    Wenn als "Feldversuch" neue Zwangsabgaben eingeführt werden, sollten aber im Gegenzug auch die Zugangshürden zum Angebot abgebaut werden.
    Also:
    im öV keine Abo-Gebühren
    im MIV keine Treibstoffsteuern/-zuschläge und Motorfahrzeugsteuer
    im Güterverkehr keine LSVA

    Wenn schon Mobility Pricing, dann so, dass keine Mobilität auch nichts kostet.

  • Hier noch ein Artikel aus der NZZ. Da dauert ja wirklich noch eine ganze Ewigkeit. Wenn 2024 erst ein Gesetz über Pilotprojekte in Kraft treten soll, dauert es wohl bis zur endgültigen Einführung noch einiges länger.

  • ...und dan hätte man einen handfesten Grund, dieses Tarifsystem zu vereinachen. Aber es könnte auch umgekehrt kommen: 26 verschiedene Mobility-Pricing-Strukturen!

    Eher 26 Mobility-Pricingstrukturen x 18(?) Verkehrsverbunde. Und da einige der Verkehrsverbunde in mehreren Kantone tätig sind, wird es noch komplizierter. Und der Vogel wird wohl abgeschossen, wenn man von einem Verkehrsverbund in einen anderen fahren will.

    Und ich hoffe, dass die ÖV-Abos nicht abgeschafft werden. Sonst lohnt sich die Arbeit für einen Geringverdiener mit längerem Arbeitsweg nicht mehr, wenn er CHF 600 bis 1000 nur für die Anreise an den Arbeitsplatz bezahlt.

  • Zitat

    Wenn schon Mobility Pricing, dann so, dass keine Mobilität auch nichts kostet.

    Heisst aber im Umkehrschluss auch, dass ein Fussgänger zur Querung eines Zebrastreifens zur Kasse gebeten werden muss!
    Und selbstverständlich spielt es dann auch eine Rolle ob es ein einfacher Zebrastreifen ist oder mit Ampel geschützt. Zudem muss dann natürlich auch die Uhrzeit und Frequenz berücksichtigt werden.

    Querung Fussgängerstreifen in Hintertupfingen 10:00 0.05 CHF
    Querung Fussgängerstreifen Zürich Central 08:00 12.80 CHF

  • Niemand reist freiwillig zu Stosszeiten. Die Mehrkosten werden dies wahrscheinlich auch nicht ändern.

    Zudem bringt die Gebühr noch mehr Komplexität in das jetzt schon komplizierte Tarifsystem der Schweiz.

    Das ist das eine. Das andere Problem sehe ich darin, dass die Gefahr bestehen könnte, dass eine Verlagerung zurück zum eigenen Auto stattfinden könnte, erst recht, wenn diese Systeme nur für den öV eingeführt werden. Hier müssen die Behörden aufpassen ob und wie sie die Büchse der Pandora öffnen, bzw. entsprechende Mehrwerte für die Bevölkerung aufzeigen.

  • Heisst aber im Umkehrschluss auch, dass ein Fussgänger zur Querung eines Zebrastreifens zur Kasse gebeten werden muss!

    Nein, überhaupt nicht. Ohne Strasse braucht es keinen Zebrastreifen. Eventuell muss man für die Benützung und Instandhaltung eines Wanderweges etwas bezahlen, aber sicher nicht, um ein von einem anderen Verkehrsträger geschaffenes Hindernis zu queren.

    Für den Bahnübergang wiederum ist die Bahn zuständig und nicht der Strassenbenützer.

    Gruss Chrigu

    Ich bin "chrigu", also weder "Chrigi" noch "chregu".

  • Kommt dazu, dass der Fuss- und Radverkehr einen externen Nutzen hat - ganz im Gegensatz zum MIV und zum ÖV. Mit jedem Kilometer, den ich zu Fuss gehe, spart die Allgemeinheit Geld. Da liegen noch viele Fussgängerstreifen und Wanderwege drin.

  • Zitat

    Nein, überhaupt nicht. Ohne Strasse braucht es keinen Zebrastreifen.

    Spätestens wenn die eigene Hütte brennt wird man froh sein, dass das Haus mit einer ausreichend breiten Strasse erschlossen ist...
    Die Regale im Supermarkt füllen sich auch nicht von selbst und auch die Pakete müssen irgendwie an die Haustüre geliefert werden.

    Es soll mir niemand erzählen, dass er die Strasseninfrastruktur nicht braucht...

  • Brauchen schon, aber dieser Nutzen würde ja über das Mobilitypricing auf das Produkt umgelegt, sprich die Waren im Supermarkt, das Paket etc. Und damit würde jeder zahlen in dem Umfang, in dem er Produkte konsumiert.

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