Abschaffung Mehrfahrtenkarten - "mir si am Luege"...

  • Nur zur Info: als ich bei der Tochter Easyride konfigurieren wollte, wurden mir alle Zahlungsmittel verweigert. Stattdessen hat sie jetzt ein GA für die 150 km Strecke.

    Ist das so schwer zu verstehen? Bei Android und bei Apple gibt es sperren, dass wenn man ein gewisses Alter nicht erreicht hat, gewisse Dienste nicht nutzbar sind. Bei diesem Beispiel hier betrifft es die Zahldienste. Das GA kann an einem Bahnschalter gekauft werden mit dem Zahlmittel der Eltern.

    Ich wünsche den Ae's der BLS eine lange Zukunft

  • Kinder unter 12 haben bei uns ein Nokia-Dummphone ohne Apps. wenn sie alleine unterwegs sind. Und das sind sie schon ab 8-9 Jahren. Genau dafür braucht es eben die Papier-MfK, dann müssen sie nämlich auch kein Geld mitnehmen.

    Gruss Chrigu

    Ich bin "chrigu", also weder "Chrigi" noch "chregu".

  • Wenn die wirklich ernst machen, wird das zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass es "plötzlich" wieder vermehrt Käufe von Einzelbilletten gegen Bargeld geben wird, sowohl am Billettautomaten als auch beim Fahrpersonal, der Wegfall der MFK dürfte sich vor allem bei letzterem bemerkbar machen, sofern dies nicht auch "zufällig" genau dann abgeschafft wird oder schon abgeschafft ist. Auch die Billettautomaten kommen ja bei gewissen TU weg. Die naheliegende Lösung wird diese sein, die der transatlantischen Norm entspricht: Man wird seine Kinder der Einfachheit halber vermehrt mit dem Privatauto herumfahren. Das verschiebt nicht nur den Modalsplit in Richtung MIV, sondern schafft auch unnötige Leerfahrten (Hinfahrt, um das Kind abzuholen, ist de facto keine Fahrt mit 1 Person, sondern mit deren 0) und vor allem eine autoorientierte Generation.

    Wenn die Aufrechterhaltung dieser Vetriebssysteme ach so schrecklich teuer ist, teurer als die Einnahmen, die er generiert, liesse sich dann im subventionierten Regionalverkehr nicht viel Geld sparen, wenn man die Kundengruppen, die darauf angewiesen sind, einfach gratis befördert? Entwerter kommen weg, beim Fahrpersonal gibt es auch keine Billette mehr, Kinder (U16) fahren neu gratis. Ein Problem gelöst. Für alte und/oder behinderte Menschen könnte man ähnliche Lösungen finden.

    Weil der Rest der Bevölkerung dadurch aber dennoch zwangsdigitalisiert würde, bin ich trotzdem dagegen. Dann gibts für die Kostensparung einen noch radikaleren Vorschlag: Wenn die TU keine Lust haben, einen Billettverkauf bereitzustellen, haben sie alle Leute gratis zu befördern. Oder die Leute, die nicht digitalisiert werden möchten und zu keiner der oben genannten Gruppen gehören, sollen bitteschön Auto fahren.

  • Wenn jeder der Kritiker hier auch zu Handen der Alliance Swisspass, allenfalls mit Kopie ans BAV, ein Mail schreibt und das dann vielleicht auch noch die eine oder andere befreundete Person, kann das allenfalls etwas bewirken. Ebenso, wenn man Politiker (insbesondere solche, welche im Bundeshaus politisieren) sensibilisiert.

  • Nur zur Info: als ich bei der Tochter Easyride konfigurieren wollte, wurden mir alle Zahlungsmittel verweigert. Stattdessen hat sie jetzt ein GA für die 150 km Strecke.

    Ist das so schwer zu verstehen? Bei Android und bei Apple gibt es sperren, dass wenn man ein gewisses Alter nicht erreicht hat, gewisse Dienste nicht nutzbar sind. Bei diesem Beispiel hier betrifft es die Zahldienste. Das GA kann an einem Bahnschalter gekauft werden mit dem Zahlmittel der Eltern.

