2022-06-02: Kollision Zollikofen BLS Re 475 402 und Re 465 012 mit Bauzug

  • ... Solche Aussagen wie "ich weiss es, sag es aber nicht, aber dein Grund ist sicher falsch" tragen meiner Meinung nach nicht zu einer guten Diskussion bei.

    Ohne den letzten Nebensatz wäre ich einverstanden. Aber "Dein Grund ist falsch" kann verhindern, dass wochenlang ein falsches Gerücht durch die Foren und Szene schwurbelt und danach ggf. fast nicht mehr wegzubringen ist.

    Thomas

  • Im Falle einer Rangierfahrt wird die Manöver-Taste gedrückt und somit die direkte Beeinflussung der Signale unterdrückt (es ertönt wohl ein kurzer Warnton, aber ohne weiteren Einfluss). Dies ist dem Umstand geschuldet, dass eben rangiert werden können muss und dies erfolgt nicht mittels Zustimmung über Zug-, sondern über Rangiersignale oder (fern-)mündliche Zustimmung (je nach Anlage).

    In diesem Fall wird, wie Mandarindli bereits geschrieben hat, jedoch die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs auf 40km/h (je nach Fahrzeug auf 44km/h im Sinne der 10% Toleranz) überwacht und entsprechend gewarnt oder gar gebremst (Zwangsbremsung). 40km/h deshalb, weil dies die höchste zugelassene Geschwindigkeit sein kann (in aller Regel ist dies jedoch nur 30km/h).

    Die M-Taste bleibt aktiv, bis entweder die Taste erneut gedrückt wird oder aber der Führerstand abgerüstet wird.

    Am Zug ä BDe, was wosch o no meh!

  • ... Solche Aussagen wie "ich weiss es, sag es aber nicht, aber dein Grund ist sicher falsch" tragen meiner Meinung nach nicht zu einer guten Diskussion bei.

    Ohne den letzten Nebensatz wäre ich einverstanden. Aber "Dein Grund ist falsch" kann verhindern, dass wochenlang ein falsches Gerücht durch die Foren und Szene schwurbelt und danach ggf. fast nicht mehr wegzubringen ist.

    Thomas

    Zudem ist es schon einige mehrmals vorgekommen, dass in den Online-Medien Auszüge aus Foren veröffentlicht wurden.

    Ob das dann Grundsätzlich für den Fall und für den Forumisten/istin gut ist, darf jeder für sich selbst entscheiden.

    Ich bin mit Aussagen & Richtigstellungen die ich weiss aber finde, dass die nicht in die Öffentlichkeit gehören auch eher Vorsichtig.

    Tinu

  • Danke @Mandarinli für den Sust Bericht. Genau solche Sachen meinte ich mit meinem Beitrag im anderen Thread. Exakt genau so läuft es eben doch öfters mal.

    Bei Ausfall der Zugsicherung wäre es bei einem Lokzug mit 2 Loks ja naheliegend, die Loks abzutauschen. Gibt es dazu Regeln?

    Bahnfahren entspannt.

  • ja das würde man normalerweise machen wenn: man die Zeit dazu hat, beide Loks voll funktionieren, man beide Typen kundig ist, man freie Rangiergleise hat, sie am Ziel eine andere Reihenfolge haben dürfen usw.

    Ich weiss bisher nicht nicht einmal von wo nach wo der Lokzug unterwegs war, geschweige denn die weiteren Umstände.

  • Ich war nach dem Lesen des Sust Berichts - danke Beat - erstaunt, dass mit defekter Zugsicherung noch 12h gefahren werden darf und das bei einem Lokführer im Führerstand immer noch mit vmax 80km/h.

    Müsste diese Vorschrift, auch in Anbetracht an das in den letzten Jahren massiv gestiegene Risiko eines Vorfalls (ausgelastetes Schienennetz, dadurch mehr Zugfahrten auf Halt zeigende Signale) nicht drastisch verschärft werden? Z.B auf vmax 40 km/h bis zum nächsten Punkt an dem der Zug zur Seite gestellt werden kann?

  • Klar sage ich, dass ich internes Wissen habe und daher gewisse Dinge ausschliessen kann. Ich werde aber keine Informationen veröffentlichen, die nicht auch für eine Person ohne Interna verfügbar sind. Der Arbeitsvertrag macht dazu relativ klare Aussagen und Sanktionen sind bis zur fristlosen Kündigung möglich. Und das ist auch richtig so, denn wenn Leute die Interna aus ihrer jeweiligen internen Froschperspektive zugänglich machen und auf dieser Basis dann auf Unfallursachen geschlossen werden, ist das ein böses Foul.

    Denn jede Unfallursache, welche nicht "höhere Gewalt" ist, impliziert auch eine Schuldzuweisung. Eine Schuldzuweisung zu machen ohne detaillierte Analyse aller zur Verfügung stehenden Daten als auch der Anhörung aller Beteiligten, das ist unseriös und auch rechtlich nicht haltbar.

