SARS-CoV-2 - Auswirkung auf Angebot und Auslastung im ÖV (ohne Maskenthematik)

  • Ich muss ehrlich sein:

    Ich spiele auch mit dem Gedanken auf das Auto zu Wechseln.

    Mit Maske für 10 Minuten ist vielleicht o.k. Aber von St. Gallen nach Genf?!?!?

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  • Hi zusammen

    Meine bisherigen Erfahrung mit einer Maske, wie sie von zB. der Migros verkauft wird: das Atmen darunter ist nicht gerade problemlos und kann sich nach längerer Tragzeit als problematisch herausstellen. Abgesehen davon, dass ich darunter leicht ins Schwitzen komme und die Maske dann feucht und damit mehr Virenschleuder als -schutz ist. Aus diesem Grunde habe ich durchaus Verständnis für Leute, die die Maske so wenig wie möglich tragen wollen.

    Aus diesem Grunde habe ich mir kürzlich eine Maske bestellt, wie sie wohl eher von Medizinpersonal verwendet wird, aber freieres Atmen verspricht und nach einer Reinigung wiederverwendet werden kann.

    All jenen, die denken, ihre Philosophie über das Tragen der Masken sei die einzig richtige: Wir leben in einer Demokratie, und da ist jeder berechtigt, seine eigene Meinung zu haben, so verquer und egoistisch sie auch sein mag. Genau so wenig ist irgendwer verpflichtet, gewisse Meinungen und 'Ansichten' ernst zu nehmen.

    Gruss
    BigBoy

  • In den letzten Wochen hatte ich zur HVZ in Lastrichtung bis auf eine Ausnahme, in der ich mir freiwillig die Maske überzog, immer ein Abteil für mich alleine. Normalerweise sind die Abteile in diesen Zügen jeweils mit 2 bis 3 Personen ausgelastet. Somit ist die Auslastung immer noch merklich unter der normalen Belegung. Und nun werden vielerorts die Ferien beginnen, was eine weitere Reduktion der Fahrgastfrequenz zur Folge haben wird. Und just in dem Moment führt man eine nationale Maskenpflicht nur im ÖV ein. Hilfreich wäre sie vor allem im März und April gewesen, als die Fallzahlen noch deutlich höher waren und es aufgrund des eingeschränkten Fahrplanes teilweise zu beengteren Verhältnissen kam.

    Auch an den Wochenenden im Freizeitverkehr waren die durch uns benutzten Züge schwach ausgelastet, Luzern - Interlaken waren wir bei schönsten Wetter sogar ganz alleine im Bistro am frühen Sonntagabend. Ich bin gespannt, wie viele Schweizer Touristen im Sommer nun freiwillig ein Schiff besteigen werden.

  • Mich würde in diesem Zusammenhang noch interessieren, wie alt diejenigen im Durchschnitt sind, die sich jetzt anstecken. 20? 30? 50? 80? ... Daraus ergibt sich dann auch die Schwere des zu erwartenden Verlaufes. Wegen ein paar hundert verrückten Ravern muss man nicht die Schweiz stilllegen. Das ist nicht mehr verhältnismässig.

    Wenn man die Grafiken in diversen Medien miteinander vergleicht, dann ist der grösste Anstieg von positiv getesteten Personen bei den 20 bis 50 jährigen.

  • Diese 180 Grad-Wende von BR Berset wird wohl als eine der spektakulärsten Kehrtwenden in die Politgeschichte der Schweiz eingehen. Kein guter Tag für das Vertrauen in die Politik.

    Klar ist, dass die Zahlen dramatisch steigen und gehandelt werden musste. Eine Maskenpflicht dort wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, begrüsse ich sehr. Mit der generellen Maskenpflicht (inkl leere Züge und Aussenbereiche von Schiffen) schiesst man aber meilenweit übers Ziel hinaus und für mich persönlich gleicht die Botschaft derjenigen von Mitte März: der öV ist gefährlich und unnötige Reisen sollte man vermeiden.

    Feierabend auf dem Balkon statt auf dem Dampfschiff, während andere ungestört in den Clubs feiern können - kann man machen, ich hätte mir aber eine ausgewogenere Lösung gewünscht.

  • Wir stecken immer noch in einer Pandemie, da müssen wir leider ein paar Unanehmlichkeiten in Kauf nehmen.
    Unschön, ich weiss...

    Ich nehme gerne ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf, wenn dadurch die Ausbreitung der Pandemie verlangsamt werden kann. Die allgemeine Maskenpflicht im ÖV kann das aber nicht. Sie bietet keinerlei Mehrnutzen ggü. einer Maskenpflicht nur wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann. MMn wäre dies heute die richtige Entscheidung gewesen.

  • Hi zusammen

    Ich freue mich schon auf die Diskussionen mit dem armen ZP, welches die Maskenpflicht im leeren Zug durchsetzen darf...