    Eben darum hat sie jetzt ein GA, weil ich das eben noch am Bahnschalter kaufen konnte.

    Doe konkrete Fehlermeldung weiss ich nicht mehr. War aber irgendwas, das irgendwie keine Hilfe war.

  • Wenn die Aufrechterhaltung dieser Vetriebssysteme ach so schrecklich teuer ist, teurer als die Einnahmen, die er generiert, ...

    Zur Erinnerung: Der ganze ÖV als solches ist ein System, dessen Aufrechterhaltung deutlich teurer ist als die Einnahmen, die er generiert.

    Dafür gibt es gute Gründe; aber das Vertriebssystem soll dann plötzlich eigenwirtschaftlich sein? - Verstehe ich nicht.

  • Mindestens die Datenkraken-Diskussion finde ich müssig. Von der öffentlichen Hand überwachten Verkehrsunternehmen vertraue ich da immer noch mehr als windigen IT-Konzernen wie Google, Apple, Meta oder Microsoft, deren Produkte von gut 90% von uns jeden einzelnen Tag genutzt werden und die uns viel genauer und subtiler bespitzeln, als dies SBB & Co. machen dürften.

    Glaube kaum, dass alle, die hier nun "Datenschutz" schreien, sämtliche Cookies und Verläufe deaktiviert sowie DSGVO-Optionen in jeder einzelnen von ihr genutzten App entsprechend konfiguriert haben. Wäre schön, wenn hier der Ball etwas flacher gehalten würde.

    (Dass auch in Zukunft ein offline nutzbares Angebot für Billettkäufe verfügbar sein muss und wenn es in einer Art Chipkartenmodell o.ä. besteht, darin besteht bei mir kein Zweifel. Schon alleine für die vielen Touristen, die sich nicht die horrenden Roaming-Gebühren für das Schweizerische Mobilfunknetz leisten wollen. Was hier etwa die MGB plant, finde ich mehr als deplatziert.)

    Mit Verlaub: Nein. Google, Apple, Meta und Microsoft sind gewinnorientierte Unternehmen, welche ihren Aktionären gegenüber verpflichtet sind, eine möglichst hohe Dividende auszuzahlen. Die liefern dem Staat nichts, wozu sie nicht gezwungen werden. Und auch dort ist es sinnvoll, Datensparsamkeit zu leben bzw. Daten bei verschiedenen Unternehmen zu verteilen, damit ein einzelnes Unternehmen nicht zu viel Daten über einen hat.

    Staatsbetriebe mit viel Daten können dem Staat Daten liefern, welche den Staat nichts angehen. Und gerade hier muss man sehr aufpassen. Doch, ich vertraue unserem Staat. Momentan. Niemand (!) kann garantieren, dass es immer so bleibt.

  • Dafür sind "private" Unternehmen grundsätzlich daran interessiert, die gesammelten Daten für gutes Geld zu verkaufen. Und da ist es als normaler Kunde dieser Unternehmen praktisch unmöglich zu wissen, wer denn nun genau Zugriff auf welche meiner Daten hat. In aller Regel gelangen diese Daten "nur" an andere Unternehmen, die dadurch gezielt Werbung anzeigen lassen, aber definitiv nicht nur.

    Bei Staatsbetrieben ist das ausufernde Sammeln von Daten sicher auch nicht unproblematisch, dafür ist es immerhin in Ansätzen transparent, wer Zugriff auf diese Daten hat.

  • Ich weiss jetzt auch nicht, wie ich das für meine Kinder lösen soll. Gerade auch, wenn sie mal mit Eltern von Freunden unterwegs sind. Für sowas haben wir eine Mehfahrtenkarte. Was hier noch nicht erwähnt wurde:

    Bei elektronischen Tickets muss auch noch ein Identitätsausweis mitgeführt werden, was die Sache weiter verkompliziert.