    Ich glaube die Ursache zu kennen. Ich habe damit eine Meinung, welche ich zum aktuellen Zeitpunkt aus oben genannten Gründen aber nicht sachlich begründen kann. Daher sage ich dazu auch nichts, denn ich habe nicht den Eindruck, dass das so dringend ist, dass man den normalen Lauf der Dinge überspringen müsste. Es wurde hier kein neues, bisher unbekanntes Sicherheitsrisiko entdeckt, welches sofortige Massnahmen erfordert. Wenn das so wäre, dann würden diese Massnahmen nun vorbereitet und bis dahin betriebliche Einschränkungen verfügt.

    Was ich also tun kann, wenn die Spekulation Achszähler-Grundstellung im Raum steht, ist die Nennung folgender Fakten, die auch eine zufällig auf dem Perron anwesender BFS-User hier zu Protokoll geben könnte:

    • Der Güterzug mit den gelben Bauwagen ist um 11:34 in Zollikofen Gleis drei vor der gegen Perronende liegenden Weiche zum Stillstand gekommen.
    • Es fand an diesem Zug ein Lokführerwechsel statt.
    • Um 11:35 hielt in Gleis 2 die S31 nach Bern an.
    • Um 11:36 gab es einen Knall, der Güterzug mit den Baumaschinen bewegte sich etliche Meter nach vorne und am Schluss des Bauzuges gab es eine Staubwolke.

    Der Lokzug war also in +/- Blockdistanz zum Güterzug unterwegs. Das reicht nicht, um eine Fahrstrasse mit vorgängiger Grundstellung der Achszähler (drei Stück an der Zahl, davon eine Weiche) oder eine Fahrstrasse mit Isolierumgehung mit Abarbeitung der dazu notwendigen Checklisten einzustellen. Natürlich wäre das möglich, aber ich zumindest bin der Überzeugung, dass bei der SBB keine Personen als Fdl angestellt sind, die so arbeiten.

    Ein auf dem Perron in Oberzollikofen anwesender BFS-User hätte beobachten können, dass nach der Durchfahrt des Güterzuges das Hauptsignal auf dem rechtesten SBB-Gleis nie mehr etwas anderes als rot zeigte.

    Damit lässt sich immer noch keine definitive Aussage zur effektiven Ursache machen. Aber es ist komplett unnötig, den oder die Fdl zu beschuldigen, unter einem Güterzug mal eben die Gleisfreimeldung grundgestellt zu haben.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Die S31 fällt auch auf dem Belper Ast immer noch aus. Wie lange dauern die Arbeiten noch?

    Es ist viel Öl ausgelaufen, das ausgebaggert werden muss. So wurde das jedenfalls von Personen in Warnwesten gestern Abend in Zollikofen gesagt. Der Bahnhof roch gestern bei der Bergung der Re 474 stark nach so etwas wie Knoblauch-Frittieröl. Es stehen nur die Gleise 1 und 2 für den Verkehr zur Verfügung, das heisst der komplette Güterverkehr muss ebenfalls via Gleis 2 laufen. Realistisch-optimistische Prognose gestern Abend war, dass zu Betriebsbeginn wieder alles ausser S31 fahren kann via Gleise 1 und 2.

    Der Güterzug steht immer noch in Gleis 3.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • miguel : Nun 80 km/h ist im Personenverkehr ein derartiger Verspätungsbringer, dass das EVU grosses Interesse daran hat, die Einschränkung so schnell wie möglich zu beseitigen. Da wird dann gerne mal ein Lf im Zug gesucht um die Einschränkung soweit möglich aufzuheben. Anschliessend wird so schnell wie möglich eine Ersatzlösung gesucht, damit das betroffene Fahrzeug so schnell wie möglich von Leistungen an der Zugspitze verschwindet.

    Bei einem Güterzug mit in der Regel tieferen Höchstgeschwindigkeiten sieht dies unter Umständen etwas anders aus. Zum Einen hat man keine Anhängelast wo man einen potenziellen 2. Lokführer suchen kann, zum anderen ist die gefahrene Geschwindigkeit im Normalfall etwas näher bei 80 km/h womit die Einschränkung etwas weniger beeinträchtigend ist.

  • Ups, nein, das ist jetzt ein anderer Zug aus gelben Wagen mit rotem Triebfahrzeug, der da in Gleis 3 steht.

    Vor einem Weilchen wurde auf der Arbeitsstelle Pizza angeliefert (E Guete!), nachdem mit einem vierteiligen Saugbagger von Eberhart der Schotter um die Unfallstelle abgetragen und dann wieder Schotter eingebracht wurde. Als nächstes steht die Stopfmaschine in den Startlöchern.

    Daneben steht auch der Fahrleitungsdienst noch bereit und es würde mich nicht wundern, wenn auch der Fachdienst Sicherungsanlagen noch mindestens einen oder zwei Zählpunkte der Gleisfreimeldung wieder zum Funktionieren bringen müsste.

    Wer immer noch glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält. - Eckart von Hirschhausen, Juli 2021

  • Zum Stichwort "ungebremst" habe ich zwei Fragen.

    Wann würde ein Lf hier normalerweise erkennen, dass "es nicht gut kommt", und eine Bremsung einleiten?

    Was könnte dazu führen, dass der Lf nicht bremst? (Bremsversagen an einem Lokzug erachte ich als unwahrscheinlich)

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