    So, wie ich die Aussagen an der Pressekonferenz verstanden habe, ist das Zugpersonal in so einem Falle nicht verpflichtet, in diesem Fall einen Pflichtverstoss zu ahnden - im Gegenzug im Falle eines gut gefüllten Abteils, wo es dann auch oder eben vor alem um den Schutz der anderen Reisenden geht.

    Gruss
    BigBoy

  • Ich habe die Situation bisher immer so verstanden, dass eine Maske nur Sinn macht, wenn der Abstand von zwei Meter nicht eingehalten werden kann, sprich wenn ich nicht alleine im Viererabteil sitze. Die bisherige Empfehlung machte darum Sinn: Wir empfehlen Maske, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann.

    Ich habe in den letzten Tagen den öV oft für Tagesausflüge genutzt. Ich habe zwei Sachen festgestellt:

    • Es ist ausserhalb der Stosszeit problemlos möglich, ein Viererabteil alleine zu besetzen, ohne dass ich den notwendigen Abstand nicht einhalten kann.
    • Es wird grundsätzlich kaum Masken getragen. Weder im leeren Zug noch im überfüllten Stadtbus.

    Der Bundesrat wollte eine Maskenpflicht vermeiden und setzte auf die Eigenverantwortung. Diese Chance hat die Schweizer Bevölkerung gründlich vergeigt und zwar sowas von. In der Stosszeit sind die Züge nun wieder voll, wir haben bald wieder tägliche Verdoppelungen der Neuinfizierten, einen zweiten Lockdown können wir uns nicht leisten, gegen weitere Einschränkungen in Discos oder Läden werden die dortigen Lobbyisten Sturm laufen. Also geht man nun auf den öV los. Die monatelange Hetzkampagne von Ringier und Tamedia hat offensichtlich gewirkt.

    Wie heisst es so schön: Bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt.
    Nun dürfen wir die Suppe, die wir uns eingebrockt haben auslöffeln und werden für das nachlässige Handeln bestraft. Ich kann verstehen, dass man die Maskenpflicht einführt, aber ich kann nicht verstehen, dass man sie überall und ohne Differenzierung einführt. Wie zum Beispiel hier:


    Zitat von BAG

    Muss ich auch eine Maske tragen, wenn der Zug oder Bus halb leer ist?

    Die Maskenpflicht gilt unabhängig davon, wie viele Leute im öffentlichen Verkehr unterwegs sind. Man weiss nicht im Voraus, wie viele Personen zusteigen werden. Angesichts des Berufsverkehrs sowie des Freizeitverkehrs in der Ferienzeit ist grundsätzlich mit einem hohen Personenaufkommen zu rechnen.

    Diese Begründung ist für mich nicht stichhaltig. Da ich als Kunde verpflichtet bin, eine Maske mit mir zu führen, warum traut man dann den Leuten nicht zu, die Maske nur dann anzuziehen, wenn mehr als eine Person im Abteil sitzt?
    Warum war es nicht möglich, die bisherige Bestimmungen anzupassen a la: Es ist Maskenpflicht, wenn die Abstände nicht eingehalten werden können? Der Bundesrat schiesst für mich übers Ziel hinaus und lässt Augenmass vermissen. Und es gibt mir mehr als nur zu denken, wenn nun die öV-Benutzer, wie der öV an sich auf schärfste sanktioniert und bestraft werden und gleichzeitig die Clubs mit ihrer oft laschen Haltung ggü. den Richtlinien mehrheitlich ungeschoren davon kommen. Das ist nicht fair.

    Als einer, der den öV nur in der Freizeit braucht, hält sich der Schaden für mich in Grenzen. Ich kann meine Mobilität problemlos auch mit dem eigenen Auto abdecken und werde das auch tun, die 165 Fr. fürs Halbtax kann ich gut anderweitig verwenden.

    Aber mir tut es leid für all die Leute, die zum einen die Masken situativ getragen haben, die müssen den Stofffetzen nun immer anhaben und zum anderen für die Leute, die in touristischen Betrieben arbeiten. Für den Tourismus kommen nun ganz schwierige Zeiten, da die wenigsten bereit sein werden mit Masken RhB, MGB oder die zahlreichen Bergbahnen zu benutzen, bzw. es dürften nur noch diejenigen öV fahren, die ihn mangels Auto brauchen. Ich bin gespannt ob und wie die Bahnen die leeren Züge/Gondeln wirtschaftlich abdecken können. Ich befürchte das Schlimmste.
    Und wir können froh sein, wenn es nicht noch zu weiteren Sanktionen kommt.


    Müssen hier riesig große "Bahn-Fans" sein, die nur wegen dem temporären Tragen einer Maske gleich dem ÖV den Rücken kehren.