    Meine Tochter war kürzlich mit ihrer Gotte unterwegs, die hatte für meine Tochter auf dem Smartphone ein auf meine Tochter personalisiertes Ticket gekauft. Wir haben nicht daran gedacht auch noch eine ID mitzugeben. Im Zug machte der Kondukteur dermassen ein Theater, bis meine Tochter zu weinen anfing...

  • Wir haben nicht daran gedacht auch noch eine ID mitzugeben. Im Zug machte der Kondukteur dermassen ein Theater, bis meine Tochter zu weinen anfing...

    Ja danke auch. Mein Beileid. Dieser Kontrolletti war einfach nur ein A**** – Begründung: Kunde hat für das Ticket bezahlt (!), Kunde hat gültiges (!!) Ticket rechtzeitig (!!!) bei sich, es bestand offensichtlich nicht einmal die Spur einer Absicht, der TU irgend etwas "Böses" zu wollen.

    Das nächste Mal nimmt man dann halt wieder das Auto. Ist dann auch kostengünstiger als zwei halbe Billette.

  • Für Kinder, die man begleitet, gibt es oft durchaus preiswertere Lösungen:

    -Kinder-Mitfahrkarte für 30.-/Jahr analog Junior-Karte für ein Kind gültig (immer dasselbe), kann auf Swisspass geladen werden. Kind fährt in derselben Klasse wie die Begleitperson.

    -Kinder Tageskarte für 19.- Franken pro Tag (2. Klasse) oder 33.- in der 1. Klasse (wobei die gar keinen Sinn macht, da kann man grad die Mitfahrkarte kaufen für 30.-....)

  • Wenn die Aufrechterhaltung dieser Vetriebssysteme ach so schrecklich teuer ist, teurer als die Einnahmen, die er generiert, ...

    Zur Erinnerung: Der ganze ÖV als solches ist ein System, dessen Aufrechterhaltung deutlich teurer ist als die Einnahmen, die er generiert.

    Dafür gibt es gute Gründe; aber das Vertriebssystem soll dann plötzlich eigenwirtschaftlich sein? - Verstehe ich nicht.

    Ein nicht eigenwirtschaftliches Vertriebssystem ist halt bisschen unschön. Das Vertriebssystem ist dazu da, um Geld einzunehmen. Wenn nur der Aufwand des Geldeinnehmens grösser ist als die gemachten Einnahmen, kann man niemandem mehr erklären, warum es das System braucht ausser "der öV darf nicht gratis sein". Aber genau den Gratis-öV will man ja sehr wahrscheinlich nicht, die Gründe dafür dürften sich mit den Gründen gegen einfachere Tarifsysteme überschneiden. Da muss man aber mea nach Auskunft fragen.

    Für Kinder, die man begleitet, gibt es oft durchaus preiswertere Lösungen:

    -Kinder-Mitfahrkarte für 30.-/Jahr analog Junior-Karte für ein Kind gültig (immer dasselbe), kann auf Swisspass geladen werden. Kind fährt in derselben Klasse wie die Begleitperson.

    -Kinder Tageskarte für 19.- Franken pro Tag (2. Klasse) oder 33.- in der 1. Klasse (wobei die gar keinen Sinn macht, da kann man grad die Mitfahrkarte kaufen für 30.-....)

    Kindertageskarte 1. Klasse macht schon Sinn; seit einigen Jahren braucht das Kind, das mit einer Kindertageskarte unterwegs ist, keine Begleitperson mehr.

    Wir haben nicht daran gedacht auch noch eine ID mitzugeben. Im Zug machte der Kondukteur dermassen ein Theater, bis meine Tochter zu weinen anfing...

    Ja danke auch. Mein Beileid. Dieser Kontrolletti war einfach nur ein A**** – Begründung: Kunde hat für das Ticket bezahlt (!), Kunde hat gültiges (!!) Ticket rechtzeitig (!!!) bei sich, es bestand offensichtlich nicht einmal die Spur einer Absicht, der TU irgend etwas "Böses" zu wollen.

    Das nächste Mal nimmt man dann halt wieder das Auto. Ist dann auch kostengünstiger als zwei halbe Billette.

