Heute kam um 18:44 Uhr die erste Meldung raus, dass es eine "technische Störung an der Bahnanlage" zwischen Zürich Hardbrücke und Zürich HB gäbe. Die S5 18571 traf ca. zweieinhalb Minuten später von Zug – Affoltern am Albis – Urdorf her kommend (mit mir drin) in Zürich Altstetten ein. Ich gehe davon aus, dass man bei der SBB dafür ein vorbereitetes Vorgehen und planerisch vorbereitete Trassen hat (dies im Gegensatz zu anderen Bahnen, die das Rad jedes Mal neu erfinden müssen), denn bereits um ca. 18:48 Uhr verliess besagte S5 18571 den Bahnhof Altstetten wieder und fuhr auf ihrer Standardumleitung via Zürich HB (Löwenstrasse), DML und Oerlikon nach Uster, wobei die Halte an der Hardbrücke und beim Stadelhofen entfielen. Schon vor der Abfahrt in Altstetten waren auch die Anzeigen im Zug und aussen am Zug angepasst. Dieses rasante, reibungslose Vorgehen dürfte seinsegleichen suchen, ist nicht selbstverständlich und sehr beeindruckend. Dass das so klappt, müssen diverse Dinge gleichzeitig störungsfrei funktionieren.
Weniger begeistert war ich von der Kundeninformation, denn all dies erfolgte stillschweigend: Im Zug erfolgte bis zur Verriegelung der Türen in Altstetten keine akkustische Information zu den wegfallenden Halten. Ich wollte selber auch an die Hardbrücke, vernahm aber schon während der Einfahrt die unechte Zürischnurre aus den Lautsprechern, wie sie irgendetwas erzählte: "Der Bahnverkehr zwischen Zürich HB und Zürich Hardbrücke ist beeinträchtigt. Der Grund dafür ist eine technische Störung an der Bahnanlage. Es ist mit Verspätungen, Zugsausfällen und Umleitungen zu rechnen." Da ich die Standardumleitungen kenne, weiss ich, dass in solchen Fällen (und vielen anderen) als erstes erstmal die S5 und die S12 via DML umgeleitet werden, also nichts wie raus aus dem Zug. Als ich die Tür erreichte, waren dann die Anschlüsse vom Display verschwunden, wodurch sich die nächsten Halte als "Zürich HB, Uster, Wetzikon, Bubikon" offenbarten. Begeistert von dieser wahnsinnig schnellen Anpassung und gleichzeitig enttäuscht von der ausbleibenden akkustischen Information im Zug öffnete ich die Tür. Von aussen schaute ich dann durch die Tür auf das besagte Display, um zu sehen, ob das Lautsprecher-Symbol doch noch anfängt zu blinken. Doch nichts dergleichen geschah. Die Fahrgäste, die etwas normaler im Kopf sind, dürften wohl etwas verdutzt in der Löwenstrasse ausgestiegen sein. Ob wohl die Leute mit Ziel Stadelhofen bis nach Uster gefahren sind? Da gibt es definitiv noch Luft nach oben.