    Am Ende des Tages habe ich die Wahl des Verkehrsmittels und auch die Pflicht mich selber und andere zu schützen. Da im öV offensichtlich der Schutz ohne Maske nicht mehr gewährleistet werden kann, macht es für mich Sinn, wenn ich meinen Sitzplatz denjenigen überlasse, die zwingend auf den öV angewiesen sind. Im eigenen, schon vorhandenen Auto, welches nur von mir selber benutzt wird die Ansteckungsgefahr deutlich geringer ist als im öV, auch dann wenn ich im öV eine Maske tragen würde.
    Durch meinen frei werdenden Sitzplatz trage ich dazu bei, dass die Abstände besser eingehalten werden können und so das Risiko für die anderen öV-Kunden kleiner wird, ich selber bin im Auto besser geschützt als im Zug und ich muss noch nicht mal eine Maske tragen, ergo fallen die Kosten für deren Beschaffung auch weg. Und so werden auch andere öV-Kunden denken. So ist allen gedient, so schütze ich mich und andere.

    Von wegen temporäre Massnahme: Es gibt bis heute kein Heilmittel gegen das Virus, ergo wird es immer wieder Neuansteckungen geben, wir haben ja gesehen, wie wenig es braucht, bis sich die Zahlen verdoppeln. Ergo habe ich leider die Befürchtung, dass diese Maskenpflicht keine temporäre Massnahme ist, sondern so lange gilt, bis das Heilmittel gefunden ist, bzw. so lange bis es nicht mehr möglich ist, sich ohne Maske anzustecken. Ich persönlich befürchte, dass die Maskenpflicht über mehrere Jahre dauern wird. Sollte ich mich irren, umso besser.

    Aber es heisst im Umkehrschluss auch, dass sich die Politik früher oder später die Frage stellen wird, ob der aktuell super gute öV inkl. der angedachten Ausbauten in dieser Form und Grössenordnung noch Sinn macht, nachdem nun ein grosser Teil der Nutzer durch die Maskenpflicht aus den Zügen "vertrieben" wird.

  • Doch doch, auch in der Politik darf man seine Meinung mal ändern. Wir sind hier nicht in China. Und die nächsten Wochen werden zeigen, dass die Masken die Fallzahlen nicht wesentlich senken werden. Geschlossene Discos durchaus. :)

  • Ich habe heut gerade nochmals als freier Mensch eine Dampfschifffahrt auf dem Zürisee und der tollen Seeluft genossen. Ist ja wohl nun für immer vorbei. Bin mal gespannt ob Autofahrer auf der Fähre bei Meilen auf dem Schiff nun auch eine Maske anziehen müssen - Antwort aber eigentlich logisch nein, es soll ja nur der ÖV kaputt gemacht werden. Die Saat von DRS, tamedia und Konsorten ist ja nun Dank der Heerschar von Lemmingen aufgegangen.
    Heinz

  • Trotz Maskenpflicht im öV wird die Zahl an Infizierten weiter steigen - Dank Party-, Bar- und Versammlungen-Idioten.

    Ich sehe es total schwarz. Meiner Meinung nach wird es keine Impfung vor 2-3 Jahren geben, wenn überhaupt. Inzwischen gehen Millionen und Millionen Jobs weltweit verloren.

    Anderseits ist vielleicht endlich die Chance vorhanden, das 'System' zunichte zu kriegen und auf einem neuen Basis zu starten...

  • Eine Regelung die wie jetzt über das Ziel hinausschiesst, wird meiner Meinung nach auch einiges an Trotzreaktionen auslösen.

    A.) Ein Teil der Nutzer weicht aufs Auto aus, respektive vergeht das Interesse zu Reisen, da sie entweder keine Maske in halbleeren Zügen tragen wollen oder der gesamte ÖV durch die geschickte Stigmatisierung der Propagandapresse (man sehe mir den Ausdruck nach) aus der Tamedia-Gruppe als grosse Gefährdung wahrgenommen wird.

    B.) Das Wegbleiben von A dürfte im Zusammenhang mir dem Ferienbeginn eine Brechung der Spitzen in der HVZ hervorrufen. Nutzergruppe B sieht sich erst recht bestätigt, keine Maske zu verwenden und wird die Regelung gezielt unterwandern.

    Es könnte heiter werden, insbesondere für das Zugspersonal. Es würde mich nicht wundern, wenn sich dieses zukünftig (verständlicherweise) noch stärker zurückzieht, um endlosen und mühsamen Diskussionen auszuweichen.

    Das toxische ist halt, dass ein Auto eine verhältnismässig grosse Investition mit eher langer Lebenserwartung darstellt und der Wiederverkaufswert schnell gering ausfällt. Wer jetzt sein GA ausserhalb der Zentren gegen einen PW eintauscht, tut dem Transportunternehmen doppelt weh. Die Auswirkungen könnten gerade auf Linien mit eher mässiger Auslastung und aktuell knapp vorhandener Kostendeckung ziemlich hart zuschlagen.

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