    Leider läuft es zwangsläufig darauf heraus, wenn man sich die zahlende Kundschaft aktiv zum Feinden macht. Aber offensichtlich leben genug Leute nach dem Motto "Oh nein, Fahrgäste".

  • Leider läuft es zwangsläufig darauf heraus, wenn man sich die zahlende Kundschaft aktiv zum Feinden macht. Aber offensichtlich leben genug Leute nach dem Motto "Oh nein, Fahrgäste".

    Wie ich diese pauschalisierenden Vorverurteilungen schätze…


    Wir haben hier eine unschöne, aber einseitige und auch emotional geprägte Schilderung eines Vorfalls. Und schon kommen die Bezeichnungen aus der untersten Schublade raus und der geifernde Mob aus Digitalisierungs-Skeptikern, Tastatur-Scharfrichtern und überall-etwas-Beimengern setzt sich in Bewegung. Ganz ohne Sternchen: Das kotzt mich dermassen an.

  • Ahh jaaa genaaau.....

    Reflektiere doch deine Aussage nochmals.

    Und ja, die guten Leute findest du Heute zunehmend und längerfristig nicht mehr für diesen Job zu begeistern...

    Genau, eben. Reflektiere deine Aussage doch nochmals. ;)

  • Hat es vielleicht mehr damit zu tun dass das System quasi verlangt dass die als Möchtegernpolizisten auftreten sollen?

    Vielleicht wäre es halt schon an der Zeit dort anzusetzen, damit wieder mehr Zeit für die Gästebetreuung übrigbleibt.

  • Von beidem etwas und ergänzt mit einem undurchsichtigen Tarifdschungel und einem Kader, das bei schlechter Presse einknickt....

    Die eher kundenorienterten sagen sich: "so will ich meine Kunden nicht behandeln."

    Die von der eher restriktiveren Front sagen sich: "und dafür halte ich meinen Kopf nicht hin."

    Resultat: beide Gruppen suchen sich was anderes...

  • Wir haben hier eine unschöne, aber einseitige und auch emotional geprägte Schilderung eines Vorfalls.

    Es ist eigentlich schnuppe egal, ob der Vorfall unschön, der Schilderung emotional (was sie nicht ist), oder einseitig (danke für dein Vertrauen) ist. Der Punkt ist: Mit der Digitalisierung zwingt Alliance Swisspass den Fahrgästen auch eine Ausweispflicht auf. Der Kondi hat ja grundsätzlich nach Tarifbedingungen korrekt gehandelt.

  • BLS-Bern : Früher hast du auch gegen gewisse Sachen im ÖV gewettert hier im Forum. Seit deiner Zeit im ÖV hast du nun die Weste gedreht. Kann man, muss man aber nicht verstehen.


    siegfriedp und Oberalpfräser:

    Es gibt definitiv verschiedene Verhaltensmuster beim Zugpersonal:

    - Verhalten bei Unregelmässigkeiten im Betrieb

    - Verhalten bei der Billettkontrolle (von Kulanz bis zum geht nicht mehr bis Tarif gemäss Vorgabe umsetzen gibt es alles). Dann gibt es noch das Gebastel 695 welches teilweise den Vorgaben der Besteller widerspricht und dann in gewissen Regionen in Zügen zu eher unpassenden Reaktionen zwischen Personal zweier Firmen aus dem SBB-Konzern führt, weil die eine Person auf die Vorgaben der Besteller beharrt statt die Regelung vom 695 umzusetzen.

    - Verhalten generell im Zug… ist wohl auch etwas beim Personal oder der Planung schief gegangen, wenn man mit einem Zug von Olten nach Lausanne fahren kann, ohne, dass man Personal sieht, oder man dieses gemütlich in den Abteilen 1. Klasse hinter der Küche im ICN sitzen und tratschen sieht…

    Es gibt da so viele Nuancen und jeder pickt aus obenstehendem Heraus, was er für Richtig hält. Und da ja die Hierarchie punktuell einknickt bei Kundenreaktionen verstehe ich leider jeden, der es so handhabt, dass er seinen Frieden hat.

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